Velbert/Heiligenhaus. Auf diese Post haben sicher schon viele Immobilienbesitzer gewartet. Für einige gab es eine gute, für andere eine richtig böse Überraschung.

Auf diesen Brief haben wohl alle Velberter und Heiligenhauser Immobilienbesitzer mit Spannung, die meisten aber nicht mit Freude gewartet. Die neuen Grundsteuerbescheide sind verschickt worden und haben die ersten Eigentümer erreicht.

Facebook-Nutzer berichten von deutlichen Erhöhungen in Velbert

„Haus muss nicht verkauft werden... Es sind ‚nur‘ ca. 490 Euro mehr im Jahr. Wie man in den letzten Wochen den Medien entnehmen konnte, hatten andere nicht so ein ‚Glück‘“, das schreibt Kerstin Roth bei Facebook und in der Tat, andere Velberter müssen ab sofort künftig mehr Grundsteuer zahlen. Beispielsweise bei Michael Kurschatke: „Ich habe 2023 noch 426 Euro Grundsteuer bezahlt, nach den beiden Erhöhungen des Hebesatzes und der Grundsteuerreform liege ich jetzt bei 1248 Euro im Jahr, das ist schon eine ordentliche Schüppe drauf. Allerdings teile ich mir das mit meinen Mietern, da man es auf die Nebenkosten umlegen kann.“ Also mal eben über 800 Euro mehr im Jahr. Seine Mieter „hatte ich vorher schon informiert, dass es drastisch teurer werden wird. Als ich jetzt die genauen Zahlen hatte, habe ich vorgeschlagen die Nebenkosten entsprechend anzupassen, damit sie am Ende des Jahres keine Nachzahlung leisten müssen. Hat sich zwar niemand drüber gefreut, aber alle haben es so gemacht.“

Auch bei anderen ist die Erhöhung deutlich. 250 Prozent mehr über 100 Prozent mehr oder aber auch „Fast vier Mal so viel wie vorher“. Sven Ullmann: „Wir zahlen jetzt 320,16€ im Jahr mehr. Vielen Dank für nichts!“

Einige Immobilienbesitzer zahlen nun weniger als vorher

Ralf Mewes schreibt: „Da bin ich aber froh, dass ich mein Haus vor ca. drei Jahren verkauft habe. Wenn ich das alles hier lese, Grundsteuer, Heizungsgesetz, Renovierungen fallen auch immer mal an.“

Ramona Zapf hat zwar noch keine Post erhalten, aber schon mal ausgerechnet: „ Bei uns sind es 15 Euro mehr (...) allerdings würden wir mit vorherigem Hebesatz sparen. Die Erhöhung ist nicht unerheblich! Es tut mir leid für alle, die es hart trifft!“

Gjevat Gashi bleibt hingegen recht gelassen: „Gestern Post bekommen, 70 Euro mehr. Habe mit mehr gerechnet.“ Der ‚Verlierer‘ in Sachen Grundsteuererhöhung allerdings kommt aus Heiligenhaus. Thomas Meyer zahlt nun „Statt 400.....1350 Euro“. Spürbar weniger zahlt künftig ebenfalls eine Heiligenhauserin: „Wir hatten (den Bescheid) schon im Briefkasten, zahlen jetzt weniger.“ Immerhin 120 Euro. Und auch Jule Lichters aus Heiligenhaus freut sich. Sie ist mit 300 Euro weniger dabei.

Wie sich der Wert des Grundstückes entwickelt hat

Ob Grundstücksbesitzerinnen und -besitzer künftig mehr oder weniger Grundsteuer zahlen, hängt maßgeblich davon ab, wie sich der Wert ihres Grundbesitzes im Vergleich zu anderen Grundstücken innerhalb der Kommune entwickelt hat. Ist der relative Wert eines Grundstücks stärker gestiegen – etwa weil sich eine frühere Randlage zu einer gefragten Wohngegend entwickelt hat – kann die Grundsteuer steigen. Diese Veränderungen ergeben sich ausschließlich aus der Neubewertung der Grundstücke und nicht aus dem neuen Grundsteuerhebesatz der Stadt. Ein Absinken oder eine gleichbleibende Steuerlast ist ebenfalls möglich.

Velbert unterteilt die Grundsteuer in Betriebe der Land- und Forstwirtschaft (Grundsteuer A) und erhöht sich somit auf 215 v.H. auf 234 v.H. Für die Grundsteuer B (Grundstücke) gilt seit dem 1. Januar 2025 ein Hebesatz von einheitlich 931.

Für Heiligenhaus wurden folgende Hebesätze errechnet und durch den Stadtrat am 11. Dezember 2024 auch so beschlossen: Grundsteuer A: 276 v.H., Grundsteuer B: 983 v.H.