Witten. .
Für das erste Halbjahr verzeichnet die Polizei 85 Vorfälle auf dem Bodenborn in Bommern. Oft ist es „nur“ ein Blechschaden, der dennoch für alle Beteiligten mehr als unerfreulich ist. Doch manchmal passiert auch Schlimmeres, wissen die Anwohner.
Als er das Mädchen auf der Straße liegen sieht, zögert Thomas Blumberg (59) keine Sekunde. Im Hinauslaufen streift er sich noch gedankenschnell eine orangefarbene Warnweste über, dann läuft er auf die Straße, um dem Kind zu helfen. Ein Autofahrer hat schon eine Decke gebracht und leistet Erste Hilfe.
„Das Kind hat in Höhe des Bundesverlags den Bus nach Wetter/Wengern kommen sehen. An der Haltestelle standen schon mehrere junge Leute“, sagt Ehefrau Lore Blumberg (59). „Offenbar wollte es noch schnell den Bus erreichen und ist auf die Straße gelaufen. Da wurde es von einem Kleintransporter erfasst.“ Das Mädchen sei dann ins Knappschaftskrankenhaus gebracht worden.
Bushaltestelle macht Sorgen
„Da passiert einiges an Unfällen“, entnimmt Polizeisprecher Volker Schütte der Statistik. Gleich zweimal schepperte es am 3. Juli. Einmal tags zuvor. Dann am 16. Juni. Und am 5. Juni. Und am 28. Mai. Einmal hatte ein Beteiligter nicht mal einen Führerschein. Und am 11. Mai stießen sogar zwei Radfahrer zusammen, weil einer meinte, er könne freihändig fahren. Konnte er aber nicht.
Zwei Stellen gibt es dort, die beunruhigen die Polizei. „Die Bushaltestelle macht uns Sorge“, so Volker Schütte. In diesem Jahr seien schon zweimal Schüler dort verunglückt, im letzten November ein weiterer. „Es ging immer darum, den Bus noch schnell erreichen zu wollen.“ Und der Bodenborn, das weiß jeder Wittener Verkehrsteilnehmer, und die Anlieger dort wissen es erst recht, hat als „Rennstrecke“ schon seit Jahrzehnten einen traurigen Ruf.
„Sehr viele Blechschäden“ verzeichnet die Statistik der Polizei. Schütte: „Oft ist es eine Frage des Abstands. Man ist für einen Sekundenbruchteil unaufmerksam, und dann reicht auf einmal der Bremsweg nicht mehr aus.“
Gefahr ist gar nicht zu erkennen
Die zweite Problemstelle ist die Einmündung Alte Straße. Eine Ecke, die die Polizei vor ein Rätsel stellt. „Es ist eigentlich gar nicht zu erkennen, was dort so gefährlich sein könnte“, meint Volker Schütte, der die Einmündung in Augenschein genommen hat. Doch der Radarwagen der Polizei ist da jetzt öfter zu sehen, denn diese Einmündung hievt den Bodenborn auf den dritten Platz in der Polizeistatistik der schweren Unfälle.
Spitzenreiter ist der Abzweig zur A 44 von der Dortmunder Straße, da hat es im vergangenen Jahr 14 Mal einen schweren Unfall gegeben. Für die Ruhrstraße zum Ruhrdeich hinunter registrierte die Polizei letztes Jahr sieben schwere Unfälle, und an der Ecke Bodenborn/Alte Straße waren es fünf. „Das ist problematisch“, so Schütte. „Da passiert zu oft etwas. Wir halten die Stelle im Auge.“