Witten. Es gibt erste zarte Lichtblicke im ÖPNV in Witten. Die Bogestra bedient zumindest wieder zwei Linien. Und wie sieht es im Zugverkehr aus?
Nach dem dreitägigen Ausfall des öffentlichen Nahverkehrs hat die Bogestra am Mittwoch erstmals wieder Busse auf zwei Linien eingesetzt. Im Bahnverkehr sieht es allerdings noch ganz mau aus.
Manche mögen Hoffnung geschöpft haben, als morgens tatsächlich vereinzelt Züge hielten, zum Beispiel der RE 4, der mit viel Verspätung nach Dortmund fuhr. Doch es galt wohl eher das Prinzip Zufall. Mit Fahrplan hatte das noch nicht viel zu tun. Und der Blick auf die Anzeigetafel am Nachmittag in der Bahnhofshalle war einmal mehr ernüchternd. Ob nach Essen, Aachen, Hagen, Bochum oder Dortmund: „Zug fällt heute aus.“
Am Zentralen Busbahnhof (ZOB) bot sich morgens zunächst ein ähnlich trauriges Bild wie am Dienstag (9.2.) Nur der 371er fuhr zur Uni Witten/Herdecke und bis Dortmund Oespel, und der Busverkehr inland schickte wieder den Schnellbus auf die Strecke. Diesmal stand der SB 38 mit dem Fahrziel Hattingen sogar ganz pünktlich an der Haltestelle. Die Hauptstraßen sind ja eigentlich wieder frei.
Straßenbahn wird in Witten noch nicht nur Busse ersetzt
Ansonsten aber tat sich erst einmal wenig am ZOB. Die Bogestra bat ihre Fahrgäste weiterhin um Verständnis, dass der Betrieb in Witten aufgrund der Witterung eingestellt sei. Das galt inzwischen auch wieder für den 374er, der als erster Bogestra-Bus in Witten am späten Dienstagnachmittag zwischen Ruhr-Uni und Herbede starten sollte. Am Mittwoch war dann schon wieder Feierabend. Doch mittags gab es dann überraschend gute Nachrichten.
Die Straßenbahnlinie 309 wird zwischen Witten Hbf und Langendreer durch Busse im 30-Minuten-Takt ersetzt. Auch der 320er fährt wieder alle halbe Stunde, zumindest auf einer Teilstrecke. Er pendelt zwischen dem S-Bahnhof Annen Nord und Herbede. Vier Haltestellen auf der Billerbeckstraße können nicht angefahren werden (Auf dem Hee, Potthoffstraße, Steinhügel und Kohlbahn).
Dafür stoppt die Städtelinie im Esch, am Hellweg und am Steinberg in Heven. Der Verkehr nach Bommern solle ebenfalls wieder aufgenommen werden, sagt Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann. Dafür müsse aber noch die Wendeschleife Bommeraner Heide „befahrbar“ gemacht werden. Der Räumdienst sei informiert. Am späteren Nachmittag heißt es dann: Vielleicht klappt es am Donnerstag mit der Verbindung nach Bommern.
Unterm Strich herrscht also noch Ausnahmezustand im Öffentlichen Personennahverkehr. Es gibt vier Busse, die fahren, den SB 38, die Linie 371, 309 und 320. Noch sind keine Teams dabei, die Straßenbahnstrecke in Witten freizumachen. Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann bittet um Verständnis. Nicht nur die Witterung mache vorerst noch keinen normalen Betrieb möglich. Auch die vielen geparkten Fahrzeuge an den Straßenrändern könnten ein Hindernis sein, zumal die Fahrbahn wegen des Schnees an den Rändern ohnehin verengt ist.
In Witten schneit es am Mittwochmittag wieder
An ZOB und Hauptbahnhof strandeten einmal mehr zahllose Fahrgäste. Hanna (22), die in Witten Management studiert, sucht im Handy die nächste Verbindung nach Dortmund. Eigentlich wäre sie in der Nähe von Bielefeld zuhause, aber daran sei im Moment ja gar nicht zu denken. Tatsächlich kommt irgendwann der Rhein Ruhr Express (RE 4) nach Dortmund. Maximilian fährt er allerdings vor der Nase weg. Er hat noch was vor, der junge Mann will nach St. Gallen in der Schweiz. Warum eigentlich? In Witten schneit es doch am Mittwochmittag auch wieder.
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