Witten. Crosscan mit Sitz an der Ruhrstraße in Witten ist einer der größten Systemanbieter für Besucherfrequenzmessung. Nun wurde die Firma übernommen.

Die Crosscan GmbH ist manchem Wittener bekannt, weil die Softwarefirma 2013 in das Gebäude der einstigen Stadtbücherei umzog. Gründer Benny Philip Lehmann hatte es erworben und unter anderem an die Pop-Akademie vermietet. Seitdem wächst der Spezialist für Datenanalyse im Einzelhandel beständig. Vor wenigen Tagen hat die Trilux Gruppe aus Arnsberg die Mehrheit an Crosscan übernommen.

Das 2003 gegründete Unternehmen Crosscan ist einer der größten Systemanbieter für Besucherfrequenzmessung und Analyse im Einzelhandel mit derzeit 80 Mitarbeitern. Davon sitzen 55 in Witten oder arbeiten im Home Office und 25 weitere in Karlsruhe. Dort hat Crosscan 2018 die Vitracom AG übernommen. Der Wittener Digitalpionier wird auch in Zukunft als eigenständiges Unternehmen mit einer Doppelspitze weitergeführt. Die Geschäftsführung teilen sich Benny Philip Lehmann (39) und Thorsten Cramer, der von Trilux zu Crosscan wechselt.

Sensoren können in LEDs integriert werden

Die Firma Crosscan sitzt im Gebäude der alten Stadtbücherei an der Ruhrstraße in Witten.
Die Firma Crosscan sitzt im Gebäude der alten Stadtbücherei an der Ruhrstraße in Witten. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald


Was verbindet den Leuchtenhersteller und den Wittener IT-Spezialisten? „Die Decke wird intelligent und digital“, sagt Lehmann. Die Sensoren für die Besucherfrequenzmessung oder Präsenzmelder sind an der Zimmerdecke installiert, ebenso die Beleuchtung. Gerade die LED-Technik biete Chancen, die Sensorik zu integrieren. Außerdem erhofft Lehmann sich, vom Trilux-Vertriebsnetz profitieren zu können. „Die Kooperation mit Trilux bietet uns einen Zugang zu neuen Kundensegmenten, in denen das Unternehmen bislang kaum vertreten ist – etwa in den Bereichen Industry, Office und Education.“ Technisch wie vertrieblich mache eine Kooperation Sinn.

Unterstützung für Wittener Aktionen

Trilux dagegen möchte sich auf dem internationalen Lichtmarkt breiter aufstellen. Die Beleuchtung der Zukunft spende nicht nur maßgeschneidertes Licht. Sie ist auch digital vernetzt – so geht das Licht zum Beispiel mithilfe eines Bewegungsmelders an, Helligkeit oder Farbtemperatur lassen sich mit dem Handy steuern. „Von der Übernahme versprechen sich beide Seiten Synergien und Wachstumsimpulse“, so Trilux in einer Mitteilung.


Crosscan ist mit 21.000 verbauten Systemen in über 49 Ländern einer der größten Systemanbieter für Besucherfrequenzmessung. Trotzdem ist Benny Philip Lehmann seiner Heimatstadt eng verbunden. So unterstützt die IT-Firma lokale Aktionen wie das Wiesenviertelfest, den „Science Slam“ der Wittener Schulen oder den „Scratch Day“ in der Stadtbibliothek. „Die lokale Community ist uns wichtig, wir sind schließlich ein Wittener Unternehmen“, sagt er. Und ergänzt: „Das ist ‘ne gute Sache. Außerdem macht den Scratch Day mein alter Informatiklehrer.“