Witten. Max (12) wurde am 19.2. in Witten-Bommern an einer Fußgängerampel angefahren. Das Verhalten des Pkw-Fahrers macht ihm schwer zu schaffen.
Wie geht es Max? „Man erkennt ihn nicht wieder“, sagt sein Papa Hans Strutz. Der Zwölfjährige ist auf dem Heimweg in Bommern von einem Auto angefahren worden. Der Fahrer stieg aus, überprüfte, ob Rückspiegel oder Heck seines Fahrzeugs beschädigt sind, und sagte zu Max: „Alles okay? Tut mir leid. Ich hab‘ heut nen Scheißtag.“ Und fuhr davon.
Seitdem suchte die Familie den Unfallfahrer. Es gab einen Zeugenaufruf der Polizei, einen Post von Hans Strutz in den sozialen Medien. Etliche Bekannte schickten Fotos von schwarzen Autos, die dem Tatfahrzeug ähnlich sahen. Mehrere Menschen müssten den Unfall am Montagabend (19.2.), etwa 18.10 Uhr, an der Kreuzung Bodenborn/Bommerfelder Ring gesehen haben.
Ausnahmsweise allein unterwegs
Max war an dem Abend auf dem Rückweg vom Jugendzentrum Katakommbe, dem Kindertreff der Ev. Gemeinde Bommern, zu seinem Wohnhaus an der Elberfelder Straße. Ein zehnminütiger Fußweg von etwa 800 m, den der Zwölfjährige schon oft gegangen ist und dabei stets die Fußgängerampel an der Bommeraner Mitte (nahe Edeka) nutzt. Normalerweise gehen zwei, drei andere Kinder mit ihm. Diesmal aber hat er sich allein, eine Viertelstunde vor Schließung des Jugendzentrums, auf den Weg gemacht.
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Die Fußgängerampel zeigte Grün, Max ging über den Bodenborn, als er den Sportauspuff eines Autos hörte. „Der Fahrer hat offenbar Gas gegeben, um noch vor dem Fußgänger abbiegen zu können“, glaubt Hans Strutz. Das Auto bog vom Bommerfelder Ring aus links ab in Richtung Durchholz, Max nahm den Wagen nicht wahr. Spürte nur, dass er vom Außenspiegel am Oberschenkel erfasst, nach hinten gerissen und gegen das Heck des Fahrzeugs geschleudert wurde.
Älterer Herr begleitet Jungen zu Fuß nach Hause
Das Auto bleibt stehen, der Fahrer, ein 20 bis 25 Jahre alter Mann, stieg aus und begutachtete mögliche Schäden. Max kann sich noch an den Innenraum des schwarzen Fahrzeugs erinnern, etwa an die rote LED-Beleuchtung rund um die Gangschaltung. In dem Moment mischte sich ein Pärchen ein, die im Auto hinter dem Unfallwagen fuhren. „Sie müssten die Polizei rufen, sowas ist ein Unfall“, rief eine Frau in einer gelben Jacke dem Fahrer zu - der ins Auto sprang und davonfuhr. Im Übrigen ebenso wie das Pärchen.
Letztlich begleitete ein älterer Herr den Zwölfjährigen nach Hause. „Darüber sind wir sehr froh, denn Max stand unter Schock. Der hätte auch ohnmächtig werden können“, finden Hans und Jessica Strutz. Zuhause verkündete ihr Sohn ganz cool, er sei gerade von einem Auto angefahren worden. Zog die Jacke aus und begann zu zittern.
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An dem Abend rief die Familie noch die Polizei, um Strafanzeige zu stellen. Am nächsten Tag ging es mit dem Siebtklässler ins Krankenhaus, denn letztlich hat er sich schwere Prellungen an beiden Beinen und am Oberarm zugezogen. Die Strutz sorgen sich jedoch am meisten, wie ihr Sohn es verarbeiten könne, dass der Täter offenbar einfach so davonkommt.
Tatsächlich: Diese Geschichte nimmt ein Ende mit Anstand. Am Donnerstagmorgen meldet sich der gesuchte Mann bei der Polizei. Die Behörde nimmt auch gern weitere Zeugenhinweise entgegen: 0234 909-5206.