Witten. Im Land NRW ist die Zahl der Straftaten rückläufig. In Witten hingegen hat die Polizei mehr Fälle verzeichnet. Das sind die Gründe.
Wenn die Corona-Pandemie etwas Gutes hat, dann ist es wohl dieses: Laut Kriminalstatistik des Polizeipräsidiums Bochum ist die Zahl der Straftaten in Witten, Bochum und Herne mit rund 47.000 Fällen auf dem niedrigsten Niveau seit 1992. Und auch das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, ist so niedrig wie seit 1990 nicht mehr.
Schaut man sich jedoch die Entwicklung in Witten an, sieht der Trend auf den ersten Blick ganz anders aus: Verzeichnete das Polizeipräsidium hier 2019 noch 6198 Straftaten insgesamt, waren es im darauffolgenden Jahr 474 Fälle mehr (6672). Das entspricht einem Anstieg von 7,65 Prozent.
Gruppen von Heranwachsenden bereiten in Witten Probleme
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Insbesondere die Bereiche Straßen- und Gewaltkriminalität haben Zuwachs erfahren: Die Straßenkriminalität ist von 1528 in 2019 auf 1555 Fälle im vergangenen Jahr leicht angestiegen. Ein Zuwachs von 1,77 Prozent. Bei der Gewaltkriminalität beläuft sich der Anstieg auf gut neun Prozent: von 226 Fällen in 2019 auf 247 Fälle im Vorjahr. Die Zahl der Körperverletzungen etwa ist in Witten, nachdem sie 2019 deutlich gesunken war, 2020 wieder angestiegen: um 41 Fälle von 694 auf 735. Währenddessen ist in Bochum und Herne in diesen Bereichen ein Rückgang zu erkennen.
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„Wir haben in Witten recht aktive jugendliche Gruppen“, benennt der Leitende Kriminaldirektor Andreas Dickel bei der Vorstellung der Zahlen am Montag, 8. März, einen der Gründe für diesen Unterschied. Die Heranwachsenden hatten im vergangenen Jahr immer wieder auf Schulhöfen oder auch im Bereich des ZOB randaliert und für Unruhe gesorgt.
Über 500 Personenüberprüfungen in Witten
Dickel verweist aber auch auf die hohe Aufklärungsquote in diesen Fällen. Im Bereich der Gewaltkriminalität etwa, wozu auch Körperverletzungen zählen, liegt diese laut Statistik bei 79,35 Prozent. So habe die Wittener Polizei verstärkt Präsenz gezeigt mit der Botschaft: „Wir sind da, taucht hier nicht auf.“ Allein in Witten habe es im vergangenen Jahr 38 Schwerpunkteinsätze und 500 Personenüberprüfungen in diesem Zusammenhang gegeben.
Großen Anteil an der hohen Aufklärungsquote schreibt der Leitende Kriminaldirektor auch der Wittener Ermittlungsgruppe „Pro Kids“ zu, die sich speziell mit der Problematik der randalierenden Jugendlichen befasse. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Ermittlungsbehörden hebt er lobend hervor sowie die Bemühungen der Stadt Witten, die Problematik mit Sozialarbeit zu entschärfen.
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