Witten. In Breckerfeld ist eine Bienenseuche ausgebrochen. Der EN-Kreis hat einen Sperrbezirk eingerichtet. Imker müssen nun besondere Regeln beachten.
In Breckerfeld ist die Amerikanische Faulbrut, eine Bienenseuche, ausgebrochen. Der Ennepe-Ruhr-Kreis hat einen Sperrbezirk eingerichtet. Wer innerhalb dieses Bereichs Bienen besitzt, darf zum Beispiel keine Wabenteile, Honig oder benutzte Geräte daraus entfernen. Auch dürfen keinen Bienen in den Sperrbezirk hineingebracht werden. Für Menschen stelle die Faulbrut keine Gefahr dar, so der Kreis.
„Obwohl der Ennepe-Ruhr-Kreis jetzt längere Zeit von der Amerikanischen Faulbrut verschont geblieben ist, gibt diese Seuche grundsätzlich Anlass zur Sorge. Alle Imker sollten daher einen Blick auf die Waben ihrer Völker werfen und auf Anzeichen einer Faulbrutinfektion achten“, so Dr. Bettina Buck vom Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Kreises.
Imker sollen sich beim Veterinäramt melden
Wittenerinnen und Wittener, die Bienen im Sperrbezirk haben, sind verpflichtet, dies dem Veterinäramt umgehend anzuzeigen. Auch sollten sich die Imker melden, die im letzten Sommer ihre Bienen im jetzigen Sperrbereich stehen hatten, erklärt der EN-Kreis in einer Mitteilung. Die Ansprechpartner im Schwelmer Kreishaus sind per Mail (vet.amt@en-kreis.de) sowie unter 02336 93 2484 erreichbar.
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Neue Bienenstände müssen dem Veterinäramt sowie der Tierseuchenkasse grundsätzlich sofort gemeldet werden und Völker dürfen nur mit gültigem Gesundheitszeugnis gekauft werden. „Bei selbstverschuldeten Seuchenfällen zahlt die Tierseuchenkasse nicht, dem Verantwortlichen drohen darüber hinaus auch Schadensersatzforderungen von Nachbarimkern“, warnt Dr. Bettina Buck. Anzeichen der Seuche oder auch nur ein Verdacht müssen auch deshalb sofort dem Veterinäramt gemeldet werden, informiert der Kreis.
Erreger tötet den Bienennachwuchs
Der Sperrbezirk in Breckerfeld liegt nordwestlich vom Ortszentrum, betroffen sind unter anderem die Bereiche Brauck, Brenscheid, Delle, Obernheede, Oberneuenloh. Königsheide und Langscheid. Die genauen Grenzen sind in einer Allgemeinverfügung auf der Internetseite der Kreisverwaltung in Text- und Kartenform beschrieben: https://www.enkreis.de/
Wittenerinnen und Wittener, die Honig aus Breckerfeld gekauft haben, können diesen ohne Bedenken verzehren, heißt es vom Kreis. Für Menschen sei die Faulbrut ungefährlich, gleiches gelte für mit Sporen belasteten Honig. Geleerte Gläser sollten vor der Entsorgung allerdings ausgespült werden, damit die Sporen sich nicht weiter verbreiten.
Die Amerikanische Faulbrut wird durch den bakteriellen Erreger Paenibacillus larvae verursacht. Befallene Völker werden in der Regel getötet oder per Kunstschwarmverfahren saniert. Der Erreger wird über erwachsene Bienen, die nicht erkranken können, auf die im Stock vorhandene Brut übertragen. In den Larven vermehrt sich der Erreger und tötet den Nachwuchs.