Witten/Herne/Bochum. Die Elisabeth-Gruppe und die Katholischen Kliniken Bochum bauen eine zentrale Großküche. Das hat Auswirkungen fürs Marien-Hospital Witten.
Der Begriff „Großküche“ - in diesem Fall hat er mit Sicherheit seine Berechtigung. Die Herner St. Elisabeth-Gruppe, zu der das Wittener Marien-Hospital gehört, und die Katholischen Kliniken Bochum errichten in einem Gemeinschaftsprojekt im Gewerbepark Gerthe-Süd eine zentrale Großküche. Jetzt wurde Richtfest gefeiert.
Ein Blick auf die Zahlen offenbart den Umfang des Vorhabens: Auf dem rund 26.000 Quadratmeter großen Grundstück werden nach der vollständigen Inbetriebnahme etwa 200 Mitarbeiter täglich rund 17.000 Mahlzeiten für die Patienten, Bewohner und Mitarbeiter der beiden Krankenhaus-Gruppen zubereiten. Diese betreiben nicht nur jeweils mehrere Kliniken, sondern auch Altenpflegeeinrichtungen in beiden Städten. Elisabeth-Gruppe und die Katholischen Kliniken investieren gemeinsam rund 50 Millionen Euro in die Großküche.
Gutes Essen sei Qualitätsmerkmal – auch für Wittener Patienten
Selbstverständlich versprächen sich beide Krankenhausgruppen von dem Gemeinschaftsunternehmen betriebswirtschaftliche Vorteile, so Dr. Hans Wilmes, Aufsichtsratsvorsitzender der Elisabeth-Gruppe, beim Richtfest. Allerdings verspräche man sich auch positive Geschmackserlebnisse, die über die reine Kalorienzufuhr hinausgehen. Dies biete einen Wettbewerbsvorteil. Gutes Essen im Krankenhaus sei ein wichtiges Qualitätsmerkmal. „Ein Krankenhaus, das gut läuft, kann sich gutes Essen leisten“, so Wilmes. Für Patienten gebe es kaum etwas Ärgerlicheres, als neben der Krankheit auch noch schlechtes Essen zu bekommen.
Ähnlich sieht es auch Dr. Christian Raible, kaufmännischer Geschäftsführer der Katholischen Kliniken. Viele Patienten könnten vielleicht teilweise die medizinischen oder therapeutischen Leistungen einschätzen, „aber alle können sagen, ob das Essen geschmeckt hat oder nicht“.
Produziert werden die Mahlzeiten mit einem besonderen Verfahren, bei dem die Gerichte nach der Zubereitung heruntergekühlt, zu den einzelnen Standorten transportiert und schonend erwärmt werden. „Das garantiert, dass die Mahlzeiten mit der größtmöglichen Frische und Qualität an die Patienten, Bewohner und Mitarbeiter ausgegeben werden“, so Raible. Mittelfristig sei angepeilt, auch andere Abnehmer in der Region zu beliefern.
Küche in Wittener Krankenhaus wird geschlossen
Die Großküche soll ab Ende März 2023 Schritt für Schritt in Betrieb gehen, so Theo Freitag, Geschäftsführer der Elisabeth-Gruppe, im Gespräch mit der WAZ-Redaktion. Eine Herausforderung, die gemeistert werden müsse, sei die Logistik, die sich einspielen müsse.
Der Neubau hat Auswirkungen auch für Witten: Die derzeitige Küche des Marien-Hospitals werde mit der Eröffnung der neuen Großküche geschlossen, teilt Sabine Edlinger, Mitglied der Geschäftsführung der St.-Elisabeth-Gruppe mit. Alle dort tätigen Mitarbeiter der Küche hätten das Angebot bekommen, nach Bochum zu gehen, wenn die neue Zentralküche eröffnet wird. Wie die derzeitigen Räume der Küche in Witten nach dem Umzug genutzt werden können, dazu gebe es noch keine Planungen.
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Die Elisabeth-Gruppe hat in der Vergangenheit die Qualität ihres Essens unter Beweis gestellt. 2017 wurde Ramin Homayouni, Chef des Verpflegungsmanagements der St. Elisabeth Gruppe, vom Fachmagazin für Führungskräfte in der Großgastronomie „GVmanager“ als Manager des Jahres ausgezeichnet.