Neviges. Eifrig üben derzeit die Funkenmariechen. Denn beim Gemeindekarneval der Kolpingfamilie in Neviges wollen sie mit ihrem ersten Auftritt begeistern.

„Denn wenn et Trömmelsche jeht, dann stonn mer all parat …“ Zackigen Schrittes kommen Elisa, Adriana und alle anderen in den Glockensaal in Velbert-Neviges. Gut, da winkt mal ein Arm nach rechts, wenn alle anderen nach links winken, sind einige einen Hauch flotter unterwegs als der Rest, aber alles in allem sieht das schon prima aus. Findet auch Adriana Fricano: Seit sechs Jahren trainiert sie gemeinsam mit ihrer Mutter Andrea liebevoll und mit großer Geduld die Funkenmariechen der Kolpingfamilie. Beide Altersgruppen, die sieben bis neun Jahre alten Mädchen und die Größeren ab zehn Jahren, fiebern mit großer Vorfreude ihren Auftritten entgegen.

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Spätestens am 22. Februar, dann ist Gemeindekarneval, muss alles sitzen, bis dahin wird eifrig geübt: Schnelle Drehung, die Beine fliegen nach vorn, Arme kreuzen und ab in die Hocke. Ganz schön viel, und dann muss man ja auch noch auf die anderen achten, darf nicht zu schnell und nicht zu langsam unterwegs sein, puh. Dass alle hier strahlen, keiner mault, ist der Leiterin Adriana Fricano am wichtigsten. „Ich bin nicht so streng, das sind Kinder, die sollen vor allem Spaß haben.“ Und sie sagt etwas, das die Disziplin bei aller Freude erklärt: „Wir stimmen über alles ab, über die Lieder, die Choreo.“ Was man sich selbst ausgesucht hat, wird auch lieber durchgezogen. Und wenn Elisa (7) vorschlägt. „Wie wäre es denn, wenn wir das erstmal trocken machen?“, dann bleibt beim „Hacke, Spitze, Hacke Spitze“, eben die Musik aus.

Mit Schwung in die närrische Zeit: Die Funkenmariechen der Kolpingfamilie in Neviges trainieren eifrig für ihre Auftritte.
Mit Schwung in die närrische Zeit: Die Funkenmariechen der Kolpingfamilie in Neviges trainieren eifrig für ihre Auftritte. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Vier Veranstaltungen

Die Funkenmariechen der Kolpingfamilie treten bei vier Veranstaltungen im Glockensaal auf.

Start ist am 22. Februar, 19.11 Uhr, der Gemeindekarneval. Dann geht es weiter am 27. Februar, 18 Uhr, mit dem Weiberkarneval. Beim Kinderkarneval am 1. März, 14.30 Uhr, sind die Funken auch dabei und ebenfalls Rosenmontag, 3. März, 17 Uhr beim „Karnevalsausklang“.

Lampenfieber gehört dazu in Velbert

Für Leonie und Amelie jedenfalls ist das Training bei den Funken „genauso schön wie Spielen“, meint Leonie, „man lernt was Neues“. Beide Freundinnen bekommen Flötenunterricht, Leonie geht noch zweimal zum Turnen. „Ich hab die ganze Woche verplant, außer Donnerstag“, verkündet die Achtjährige mit wichtiger Miene, ihre Freundin Amelie hat immer montags frei. Denn beide haben noch ein gemeinsames Hobby, das ihnen als Funkenmariechen zugutekommt: „Beim Ballett muss man auch alleine auf der Bühne tanzen“, klärt Amelie auf. Was aber nicht heißt, dass die Zwei ihren Karnevalsauftritten völlig tiefenentspannt entgegensehen, keine Show ohne Lampenfieber: „Beim ersten Mal war ich sehr aufgeregt“, so Leonie, knuddelt ihre Freundin, und hätte am liebsten jetzt sofort gezeigt, dass sie mühelos in den Spagat springen kann. Zum Glück siegt die Vernunft: „Ohne Dehnung vorher ist das nicht so gut.“

Üben auch zu Hause: Elisa (l.) und Amelia, beide sieben Jahre alt, lieben das Training bei den Funken
Üben auch zu Hause: Elisa (l.) und Amelia, beide sieben Jahre alt, lieben das Training bei den Funken © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Immer in Bewegung sind auch Amelia und Elisa, beide rutschen ungeduldig auf ihren Stühlen hin und her, denn eigentlich haben sie gar keine Zeit zum Quatschen, wollen so schnell wie möglich zurück auf die Bühne. Amelia ist zwar erst sieben Jahre, aber schon ein alter Funkenmariechen-Hase. „Ich bin jedes Jahr hier“, dabei wippt sie ungeduldig mit den Füßen. Für Elisa ist es das zweite Mal, beide verraten ihre Tricks, wie sie sich zu Hause ganz lässig fit halten. „Guck mal, das machen wir beim Zähneputzen“: Wie von der Tarantel gestochen springen sie von ihren Stühlen, kreuzen das linke Bein vor das rechte, dann umgekehrt. So, nun aber genug, schnell zurück auf die Bühne zu den anderen, die „Schule der magischen Tiere“ wartet, und zwar Teil drei, auf dieses Detail legt Amelia großen Wert.

Adriana Fricano trainiert mit viel Freude die Funken der Kolpingfamilie.
Adriana Fricano trainiert mit viel Freude die Funken der Kolpingfamilie. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Nur Elli trägt schon ihr Kostüm

Noch mal schnell die letzte Nummer proben, bevor Adriana Fricano energisch „Trinkpause“, ruft. Pause? Das heißt bei den kleinen Funken: Fix einen Schluck aus der mitgebrachten Flasche nehmen, dann Fangen spielen, herum sausen. „Immer in Bewegung, Wahnsinn“, sagt die Leiterin und schüttelt lächelnd den Kopf. Nur Elli behält die Ruhe, Elli hat auch als einzige bereits das rote Funkenmariechen-Kostüm an. Elli, der kleine Stoffelefant, ist das Maskottchen der Mädchen und darf nie fehlen. Über den Namen des kleinen Elefanten wurde natürlich auch demokratisch abgestimmt. Bevor gleich die größeren Funken trainieren, heißt es ein letztes Mal: Aufstellen für den Einmarsch. „Denn wenn et Trömmelsche jeht …“