Velbert.. Zwangsversteigerungen bieten oft unerwartete Schnäppchen. Die Palette von Immobilien in Velbert reicht von Bruchbuden bis Mehrfamilienhäusern.
Auf dem Wohnungsmarkt ist es eng, eine passende Bleibe zu finden, daher gar nicht einfach. Manch einer denkt an den Kauf einer eigenen Immobilie, doch die sind auch teuer, Schnäppchen daher gesucht. Manch einer findet es auf einer der Zwangsversteigerungen, die regelmäßig vor dem Velberter Amtsgericht stattfinden. Auch derzeit gibt es mehrere Ankündigungen auf dem Portal des Gerichtes. Und diesmal ist wirklich alles dabei vom gestandenen Mehrfamilienhäusern mit Gewerbe über das Messiehaus bis zur Schrottimmobilie.
Ein Haus in Velbert zum Billigpreis
Zunächst zum billigsten Angebot. Mit gerade einmal 20.900 Euro hat der Gutachter den Wert eines Reihenmittelhauses an der Nevigeser Straße angesetzt. Es ist mit einer Größe von etwas mehr als 57 Quadratmetern auch nicht gerade familientauglich. Laut Gutachten besteht das um das Jahr 1900 errichtete Gebäude aus einem Erdgeschoss und nur im vorderen Teil aus einem Spitzboden. Ein Teil der Erdgeschossfläche kann allerdings nicht benutzt werden, weil er zugemauert ist und vom Nachbarn benutzt wird. Wer noch immer nicht abgeschreckt ist von dem Objekt in einfacher Lage in einem Gewerbegebiet: Laut Gutachter ist das Gebäude in einem verbrauchten, vernachlässigten und nicht marktgerechten Zustand. Aber immerhin, so der Gutachter, liege es nicht in einem sozialen Brennpunkt. Das Häuschen wird am 12. Mai am Velberter Amtsgericht versteigert.
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Mit viel Unrat
Mehr als doppelt so groß ist das Objekt, das am 15. April in die Versteigerung geht. Die Doppelhaushälfte aus dem Jahr 1964 verfügt über 120 Quadratmeter auf zwei Etagen und ist vom Preis her ein Schnäppchen: 120.000 Euro sind für die Immobilie am Agnes-Miegel-Weg in Tönisheide angesetzt. Nur: Gleich einziehen kann der neue Besitzer erstmal nicht. Denn seit dem Baujahr, so das Gutachten, hat sich an dem Haus nicht viel getan. Im Keller habe es einen Wasserschaden unter anderem durch eine übergelaufene Toilette gegeben, der aber nie beseitigt worden wäre. Das Obergeschoss ist derzeit nicht bewohnbar, da es voll gestellt und voller Müll sei. Die Badezimmer und Böden seien komplett verdreckt. An den Wänden und Decken im Erdgeschoss habe sich Schimmel gebildet. Kurzum: Das Haus in Tönisheide sei komplett verwahrlost und nicht bewohnbar.
Zwangsversteigerungen in Velbert
Die Zwangsversteigerungen finden alle im Amtsgericht Velbert, Nedderstrasse 40, Saal 3, statt. Sie beginnen immer um 9.30 Uhr oder um 10 Uhr.
Die Versteigerungen sind öffentlich. Wer mitbieten möchte, muss im Vorfeld eine Sicherheitsleistung überweisen. Details dazu: www.ag-velbert.nrw.de
Nur zum Teil bewohnbar
Größer geht es in Heiligenhaus zu. Am Schopshofer Weg steht ein Mehrfamilienhaus mit Gewerbe zur Versteierung. Drei Wohnungen sind vermietet, insgesamt beträgt die Wohnfläche 411 Quadratmeter, das Gewerbe umfasst 215 Quadratmeter. Die 1972 gebaute Immobilie soll 420.000 Euro kosten, eigentlich preiswert. Aber das Objekt hat einen gewaltigen Haken: Es hat dort gebrannt und die Immobilie ist nur zum Teil bewohnbar. Das Haus wird am 6. Mai versteigert.
Mit drei Wohnungen
Ebenfalls ein Mehrfamilienhaus steht in Langenberg an der Bökenbuschstraße zur Versteigerung an. 220.000 Euro soll das Dreifamilienhaus mit ausgebautem Dachgeschoss, Untergeschoss samt Garagen kosten. Die Wohnflächen betragen im Untergeschoss 76 Quadratmeter, im Erdgeschoss 97 Quadratmeter und im Dachgeschoss 86 Quadratmeter. Ein Nachteil: Im Keller wurden erhöhte Radon-Werte gemessen. Die Versteigerung ist für den 27. März angesetzt.
Wer viel Platz braucht, der sollte bei der Versteigerung am 10. April vorbeischauen. Dann nämlich ist eine Industriehalle mit Büros und Sozialeinbauten bei 720 Quadratmetern Nutzfläche im Angebot. Das Ganze ist allerdings kein Schnäppchen: Der Wert dieser Gewerbeimmobilie ist vom Gutachter mit 537.000 Euro angesetzt worden.