Witten. Gilt in Gastronomiebetrieben bald die 2G-Plus-Regel? Wirte und Gastronomen in Witten sind skeptisch. Es gibt aber auch positive Stimmen.
Droht der Gastronomie eine weitere Einschränkung? Wenn es nach dem Expertenrat der Bundesregierung geht, soll in Restaurants, Kneipen und Bars künftig die 2G-Plus-Regel gelten. Am Freitag (7.1.) wird die Bund-Länder-Runde darüber entscheiden. Gastronomen in Witten beschäftigten sich bereits mit dem Thema und befürchten erhebliche Einschränkungen.
„Wenn das wirklich so kommt, dann wird es echt problematisch“, sagt Wirt Thorsten Wottrich von der Alten Post in der Innenstadt. Vor allem eine Kneipe würde das enorm treffen, da die Spontankundschaft so gut wie wegfalle, auf die man ja eigentlich angewiesen ist. „Wer stellt sich denn nach der Arbeit noch irgendwo an und lässt sich testen, um dann hier ein Bier zu trinken?“, fragt sich der Gastronom. Zudem seien viele Testzentren am Abend schon geschlossen.
Wirt aus Witten überlegt, Ruhetag einzulegen
Wottrich kontrolliert die derzeitige 2G-Regel in seiner Kneipe selbst. „Bis jetzt ging alles gut. Ich habe auch auf meiner Corona-App noch keine Warnung bekommen.“ Doch schon jetzt laufe es vor allem unter der Woche alles andere als rosig. „Wenn die Leute sich testen müssen, werden noch weniger Leute kommen.“ Der Wirt hat deshalb schon überlegt, einen Ruhetag einzulegen. „Man weiß aber nie, ob an diesem Tag dann doch mehr Besucher gekommen wären.“
Etwas zwiegespaltener ist Waldemar Riedel vom Knut’s in der Wiesenstraße. „Grundsätzlich gibt solch eine Regel zunächst einmal weitere Sicherheit.“ Auf der anderen Seite sei es aber auch eine weitere Hürde für Gäste und Angestellte. Er sieht es als Vorteil an, dass es alleine in der Innenstadt zwei Testzentren gibt, in denen Kundinnen und Kunden sich schnell testen lassen könnten. „Es ist aber auch klar, dass ein gewisser Teil der Gäste dann wegfallen würde.“ Da das Knut’s sowieso schon viel mit Terminen arbeitet, sieht Riedel sich jedoch auch für diesen Fall gerüstet. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir selbst diese Auflage meistern würden.“
Wittener Restaurantchef befürchtet weniger Besucher
Jürgen Crämer vom Haus Crämer in Stockum blickt skeptisch auf die mögliche 2G-Plus-Regel. „Es ist derzeit sowieso schon schwierig.“ Normalerweise sei der Januar für sein Restaurant ein guter Monat, unter anderem weil Weihnachtsfeiern noch nachgeholt werden. All das falle jetzt schon weg. „Wir leben natürlich von unserer Kundschaft. Durch die Regel gibt es weitere Einschränkungen.“
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Er geht davon aus, dass das viele Gäste zurückhalten werde. „In der Jahreszeit will man eh schon nicht so gerne raus. Wenn ein Restaurantbesuch dann noch mit einem Besuch im Testzentrum verbunden ist, werden noch weniger Besucher kommen“, befürchtet Crämer. Dennoch will er auch im Falle der verschärften Regel weiterhin öffnen. „Wir sind ja froh, dass wir überhaupt aufmachen dürfen.“