Velbert. Bei der Ausbildungsbörse der Schlüsselregion stellen Unternehmen und Hochschulen ihre Stellen vor. Was junge Menschen hier besonders schätzen.
Eine Traube junger Leute steht vor dem Eingang des EMKA-Sportzentrums. Drinnen, in der großen Sporthalle, reiht sich Stand an Stand, während zahlreiche Besucherinnen und Besucher durch die Halle schlendern, interessiert Gespräche führen und sich informieren. Die Ausbildungsbörse der Schlüsselregion lockte einmal mehr zahlreiche junge Menschen an: Drei Stunden lang haben Unternehmen und Hochschulen die Möglichkeit, ihre freien Ausbildungs- und dualen Studienplätze für 2025 vorzustellen. Insgesamt 40 Stände stehen den Interessierten zur Verfügung – vor allem von Unternehmen aus Velbert und Heiligenhaus.
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Das Interesse an der Veranstaltung ist groß. „In der ersten Stunde waren bereits über 200 Besucherinnen und Besucher da“, berichtet Dr. Thorsten Enge, Geschäftsführer von Schlüsselregion e.V. Die Börse dient dabei unterschiedlichen Zwecken: Einige Jugendliche kommen, um sich einfach mal ganz allgemein mal zu orientieren, was man nach der Schule machen könnte, andere sind bereits gezielt auf der Suche nach einem konkreten Ausbildungsplatz. Im Fokus stehen an diesem Tag vor allem Informationsgespräche, Berufsberatung und Praktikumsangebote. Für einige geht es sogar schon einen Schritt weiter: „Manch einer hat hier direkt seine Bewerbung abgegeben“, erzählt Marie Volkhausen, die im Ausbildungsmarketing von Schlüsselregion e.V. arbeitet.
Direkter Draht zu neuen Arbeitgebern in Velbert
Um den Erstkontakt zu erleichtern, lassen sich viele Unternehmen etwas Besonderes einfallen. „Viele Stände haben kleine Aufgaben oder Spiele vorbereitet, die einen ersten Einblick in den Beruf geben“, so Marie Volkhausen weiter. Der große Vorteil der Ausbildungsbörse: Der direkte Austausch mit potenziellen Arbeitgebern. „Vor Ort ins Gespräch zu kommen hilft einfach, ein besseres Gefühl für einen Job oder ein Unternehmen zu bekommen“, betont Dr. Thorsten Enge.
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Ein Prinzip, an das sich viele Unternehmen halten, lautet: Von jungen Menschen für junge Menschen. Deshalb stehen oft die Azubis selbst hinter den Ständen und berichten aus erster Hand von ihren Erfahrungen. Einer von ihnen ist Noah Ringel, der im zweiten Lehrjahr als Fachkraft für Lagerlogistik bei Ogro+ Deni in Neviges beschäftigt ist. „Viele der Besucher sind total wissbegierig und freuen sich, wenn ich von meinem Beruf erzähle“, sagt Ringel. Gerade diejenigen, die anfangs noch zurückhaltend oder unentschlossen sind, würden im Gespräch oft auftauen und beginnen, Fragen zu stellen. Für ihn war die Wahl seines Ausbildungsplatzes genau richtig: „Ich bin fasziniert von meinem Beruf, weil er so vielseitig ist und ich schon so viel lernen konnte, zum Beispiel wie man sich gut präsentiert und ausdrückt – auch auf Englisch.“
Auszubildende erzählen von ihren Erfahrungen
Ein Beispiel dafür, wie erfolgreich die Ausbildungsbörse sein kann, steht direkt neben ihm: Jeremy Heint, den Noah Ringel im letzten Jahr für den Beruf begeistern konnte. Jetzt ist er selbst im ersten Lehrjahr als Fachkraft für Lagerlogistik und genieße seine Ausbildung bisher sehr, wie er erzählt.
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Viele der Jugendlichen und jungen Erwachsenen besuchen die Börse allein, mit Freunden oder auch in Begleitung ihrer Eltern. Einer von ihnen ist der 17-jährige Tim Jöckel, der mit seinem Vater Kai gekommen ist. Obwohl Tim noch mitten in seinem Fachabitur steckt und frühestens in eineinhalb Jahren mit einer Ausbildung beginnen kann, möchte er sich frühzeitig informieren. „Es soll wahrscheinlich in Richtung Handwerk gehen, wie Elektriker oder etwas Ähnliches“, erklärt er. Gemeinsam mit seinem Vater sucht er gezielt nach Unternehmen, die solche Ausbildungsberufe anbieten.
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Das ist der große Vorteil dieser Ausbildungsbörse, die regelmäßig von der Schlüsselregion angeboten wird: Sie bietet nicht nur viele wertvolle Informationen, sondern auch die Gelegenheit, direkte Kontakte zu knüpfen – und vielleicht sogar den ersten Schritt in die berufliche Zukunft zu machen.