Witten. Nach knapp 20 Jahren hat Pfarrer Christian Uhlstein Witten verlassen. Er arbeitet nun für 500 Gemeinden – als Landesjugendpfarrer der Ev. Kirche.
Nach fast zwanzig Jahren Dienst als Stadtkirchen- und Gemeindepfarrer in Witten hat Christian Uhlstein (50) Lebewohl gesagt. Er hat eine neue Stelle als Landesjugendpfarrer der Evangelischen Kirche von Westfalen angetreten. Uhlstein betreut in dieser Funktion nun 500 Gemeinden mit rund 30.000 engagierten Jugendlichen.
Diese Aufgabe ist ihm wie auf den Leib geschnitten, denn die Arbeit mit jungen Menschen war für ihn immer eine Herzensangelegenheit. „Türen öffnen für junge Leute - auch in der Kirche“, sagt Uhlstein, „das ist gerade heute ungeheuer wichtig. Vorbild sein und beweisen, dass man mit dem Glauben mehr Leben ins Leben bekommt.“
Das größte Kompliment haben ihm Jugendliche aus „seiner“ Christuskirchen-Gemeinde an der Sandstraße einmal gemacht. „Du hast uns gesehen, uns die Augen geöffnet und uns die Weichen gestellt.“ Anderen Menschen Raum geben, damit sich jeder entfalten kann – so lautet ein wichtiger Leitsatz seiner seelsorgerischen Tätigkeit. Damit möchte er Menschen jeden Alters ansprechen.
Uhlstein kam 2002 nach Witten
„Auf Kohle geboren“ engagierte sich Christian Uhlstein schon als Dreizehnjähriger in der Jugend seiner Bochumer Heimatgemeinde. Nach dem Theologie-Studium in Bochum und Marburg übernahm er ein Vikariat in der „Zions-Gemeinde“ in Herne-Horsthausen. Dann folgte der Wechsel in die Ruhrstadt, von 2002 bis 2006 prägte Uhlstein federführend die „Stadtkirchenarbeit“ in der Johannisgemeinde.
Gemeinsame Projekte im Herzen der City, die er in diesen Pionierjahren auf den Weg brachte, waren die „Schnittstelle“ am Busbahnhof, „Evangelisch in Witten“ und auch die „Geschichten am Stall“ auf dem Weihnachtsmarkt. Im Sommer 2006 wurde Christian Uhlstein zum Pfarrer der Christusgemeinde berufen und ein wichtiger Impulsgeber für Kirche und Gesellschaft.
Riesiges Einsatzgebiet
Uhlsteins Lebensphilosophie nennt er „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“, sie zieht sich wie ein roter Faden durch seine seelsorgerische Berufung. So ist sein Alltag vollgepackt mit Gesprächen, Konferenzen, Planungen und Gemeindebesuchen. Nicht zu vergessen die zahlreichen Taufen, Trauungen, Beerdigungen, Konfirmationen und Jugendfreizeiten. Aber eines war und ist Christian Uhlstein an jedem einzelnen Tag wichtig: Das gemeinsame Mittagsessen mit seiner Frau Anke und den beiden Töchtern.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge hat Christian Uhlstein seine langjährige Wirkungsstätte verlassen. Er bleibe der Ruhrstadt verbunden, auch, weil hier viele seiner Freunde wohnen. Seine heutige Dienststelle liegt in Villigst bei Schwerte. Dort sieht sein Alltag anders aus: Denn sein Einsatzgebiet reicht vom Siegerland bis ins Münsterland, von Ostwestfalen bis ins Ruhrgebiet.