Witten.. Zum „Tag der Architektur“ öffnet Bauherr Philip Lehmann die Crosscan-Büros über der Stadtbibliothek. In Abstimmung mit dem Denkmalschutz schuf das Wittener Büro Frielinghaus Schüren einen modernen Loft – und der Bauherr holte die „Schatzkammer“ aus dem Untergrund ans Licht.



Manche Bauherren eines privaten Eigenheims mögen zurück zucken, wenn ihnen ihr Architekt ans Herz legen will, das schöne neue Haus für den „Tag der Architektur“ zu öffnen. Am Samstag, 28. Juni, ist es wieder soweit – und die Tür öffnet „ein Bauherr und echter Architekturfan“. So stellt Yegishe-A. Guetsoyan vom Wittener Büro Frielinghaus Schüren den Crosscan-Unternehmer Philip Lehmann vor: „Der hat richtig Spaß daran.“

Gemeinsam übernehmen Bauherr und Architekt am Samstag um 11 Uhr die Führung durch die Crosscan-Etage des den Wittenern als Stadtbücherei bekannten Gebäudes Ruhrstraße 48. Eigentlich sind es drei Gebäude in einem: Es gibt die heutige Doppelnutzung als Büro-Loft und Bibliothek. Doch das Haus war seit 1909 auch die städtische Sparkasse – und selbst ein Teil der historischen Villa Rüpping von 1868 ist noch erkennbar. „Im rechten Flügel“, erläutert Yegishe-A. Guetsoyan, „von der Ruhrstraße zum Hof“.

Der Auftrag an Frielinghaus Schüren Architekten lautete, so der Büroleiter, „einen Loft-Charakter zu erzeugen“. Das erste Obergeschoss hatte vor dem Umbau die Bücherei-Verwaltung beherbergt – und war durch etliche Einbauten der letzten Jahrzehnte, „viel zu kleinteilig“, so Guetsoyan. Also raus mit den Unterdecken, raus mit den Trennwänden. Der Bücher-Aufzug zwischen den Gebäude-Flügeln „wurde als Erstes aus der Planung gestrichen“.

Ziel der Umbauten war eine moderne Büro-Etage, die weite Blicke erlaubt – und zwar in einem Denkmal-geschützten Gebäude. Viel Glas war dafür ein Mittel der Wahl.

Bauherr Philip Lehmann holte allerdings auch – dank einer besonders pfiffigen Idee – den „Untergrund“ in seinen lichten Firmensitz: Im Keller der Ruhrstraße 48 befindet sich nämlich nach wie vor die historische „Schatzkammer“ der einstigen Sparkasse. Und genau dort, vor wandhohen Reihen von Schließfächern und den Tresoren gab der Unternehmer eine glamouröse Foto-Inszenierung in Auftrag: Models in Abendkleidern und Smoking werfen sich in den Geld-Gemächern in dramatische Posen – gediegene Blickfänge beim Rundgang durch die Bürofluchten.