Wattenscheid. Anwohner in Wattenscheid haben regelmäßig Ärger mit Auto-Posern und Rasern vor ihrer Haustür. Doch Stadt und Polizei sehen das Problem nicht.
Noch immer klagen Anwohnerinnen und Anwohner an der Grünstraße in Wattenscheid über eine Raserszene direkt vor ihrer Haustür. Die Geräusche von laut aufheulenden Motoren, quietschenden Reifen und wummernden Bässe aus den Musikboxen gehören für Felix Köhler (27) weiter zum Alltag. Bereits im Frühjahr hatte sich der Tiefbaufacharbeiter beschwert, seitdem sei es zwar etwas besser geworden, sagt Felix Köhler. Probleme gebe es aber immer noch: „Es gibt halt die Krawall-Leute. Ich rufe nur noch drei Mal in der Woche die Polizei.“
Besonders an Karfreitag kamen viele Menschen mit getunten Autos auf den Parkplatz am Dückerweg. Was einst ein Mega-Event war, hat Corona schwer eingedampft. Seit 2020 ist am Karfreitag das Gelände an dem Tag durch die Stadt Bochum abgesperrt.
Eine Nachbarin hat indes die Lärmbelästigung der vergangenen Monate mit Tonaufnahmen dokumentiert. Aber: „Es gibt jetzt regelmäßige Polizeikontrollen“, sagt Felix Köhler. Die haben keinen Bock mehr.“ Die Polizei war in diesem Jahr insgesamt 16 Mal wegen Ruhestörung an der Grünstraße im Einsatz. „Wenn Personen mit Fahrzeugen angetroffen wurden, haben diese in den meisten Fällen nach Aufforderung der Beamten die Örtlichkeit unverzüglich verlassen“, heißt es von der Polizei. Unregelmäßig würden vor Ort allgemeine Verkehrskontrollen durchgeführt.
Anwohnerinnen und Anwohner ärgern sich über die Stadt
Die Anwohner ärgern sich darüber, dass die Stadt nichts unternimmt, um es den Auto-Posern möglichst unangenehm zu machen, wie etwa mit einem Poller an der Brüderstraße in der Innenstadt. „Am besten wäre es, wenn unsere Straße eine Einbahnstraße würde“, sagt Felix Köhler. „Der Stadt sind die Klagen einzelner Anwohner seit Längerem bekannt“, heißt es auf Nachfrage von der Verwaltung. Nach Beobachtungen habe es jedoch keine Auffälligkeiten gegeben.
Und auch dem Wunsch nach einer Einbahnstraße erteilt die Stadt eine Absage: „Aus Sicht der Stadt eignet sich die Grünstraße nicht als Einbahnstraße, da dies die Erreichbarkeit der Feuerwehr und des ehemaligen Städtischen Bauhofes einschränken würde.“ Zudem sei die Straße Teil des Vorbehaltsnetzes, müsse also sicher in der Lage sein, große Verkehrsvolumina ableiten zu können.