Witten. Dass die Corona-Notbremse auch in Witten gezogen werden soll, ist klar. Genaue Vorgaben gibt es noch nicht. Dafür aber schon erste Schließungen.
Ab Montag greift die Notbremse. Angesichts steigender Inzidenzwerte sollen die Öffnungsschritte zurückgenommen werden, das hat Ministerpräsident Laschet angekündigt. Was heißt das für Witten und den EN-Kreis?
„Im Ennepe-Ruhr-Kreis orientieren wir uns an dieser Vorgabe und setzen das, was mit der Notbremse verbunden ist, auch ab Montag um“, sagt Michael Schäfer, Leiter des Krisenstabs im Schwelmer Kreishaus. Wie genau die Regelungen aussehen werden, was für welche Branchen gelten wird, das könne er aber noch nicht sagen. „Wir müssen erst abwarten, was in der neuen Schutzverordnung drinsteht und ob wirklich alles darin eins zu eins umgesetzt wird, was angekündigt wurde.“ Das sei bislang nicht immer der Fall gewesen.
Wittenern droht „eine Zeitreise zurück in die Zeit vor dem 8. März“
Vermutlich werde die Verordnung aber erst am Wochenende vorliegen. „Wenn alles so kommt, wie angekündigt, dann machen wir eine Zeitreise zurück in die Zeit vor dem 8. März“, so Schäfer. Das heißt: Alle Geschäfte – außer denen für Lebensmittel – dicht, nur Abholen an der Ladentür möglich. Auch Museen, Bibliotheken und Sportanlagen müssten wieder geschlossen werden.
Wäre es nicht sinnvoll, den Bremsweg abzukürzen und schon vor Montag auf die steigenden Zahlen zu reagieren? „Angesichts des aktuellen Infektionsgeschehens im Ennepe-Ruhr-Kreis sehen wir es nicht als notwendig an, noch vor Montag Entsprechendes mit dem Land abzustimmen“, winkt Schäfer ab.
Ursache für hohe Infektionszahlen in Schwelm liegen im familiären Bereich
Zum einen liege der Inzidenzwert für den gesamten Kreis derzeit relativ stabil bei um die 100. Zum anderen begründe sich dieser Wert mit der hohen Zahl von Neuinfektionen in Schwelm, dort liegt die Inzidenz bei etwa 300. Der Grund dafür seien aber nicht Hotspots in der Stadt, vielmehr lägen die Ursachen dort eindeutig im familiären Bereich. „Hierauf hatte die Stadt bereits am Dienstag reagiert. Bücherei, Museum und Sportanlage wurden geschlossen und das Ordnungsamt wird insbesondere in der Innenstadt verstärkt kontrollieren, ob Auflagen eingehalten werden“, so Schäfer.
Auch in Witten gibt seit einigen Tagen verstärkt Kontrollen in der Innenstadt, auf dem Rathausplatz und dem Kornmarkt. Dort seien mehr Verstöße festgestellt worden, so Tobias Hahn vom Ordnungsamt. „Die meisten Wittenerinnen und Wittener halten sich diszipliniert an die Corona-Regeln, dafür sind wir dankbar. Leider mussten wir jedoch feststellen, dass gerade bei schönem Wetter und häufig bei jungen Menschen offenbar eine starke Corona-Müdigkeit auftritt und die Regeln nicht mehr eingehalten werden.“ Einige würden dann versuchen, mit (leeren) Kaffeebechern oder nicht angezündeten Zigarettenkippen die Maskenpflicht zu umgehen, so Hahn. „Das beobachten wir vor allem in der Innenstadt.“
Gerade angesichts der steigenden Corona-Zahlen in Witten, aber auch im Kreis und im Land, solle die Umsetzung der Corona-Regeln nun noch konsequenter kontrolliert werden. Deshalb erinnert Tobias Hahn noch einmal ausdrücklich an die Vorgaben: „Es gibt keine Ausnahmen für die Maskenpflicht in der Innenstadt!“ Mal eben die Maske abnehmen, um zu essen, zu trinken oder an der Zigarette zu ziehen, sei nicht erlaubt. Verstöße werden geahndet.