Witten. Die Omikron-Welle kann mit vielen Infizierten auch wichtige Bereiche wie Polizei, Feuerwehr oder Stadtwerke treffen. Was in Witten zu tun wäre.
Der Expertenrat der Bundesregierung befürchtet, dass die kritische Infrastruktur durch die mögliche Omikron-Welle vor große Herausforderungen gestellt wird. Feuerwehr, Stadtwerke, Polizei oder auch die Müllabfuhr müssen auch dann noch funktionieren, wenn ein Großteil der Beschäftigten in Quarantäne ist und ausfällt. In Witten gibt es dafür bereits Notfallpläne.
„Wir beschäftigen uns mit dem Thema schon seit Beginn der Pandemie“, sagt Dirk Lieder, Vize-Chef der Wittener Feuerwehr. Bislang habe man noch nicht vom Dienstplan abweichen müssen. Derzeit sei kein Beschäftigter erkrankt. „Natürlich bereiten wir uns aber auch darauf vor, was wir machen, wenn zehn oder 20 Prozent ausfallen.“ Dann würden bestimmte Mechanismen greifen. Dazu gehöre etwa eine Urlaubssperre. Desweiteren sei es möglich, ein Löschfahrzeug auch nur mit zwei statt vier Leuten zu besetzen.
Rettungssanitäter in Witten testen sich vor Dienstbeginn
Zudem könnte in solchen Fällen die Freiwillige Feuerwehr die Hauptamtlichen unterstützen. „Ab einem bestimmten Einsatzgrad kommen die Kräfte sowieso dazu. Sollten wir zu wenig Personal haben, würde sie dann bei jedem Einsatz dabei sein“, so Lieder. Einige Regeln wie das Tragen einer FFP2-Maske in den Einsatzfahrzeugen würden schon seit Beginn der Pandemie gelten. Zudem müssten sich Rettungssanitäter vor jedem Dienstbeginn testen.
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Bei der Polizei sieht man sich für die Omikron-Variante gut gewappnet. „Weit über 90 Prozent sind bei uns geimpft, ein Großteil ist zudem geboostert“, sagt Sprecher Jens Artschwager. Von 2000 Mitarbeitenden im Polizeibezirk Witten, Bochum und Herne sei derzeit eine einstellige Zahl erkrankt. „Natürlich sind wir als kritische Infrastruktur ein sehr sensibler Bereich“, sagt er. Sollte es dazu kommen, dass ein Großteil der Beamten in Quarantäne muss, sei es möglich, dass Kräfte aus anderen Städten angefordert werden. Denkbar sei es auch, Kolleginnen oder Kollegen aus dem Urlaub zurückzuholen.
Das ist auch für das Entsorgungsunternehmen AHE eine Option. „Über die Feiertage haben wir relativ viele Menschen in den Urlaub geschickt“, sagt Geschäftsführer Johannes Einig. Sie seien eine „Reserve“, falls es zu größeren Ausfällen bei den Mitarbeitern kommen sollte.
Stadtwerke Witten könnten Kundenkontakte einstellen
Die Stadtwerke haben am Dienstag im Krisenstab über das weitere Vorgehen beraten. „Die Pandemie ist ja erstmal nichts Neues“, sagt Sprecher Mathias Kukla. Es würde bereits Notfallpläne geben. Eine Maßnahme zum Schutz der Mitarbeiter ist die Kontaktbeschränkung. Derzeit seien viele Beschäftigte im Homeoffice.
Sollte sich die Omikron-Variante weiter ausbreiten, müsse man überlegen, auch die direkten Kundenkontakte einzustellen. „Das betrifft zum Beispiel den Austausch von Zählern. Das müsste dann eben etwas warten“, sagt Kukla. Eine weitere Möglichkeit sei es, nur noch in festen Monteur-Teams zu arbeiten und diese nicht zu mischen. Sollte es dort zu einer Omikron-Infektion kommen, müsste also jeweils nur das betroffene Team in Quarantäne. „Wir hoffen natürlich, dass wir diese Maßnahmen erst gar nicht anwenden müssen.“ Und die Krankenhäuser? Man arbeite derzeit an Notfallplänen, falls viele Mitarbeitende ausfielen, heißt es beim EvK. Vom Marien-Hospital lag noch keine Stellungnahme vor.