Witten. Der Leiter der Holzkampschule Witten beklagt den Vandalismus an seiner Schule. Durch einen Hinweis konnten „Eierwerfer“ dingfest gemacht werden.
Michael Günzel, Leiter der Holzkampschule, hat Grund zur Freude. Nach einem WAZ-Bericht über Vandalismusschäden an der Annener Gesamtschule hat es einen Hinweis aus der Nachbarschaft auf zwei „Eierwerfer“ gegeben. Wie sich herausstellte, haben zwei Zwölfjährige vor rund drei Wochen Schulgebäude und Schulfenster mit Eiern attackiert.
Auf dem Schulgelände waren leere Verpackungen von 80 Eiern gefunden worden. Die beiden Zwölfjährigen, ein Junge und ein Mädchen, von deren Würfen es auch Fotos gibt, hätten angegeben, es wären noch sechs weitere Schülerinnen und Schüler an der Aktion beteiligt gewesen, so Günzel. „Alle gehen auf unsere Schule.“
Der Schulleiter hat mit dem Vater des Mädchens gesprochen. „Er war sehr bestürzt.“ Denn die Sechstklässlerin sei auch schon anderweitig aufgefallen. Das Mädchen gehöre einer Gruppe an, die sich auch Mitschülern gegenüber besonders aggressiv verhalte. Der an den Eierwürfen beteiligte Junge sei ebenfalls kein unbeschriebenes Blatt.
Schulleiter aus Witten-Annen wartet immer noch auf eine persönliche Antwort der Stadt
Die Schule überprüft jetzt die Aussagen der Zwölfjährigen, dass auch andere Schüler an den Eierwürfen beteiligt gewesen seien, darunter auch ältere. Holzkamp-Chef Günzel würde auf eine Anzeige verzichten, „wenn die Eltern die Kosten für die Säuberung übernehmen“. Dies sei aber eine Entscheidung des Schulträgers, also der Stadt Witten.
Der Direktor zeigte sich am Mittwoch (23.3.) enttäuscht darüber, dass es immer noch keine Rückmeldung der Stadt zu seiner Forderung nach einer Videoüberwachung auf dem Schulgelände gebe. Mit dem Wunsch hatte er sich nach eigenen Angaben vor „drei bis vier Monaten“ an Sozialdezernent Frank Schweppe gewandt. Hintergrund waren massive Vandalismusschäden, darunter eingeschlagene Scheiben und verdreckte Sportanlagen.
Dezernent greift Thema im Ausschuss auf
Schweppe nahm am Dienstagabend (22.3.) im Schulausschuss zu der Sache Stellung. Der Erste Beigeordnete erklärte, er habe in letzter Zeit keine Post vom Schulleiter der Holzkamp-Gesamtschule erhalten. Michael Günzel bedauerte am Mittwoch gegenüber unserer Redaktion, dass seine zahlreichen Kontaktaufnahmen mit der Stadt in Sachen Vandalismus „offenbar leider nicht registriert worden sind oder ihnen kein Stellenwert beigemessen wurde“.
Stadt: Wir nehmen Probleme ernst
Stadtsprecher Jörg Schäfer betont, dass eine Kollegin aus dem Amt für Jugendhilfe und Schule bereits Anfang März ein Gespräch mit Schulleiter Michael Günzel geführt habe. „Dabei ging es um die Herausforderungen, die es für eine Videoüberwachung gibt sowie um die Maßnahmen, die wir kurzfristig ergreifen können und bereits ergriffen haben.“Hierzu zählten etwa tägliche Kontrollgänge durch den kommunalen Ordnungsdienst sowie Einsätze von Streetworkern. Schäfer: „Natürlich nehmen wir die Probleme an der Holzkampschule ernst und beteiligen uns an der konstruktiven Suche nach Lösungen.“
Den Mitgliedern des Schulausschusses hatte Sozialdezernent Schweppe am Dienstag gesagt, dass es nicht so sei, „dass wir nicht reagieren. Über die Videoüberwachung an Schulen haben wir bereits mit der Bezirksregierung gesprochen“. Wenn überhaupt, sei eine Videoüberwachung unter Datenschutzaspekten nur außerhalb der Schulzeiten möglich. Schulleiter Günzel betont, dass er sich über eine persönliche Antwort der Stadt freuen würde, „weil ich gerne wissen möchte, wie es nach meiner Anfrage nach Videokameras weitergeht“.