Witten. Im Gebäude von Galeria Kaufhof tut sich was. Der Umbau der Tiefgarage liegt dagegen auf Eis - Investor und die Stadt Witten müssen sich einigen.

Der leerstehende Kaufhof bleibt ein Problem für die Bahnhofstraße in Witten. Im ersten Jahr nach seiner Schließung 2020 wurde das Gebäude etwa mit Fotoausstellungen in den Schaufenstern bespielt. Seitdem ist es wieder verwaist. Doch im Inneren wird nun offenbar gearbeitet.

Ganz Neugierige haben es vielleicht bemerkt. Hinter den blauen Gardinen sieht man Arbeiter, die im weitläufigen Erdgeschoss des früheren Kaufhofs tätig sind und insbesondere die Deckenverkleidung herunterreißen. Dementsprechend wüst sieht es in dem riesigen Raum aus.

Hauseigentümer Josef Saller bestätigt, dass er rund 350.000 Euro in eine neue Haustechnik investiert. Dazu werde die alte Elektrik herausgebrochen. „Weder die Haustechnik noch die sonstige Technik sind noch brauchbar“, so Saller. „Die Heizung ist über 50 Jahre alt und energetisch eine Katastrophe.“

Warten auf Baugenehmigung für Umbau der Tiefgarage

Ginge es nach ihm, würde auch in der Tiefgarage schon gearbeitet werden. Sie befindet sich unterm Rathausplatz und hat einen Zugang zum Untergeschoss des ehemaligen Warenhauses. Unabhängig von neuem Leben im alten Kaufhof könnte Josef Saller die Garage in Betrieb nehmen. Warum passiert das nicht?

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„Die Baugenehmigung für die Tiefgarage haben wir noch nicht. Wir müssen noch verschiedene Gutachten mit der Stadt abstimmen“, erklärt der Investor. Das bisherige Problem: Die Tiefgarage ist unlogisch aufgebaut.

Man fährt in die obere Etage und sucht schon einen Parkplatz - ohne die untere überhaupt zu nutzen. „Wir wollen das ändern. Man soll zuerst in das untere Geschoss fahren“, sagt Saller. Herausfahren können die Besucher weiterhin wie früher über das obere Geschoss. „So ist ein wesentlich höherer Park-Erfolg für unsere Kunden gewährleistet“, sagt der Geschäftsmann.

Laufzeitverlängerung des Nutzungsvertrages gefordert

Dieses System hätte seine Immobilienfirma in vielen Objekten mit sehr großem Erfolg umgesetzt. „Wir müssen diesen Denkfehler der ursprünglichen Architekten leider korrigieren, was mehrere Millionen Euro kostet.“ Dieses Invest hat seiner Meinung nach auch seinen Preis. „Das können wir nur machen, wenn wir eine Laufzeitverlängerung von der Stadt Witten bekommen. Hier haben wir bisher noch keine Aussage.“

Die Nutzung der Tiefgarage regelt ein „Dauernutzungsvertrag“ zwischen der Stadt Witten und Saller Immobilien. Der aktuelle laufe noch mehrere Jahre, so Stadtsprecherin Heinke Liere. „Allerdings dürfen wir den Inhalt von Vertragsangelegenheiten nicht weitergeben, so dass wir uns dazu leider nicht äußern können.“

Trauriger Anblick: Der Kaufhof in Witten steht seit bald vier Jahren leer.
Trauriger Anblick: Der Kaufhof in Witten steht seit bald vier Jahren leer. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Der gebürtige Bayer Josef Saller hat in Thüringen eine Immobilienfirma gegründet, die in Deutschland, Tschechien, Polen und der Slowakei Gebäude aufkauft, dort investiert und neu vermietet. Erst vor kurzem hat er auch das Reschop Carree in Hattingen erworben. Laut eigener Homepage wächst das Unternehmen „seit Jahren im zweistelligen Prozentbereich“. 

Für den einstigen Wittener Kaufhof plant das Unternehmen eine Mischnutzung aus Handel und Dienstleistungen. Im Gespräch seien als Mieter die VHS, der EN-Kreis und das Stadtarchiv. Laut Saller laufen auch Gespräche mit Mietern für das Erdgeschoss, unter anderem einem Supermarkt.

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