Witten. Corona hat den Arbeitsmarkt nicht mehr im Griff, aber mit dem Krieg in der Ukraine drohen neue Risiken. So fällt der Februar im Witten aus.
Nach einem leichten Anstieg im Januar ist die Zahl der Arbeitslosen im Februar in Witten wieder gesunken. Die Quote verringerte sich von 6,4 auf 6,3 Prozent.
4896 Menschen hatten im Geschäftsstellenbezirk Witten mit Wetter und Herdecke keinen Job. Das waren 134 Arbeitslose weniger als im Vormonat und 1090 weniger gegenüber dem Vorjahr. In der Stadt Witten sank die Zahl gegenüber Januar von 3873 auf 3816. „Trotz der aktuell noch hohen Inzidenzen ist von Corona hier wirtschaftlich nicht mehr viel zu spüren. Mit dem Krieg in der Ukraine gibt es aber neue Unsicherheiten“, sagt Arbeitsagenturchefin Katja Heck.
Krieg in der Ukraine kann auch Folgen für die Wittener Wirtschaft haben
Viele mittelständische Unternehmen sähen sich mit dem Sanktionsdruck konfrontiert, ausgesetztem Handel, blockierten Im- und Exporten sowie unterbrochenen Lieferketten. Gleichzeitig stiegen die Energiepreise. Doch auch die Arbeitsagentur denkt jetzt gerade an die ankommenden Flüchtlinge. Ihnen müssten Perspektiven geboten werden. „Darauf bereiten sich auch Grundsicherung und Arbeitslosenversicherung vor“, so Heck.
Die Unternehmen meldeten im Februar 221 neue Stellen, 42 mehr gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Die größte Kräftenachfrage hatten Personaldienstleister (kreisweit 97 gemeldete Stellen), das Gesundheits- und Sozialwesen (66), das verarbeitende Gewerbe (53) und der Handel (46).
Agenturchefin für Witten, EN-Kreis und Hagen: Fachkräftemangel wird das größte Problem sein
Unterm Strich zieht Heck ein gemischtes Fazit: Der Arbeitsmarkt erholt sich zwar von den Folgen der Pandemie, aber der Krieg in der Ukraine kann sich auch auf die heimische Wirtschaft auswirken. „Der Fachkräftemangel wird mittel- und langfristig aber das vorherrschende Problem sein.“ Um so wichtiger seien Qualifikationen und die richtige Berufswahl. Noch im März will die Arbeitsagentur deshalb mit einer „Woche der Ausbildung“ und nachgeholten Schülerpraktika „wichtige Impulse“ setzen.