Bochum-Wattenscheid. Die Wattenscheider Koalition aus SPD, Grünen und Rolf Heyer (FDP) ist bestürzt über durchsickernde Informationen zum Hallenfreibad im Südpark.
Sonja Lohf, Fraktionsvorsitzende der WAT-Grünen, kritisiert deutlich: „Im Dezember 2020 sollte das Bäderkonzept eigentlich den kommunalpolitischen Gremien vorgelegt werden, um eine endgültige Entscheidung zu treffen. Nun erfahren wir aus der Presse, was teilweise im noch nicht öffentlichen Konzept steht.“ Und Wolfgang Rohmann, Fraktionsvorsitzender der SPD in Wattenscheid, betont: „Es gibt einen eindeutigen Ratsbeschluss zum Thema. Wir fordern Rat, die Ratsfraktionen und den Oberbürgermeister auf, zu ihrem Wort zu stehen und einen zeitnahen Neubau des Hallenfreibades zu ermöglichen.“
Hallenfreibad Höntrop steht seit Jahren im Fokus
Die WAT-Koalition hatte die Errichtung des Hallenfreibades 2020 im gemeinsamen Koalitionsvertrag festgehalten, dabei sei eine Vorfestlegung auf eine der Optionen der Wasserwelten ausdrücklich ausgeschlossen worden. Ziel sollte es sein, ein familienfreundliches Frei- und Hallenbad an dem Standort zu erhalten. „Wir erwarten von unseren Bochumer Fraktionsvorsitzenden – die übrigens beide aus Wattenscheid kommen und hier ihre politische Basis haben – sich für die Einhaltung der Zusagen einzusetzen“, so Sonja Lohf und Wolfgang Rohmann.
Bezirksvertretung Wattenscheid ist sich einig
In der Bezirksvertretung Wattenscheid gibt es seit Jahren über alle Parteigrenzen hinaus eine einstimmige Positionierung zum Erhalt des Standortes. „Das Schlimmste ist, dass auch wir als Mitglieder der Bezirksvertretung völlig von Informationen zur Entscheidung der Wasserwelten abgeschnitten sind. Wie soll ich denn den Menschen am Wahlstand glaubhaft versichern können, dass wir unser Versprechen halten werden? Und natürlich beeinflusst die Wähler die Ehrlichkeit der Lokalpolitiker auch bei ihrem Entscheidungsprozess für die Bundestagswahl“, so Rohmann weiter. „Wir können es uns nicht leisten – egal ob vor der Wahl oder taktisch erst danach –, das Vertrauen der Wähler durch weitere Verzögerungen zu verlieren. Wird das Hallenfreibad nicht gebaut, dann verspielt Bochum die Wählergunst in Wattenscheid.“
Auch Waldbühne im Südpark ein Thema
Die Koalition in Wattenscheid bekenne sich nicht nur im Koalitionsvertrag zum Standort Höntrop, „sondern wird sich hartnäckig für einen angemessenen Neubau einsetzen und fordert dies auch von der Koalition im Bochumer Rathaus ein. Langsam scheint es in Bochum Methode zu haben, zuerst Entscheidungen zu verzögern und dann ohne Einbindung der Bevölkerung und der lokalen Politik im Hinterzimmer zu entscheiden“, so Rolf Heyer. „Dasselbe gilt im Übrigen auch für die Sanierung der Waldbühne. Es darf hier nicht zu weiteren Verzögerungen kommen, sonst wird auch dieses für Wattenscheid so wichtige Projekt sterben. Wir fordern, die bereitgestellten Mittel endlich für den Verein freizugeben, damit mit der Sanierung begonnen werden kann“, fordern alle drei Politiker gemeinsam.