Witten. Der Deutsche Wetterdienst warnt ab der Nacht zu Donnerstag in Witten vor schwerem Sturm und viel Regen. Das hat Auswirkungen.
Der Deutsche Wetterdienst warnt ab Mittwochabend vor Sturm, Orkanböen und viel Regen. Auch die Warn-App Nina hat angeschlagen. Ihre Warnung gilt zunächst bis Mittwoch, 22 Uhr, dann wieder am Donnerstag zwischen 10 und 18 Uhr. Der Sturm nimmt laut Deutschem Wetterdienst ab dem späten Mittwochabend an Fahrt auf. In der Nacht zum Donnerstag seien dann Sturmböen, teils auch schweren Sturmböen zwischen 90 und 100 km/h, kurzzeitig auch orkanartigen Böen im Tiefland bis 110 km/h möglich. Eine weitere markante Sturmlage ist zudem für Freitagabend angekündigt. Wie stark sie ausfallen wird, ist derzeit allerdings noch unklar.
Feuerwehr und Stadt Witten sind auf Unwetter vorbereitet
Sicher ist: Wegen der Unwetter-Warnungen für Nordrhein-Westfalen ist am Donnerstag landesweiter Unterrichtsausfall angeordnet worden. Das kündigte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Mittwoch im Düsseldorfer Landtag an. Die Kindertagesstätten im Land, die von unterschiedlichen Institutionen betrieben werden, schließen zwar nicht flächendeckend. NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) appellierte jedoch an die Eltern, sie sollten ihre Kinder „morgen bitte zu Hause betreuen“.
Auch der Wochenmarkt auf dem Rathausplatz ist bereits abgesagt worden. Die Wochenmärkte in Herbede und Annen am Freitag (18.2.) sowie der Wochenmarkt am Samstag sollen aber stattfinden – allerdings unter Vorbehalt, wie es am Mittwoch hieß. Der Streichelzoo auf dem Hohenstein wird am Donnerstag ebenfalls geschlossen bleiben.
Beim Zollhaus wird das Zelt abgebaut
Woanders macht sich Witten sturmfest, werden Markisen eingefahren und Schirme eingeklappt. Beim Restaurant Zollhaus an der Lakebrücke in Herbede bauen die Mitarbeiter das Zelt vor dem Ausschank ab. Ein zweites großes Zelt überspannt weiterhin den Biergarten und wird selbst noch am Mittwochmittag trotz Wind und Regenwetter von Hundebesitzern genutzt. Eigentlich sollte es stehen bleiben, aber am Nachmittag packten die Mitarbeiter dann sicherheitshalber doch die Planen zusammen.
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Polizei, Feuerwehr und Stadt haben sich auf das Unwetter vorbereitet. „Wir sind technisch gut aufgestellt“, sagt Feuerwehrsprecher Uli Gehrke. Alle Sägen seien überprüft, alle Ketten geschärft worden, um an den möglichen Einsatzstellen rasch und effektiv arbeiten zu können. Auch personell wurde aufgerüstet. Es gibt einen zusätzlichen Lagedienst in Rufbereitschaft, der im Notfall von der Zentrale aus die Einsätze koordinieren wird, zudem sorgt ein Verbindungsbeamter für den kurzen Draht zwischen Feuerwehr und Polizei. Bis Sonntag einschließlich seien die Dienstpläne entsprechend angepasst worden.
Fußgänger sollten Parks und Wälder nicht betreten
Auch beim städtischen Grünflächenamt steht ein Notdienst bereit, um mögliche Sturmschäden rasch beseitigen zu können. „Unsere weitere Vorbereitung auf solche Wetterlagen läuft aber das ganze Jahr“, so Stadtsprecher Jörg Schäfer. Die Bäume im Stadtgebiet würden regelmäßig kontrolliert und beschnitten, Stämme mit mangelnder Stadtfestigkeit gefällt. „Das machen wir für genau solche Situationen wie jetzt.“ Beim Gerüst am Nordflügel des Rathauses sei ebenfalls vorgesorgt worden. Beim Einrüsten habe man bewusst ein Netz statt Plane verwendet, um die Angriffsflächen für Wind zu verringern, so die Stadt.
Wie schlimm der Sturm Witten wirklich treffen wird, ist noch unklar. Ganz eindeutig sind hingegen die Hinweise des Krisenstabs der Kreisverwaltung: Bei der angekündigten Sturmlage, die von ergiebigen Regenfällen begleitet werden soll, können auch in Witten Bäume umstürzen und Dachziegel umherfliegen. Zudem muss erfahrungsgemäß mit massiven Behinderungen auf Schienen und Straßen gerechnet werden.„Die angekündigte Sturmlage sollte für alle Bürgerinnen und Bürger Anlass zu extremer Vorsicht sein. Wer während des Sturms nicht zwingend vor die Tür muss, sollte zuhause bleiben“ warnt Michael Schäfer, Leiter des Krisenstabs.
Warn-Apps auf mobilen Geräten installieren
Wälder und Parks sollten in keinem Fall betreten werden, Vorsicht ist auch auf Friedhöfen geboten. Fußgänger sollten Bäume und Dächer am Wegesrand im Blick haben, an Baustellen oder Baugerüsten besonders acht geben. Beim Autofahren sei jederzeit mit extremen Seitenwind und plötzlichen Hindernissen zu rechnen. Schäfer: „Zudem sollte jeder prüfen, ob rund um Wohnung, Garten und Balkon alles windsicher ist.“
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Die Feuerwehren im Ennepe-Ruhr-Kreis haben sich bereits gestern unter Leitung von Kreisbrandmeister Rolf-Erich Rehm abgesprochen. Im Laufe des Tages werden sie einen entsprechenden Einsatzbefehl erhalten. Um Einsätze auch bei einer Flächenlage wie Sturm flexibel bearbeiten zu können, haben die Leitstelle im Schwelmer Kreishaus und die Feuerwehren das sogenannte Unwettermodul scharf geschaltet, das heißt, die städtische Feuerwehr koordiniert ihre Einsätze selbst – je nach Dringlichkeit.
Um zeitnah Warnmeldungen zur Lage im Ennepe-Ruhr-Kreis zu erhalten, rät Rehm den Bürgerinnen und Bürgern, die bundesweite Warnapp Nina und die App der Kreisverwaltung auf ihren mobilen Geräten zu installieren. Beide Apps sind für ihn wesentliche Warnkanäle, um die Bevölkerung direkt und rund um die Uhr über regionale und lokale Warnungen zu informieren.
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