Witten. Gemeinden aus Witten haben sich einen außergewöhnlichen Ort zum Taufen ausgesucht, das Freibad in Annen. So sehen die Planungen aus.
Taufen im Akkord und das im Freibad: Der kommende Sonntag (22.5.) steht für drei evangelische Gemeinde unter einem ganz besonderen Zeichen.
Von der Ruhr zur Freizeitoase in Witten
Vor exakt zehn Jahren hatten Gemeinden in Witten und Umgebung schon einmal im großen Stil zu Tauffeiern außerhalb von Kirchenmauern eingeladen. Damals war die Ruhr Schauplatz des Geschehens. Nun ist die Zeit für eine Neuauflage gekommen. Da aber die drei Gemeinden Annen, Rüdinghausen und Stockum, in denen die Idee geboren wurde, nun mal nicht an der Ruhr liegen, „haben wir uns nach einem angemessenen Ersatzort umgeschaut“, sagt Pfarrer Claus Humbert. Da geriet schnell das Freibad Annen ins Visier und bei den Stadtwerken als Betreiber „haben wir offene Türen aufgestoßen“, sagt der Seelsorger.
Nachdem wegen Corona die Pläne zwei Jahre auf Eis lagen, ist es nun am Sonntag soweit. Unter vier Pavillons wollen auf der großen Wiese des Freizeitoase Pfarrerinnen und Pfarrer insgesamt 15 Kinder und Jugendliche taufen.
Familien angeschrieben und Jugendliche angesprochen
Vor einigen Wochen schon hatten Familien, die Kinder bis zu sechs Jahren haben, Post bekommen, ob bei ihnen Interesse an einer Taufe bestehe. Das war in großem Maße vorhanden, so Pfarrer Carsten Griese. „Wir hätten auch noch mehr Anmeldungen bekommen, doch einigen Familien passte der Termin nicht.“ Dass nicht nur die Jüngsten zu den Täuflingen gehören, sondern auch einige Jugendliche, erklärt er so: „Wir haben gezielt einige junge Menschen angesprochen, die nun dabei sind.“
Die Taufen sind Teil des Gottesdienstes, der um 11 Uhr in unmittelbarer Nähe des großen Holzschiffs auf dem Gelände beginnt. Der Ort ist aus gutem Grund gewählt, so Pfarrerin Aletta Dahlhaus. Kinder entern gern das Spielgerät, um darauf herumzuklettern. Zudem lasse sich auch eine Verbindung ziehen zu Schiffstaufen, die ebenfalls einen hohen Stellenwert haben.
Kleine Schiffchen als Souvenir für die Besucher
Kleine Schiffchen aus Papier können zur Erinnerung alle Gäste des Festes mit nach Hause nehmen. Konfirmanden aus Stockum haben sie in den vergangenen Wochen gebastelt. In einem Planschbecken warten die Schiffchen während des Gottesdienst auf ihre Abnehmer.
Während es das Gewicht des Taufsteins der Erlöserkirche zulässt, ihn ins Bad zu transportieren, kommen für die beiden anderen Gemeinden mobile Taufbecken zum Einsatz. Die Gottesdienste in Annen, Rüdinghausen und Stockum fallen am Wochenende mit einer Ausnahme aus: 9.30 Uhr am Sonntag in der Erlöserkirche. Das Freibad ist im Übrigen am Sonntag wie üblich, also ab 6.30 Uhr geöffnet.