Wattenscheid-Günnigfeld. Mit dem Radschnellweg wird in Günnigfeld auch eine neue Siedlung entlang der Steinhausstraße gebaut. Der Investor plant „Urbanes Wohnen am Park“.
Ein direkter Anschluss an den Radschnellweg, dieses Merkmal hat wohl noch kein Neubaugebiet in Bochum bekommen. Oliver Buschmann (Grüne), stellvertretender Bezirksbürgermeister von Wattenscheid, leitete die Bürgerinformation zur „Bahnflächenentwicklung in Günnigfeld“ knapp ein: Die positiven Aspekte, betonte er, seien deutlich. Auch wenn der RS 1 hier erst noch gebaut werden muss.
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„Bochum, besonders Wattenscheid, braucht Wohnraum, und gerade Wattenscheid wächst“, stellte er im Sitzungssaal des Rathauses fest. Dass mit diesem Konzept die ehemalige Trasse der Kray-Wanner-Bahn entlang der Steinhausstraße einer neuen Nutzung zugeführt werden könne, passe da in die Zeit, „ideal, auf dem versiegelten und brach liegenden Teil, ohne Freiflächenverbrauch.“
Für die Investorengruppe Lietmeyer aus Hildesheim erklärte Geschäftsführer Daniel Lietmeyer, der Kaufvertrag mit der Deutschen Bahn stehe praktisch vor dem Abschluss.
Bei zügigem Verlauf des Verfahrens könnte in dem Streifen an der Steinhausstraße etwa ab Höhe der Asthma-Brücke, die abgerissen werden soll, bis kurz vor die Parkstraße in zwei Abschnitten ab 2026 gebaut werden. Der nördliche Bereich rund um die Kleingarten wird separat betrachtet.
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Für die Nutzer dieser Parzellen gab es bereits Informationen, wie sie nach einer Kündigung abgefunden werden können, und über eine mögliche Umsiedlung.
Das Konzept der Siedlung entlang der Radwege-Trasse sieht einen Mix von 50 Wohngebäuden für unterschiedliche Zielgruppen vor. In den 20 Mehrfamilienhäusern mit drei Vollgeschossen plus Staffelgeschoss sind 120 Wohneinheiten mit Wohnungsgrößen von 52 bis übers 82 Quadratmeter vorgesehen. Weiter sind 14 Doppelhäuser, zehn Reihenhäuser und sechs Stadtvillen mit zwei Vollgeschossen plus einem Staffelgeschoss geplant.
Mehr als vorgeben: 30 Prozent Sozialwohnungen sind geplant
Alle Gebäude sollen Flachdächer bekommen. Mit 30 Prozent ist der Anteil an Sozialwohnungen höher angesetzt als der von der Stadt Bochum geforderte Mindestanteil von 20 Prozent.
Info und Anregungen zum Verfahren
Zur geplanten Entwicklung in Günnigfeld können Ideen und Anregungen bis zum 28. Juni online über das Beteiligungsportal der Stadt Bochum abgegeben werden.Weitere Adressen: Stadt Bochum, Amt 61, 44777 Bochum, Stadtplanung-Wohnen@bochum.de, im Foyer des Technischen Rathauses nach Terminabsprache 0234 910-1717, während der Dienststunden (Montag, Dienstag und Freitag: 8 bis 13 Uhr, Mittwoch: 8 bis 16 Uhr, Donnerstag: 8 bis 18 Uhr)Infos auch bei Daniel Lietmeyer 05121 97350, ceo@lietmeyer.com, Amt für Stadtplanung und Wohnen, Cordula Feigs 0234 9102508, CFeigs@bochum.de
Die künftigen gemeinschaftlichen Freiflächen werden in Themenbereiche gegliedert: Spiel- und Obstwiesen, Bereiche für Urban Gardening oder Grill- und Spielplätze. Der Anteil versiegelter Flächen soll klein gehalten werden.
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Mulden, Versickerungsflächen und Gründächer sollen das Regenwasser auf dem Gelände halten und versickern oder verdunsten lassen. Allerdings wiesen die Nachbarn darauf hin, dass schon jetzt bei Starkregen oft die Keller unter Wasser stünden.
Ein Großteil der Stellplätze soll in einer Tiefgarage unter den Mehrfamilienhäusern angeboten werden. Dort sollen auch Fahrradstellplätze und Ladestationen für E-Bikes entstehen, teils auch oberirdisch.
Das Bochumer Architektenbüro Verwoorts & Schindler führt als Referenzen unter anderem das neue Eisenbahnmuseum, das Viktoria-Karree, das Museum unter Tage im Schlosspark und das Dichterviertel am Stadtpark an.