Witten. Die Grünen schwimmen auf einer Erfolgswelle und eine Wittenerin ist mittendrin. Verena Schäffer zählt zum Spitzenpersonal der Partei im Land.
Verena Schäffer ist als grüne Direktkandidatin bei der Landtagswahl zwar „nur“ auf Platz drei in ihrer Heimatstadt Witten gelandet. Dennoch zählen sie und ihre Partei zu den großen Gewinnern. Wenn die Grünen demnächst eine neue Regierungskoalition in Düsseldorf aushandeln, sitzt die 35-Jährige als Fraktionschefin mit am Tisch.
„Die Nacht war kurz“, sagt die überglückliche Politikerin, die mit 23 Jahren einst in den Landtag eingezogen ist. Heute, zwölf Jahre später, sind die Sterne zum Greifen nah. Ohne die Grünen dürfte es kein neues Kabinett in NRW geben.
Am Sonntagabend hat sie mit ihrer Parteispitze erst einmal groß gefeiert, im Apollo-Theater gleich neben dem Landtag in Düsseldorf. „Es herrschte eine Superstimmung“, sagt die Mutter von zwei Kindern, die auch schon im Wittener Rat saß. Wegen der vielen Interviewanfragen hat sie bis Mitternacht nur Wasser getrunken – bevor sie dann doch noch mit einem Pils auf den großen Erfolg der Grünen angestoßen hat. Bei den Erststimmen holte Schäffer in Witten 22,7 Prozent, bei den Zweitstimmen kamen die Grünen in der Stadt auf 20,3 Prozent.
„Die Nacht war kurz“, sagt Schäffer am Montagmittag zwischen vielen Terminen. „Ich freue mich total über das Ergebnis, auch in Witten.“ Die Innenexpertin spricht von einem riesigen Vertrauensvorschuss in ihrem Wahlkreis. „Damit ist aber auch eine große Verantwortung für Witten und das Land verbunden.“
Grüne aus Witten: „Wir sprechen mit allen demokratischen Parteien“
Als Gründe für den Wahlerfolg führt sie neben dem „Rückenwind aus Berlin“ eine „sachorientierte“ Arbeit der Grünen in NRW an. Und: „Wir sind d i e Klimaschutzpartei.“ Gefragt, auf welches Regierungsbündnis es nun hinausläuft, antwortet sie so wie alle Spitzenpolitikerinnen und Politiker: „Wir reden mit allen demokratischen Parteien. Das ist keine Taktik, das meinen wir auch so.“
Koalitionsgespräche werde man am Ende mit denen führen, „mit denen wir die größte Schnittmenge haben“, ob beim Thema Klima, Verkehrswende, Mobilität, soziale Gerechtigkeit oder Bildung. Über künftige Ämter will Verena Schäffer, die womöglich Ministerin wird, noch nicht reden. „Erst die Inhalte, dann die Personen.“