Witten. Ein Mann aus Witten ist vor dem Landgericht Bochum wegen schweren sexuellen Missbrauchs verurteilt worden. Wie lange er hinter Gitter muss.

Im Missbrauchsprozess gegen einen 34-jährigen Mann aus Witten verkündete die Jugendkammer des Landgerichts Bochum am Freitag (29.10.) das Urteil. Der Angeklagte muss wegen schweren sexuellen Missbrauchs und Missbrauch von Schutzbefohlenen für viereinhalb Jahre in Haft. Außerdem ordneten die Richter an, dass der Mann zur Behandlung in eine sozialtherapeutische Anstalt kommt.

Nach erfolgreichem Abschluss der etwa zweijährigen Sexualtherapie sei eine vorzeitige Entlassung möglich, deutete das Gericht an. Zwischen 2016 und 2017 hatte sich der Angeklagte dreimal an seiner damals fünf bis sieben Jahre alten Tochter vergangen. Durch sein Geständnis ersparte er seiner Tochter eine Aussage vor Gericht. Außerdem, so betonten die Richter, hätte ihm sonst eine Haftstrafe von sechs bis sieben Jahren gedroht.

Angeklagter aus Witten litt unter Depressionen

Während der sexuellen Übergriffe war die Mutter nicht zuhause, sondern holte in der Abendschule ihr Abitur nach. Erst im Mai 2017 hatte sich das Mädchen seiner Mutter anvertraut. Daraufhin trennte sich die Frau umgehend von ihrem Lebensgefährten und erstattete Anzeige. Anschließend begab sich der Mann in einen stationären Klinikaufenthalt.

Den Ärzten zufolge litt der Angeklagte unter einer schweren depressiven Episode. Auch 2018 war der Mann wegen Depressionen und einer Borderline-Störung in Kliniken behandelt worden. In der zurückliegenden Vergangenheit soll er zwei Selbstmordversuche unternommen haben.

Wittener hatte Tochter schon im Kleinkindalter misshandelt