Velbert. Immer mehr verlassen X (vormals Twitter) aufgrund der Verbreitung von Hass und Hetze. Velberter haben dazu eine gespaltete Meinung.

Seit Elon Musk 2022 Twitter übernommen hat, ist viel in Bewegung geraten. Die Übernahme des Kurznachrichtendienstes durch den Tech-Milliardär hat eine heftige Debatte über Meinungsfreiheit und Verantwortung in sozialen Medien ausgelöst. Immer mehr Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Organisationen verlassen die Plattform, die Musk inzwischen in „X“ umbenannt hat.

Dem Tesla-Chef, der mehr als 200 Millionen Follower hat, wird vorgeworfen, nicht mehr entschieden genug gegen Desinformationen und Hassrede vorzugehen. Stattdessen hat er sich wiederholt in den deutschen Wahlkampf eingemischt und auch dafür geworben, die rechtspopulistische AfD zu wählen.

Stadt Velbert bleibt weiterhin auf der Plattform X

Doch nicht alle wollen X den Rücken kehren. Wie die Stadt Velbert deutlich macht, sehen manche Städte, Parteien und Politiker es weiterhin als wichtig an, auf der Plattform präsent zu bleiben, um ihre Nachrichten zu verbreiten. „Wenn wir runtergehen, hat das keine Auswirkung auf X“, betont Pressesprecher Hans-Joachim Blißenbach. Auch wenn man nicht einverstanden sei mit dem, was Musk mache, habe man entschieden, weiterhin auf X aktiv zu bleiben. Auf die Frage, wie Blißenbach die Zukunft der Plattform X sieht und was das für die Stadt Velbert bedeuten könnte, sagt er, da „kann ich mich nicht äußern.“

Hass im Netz
Hitzige Debatten über Meinungsfreiheit und Verantwortung rücken stärker in den Fokus. © DPA Images | Fabian Sommer

Schulen in Velbert entfernen sich von X, ehemals Twitter

Andere setzen hingegen verstärkt auf soziale Medien wie Instagram oder Facebook, um ihre Neuigkeiten zu teilen. So auch das Berufskolleg Bleibergquelle unter Schulleiter Martin Drüeke: „Wir nutzen beide Plattformen für Veranstaltungen und Ausflüge, die wir gemacht haben, aber auch für Termine und Erneuerungen, die es gibt.“ Andere Kanäle benutzt das Berufskolleg nicht, denn laut Drüeke führen zu viele Kanäle eher zur Verwirrung.

Das Thema X und Elon Musk möchte Drüeke mit dem Kollegium besprechen, „je nachdem wie die aktuelle politische Lage sich entwickelt.“ Auf X ausweichen, würde das Berufskolleg allerdings nicht. Auch die Realschule Kastanienallee, die nur Facebook nutzt, wird die Reichweite auf X nicht nutzen.

Mehr Schutz für Kinder und Jugendliche

Die Bildungseinrichtungen sind nicht die einzigen, die sich von der Plattform X distanzieren oder kein Interesse haben, die Reichweite auch auf Elon Musks Kurznachrichten Marke zu erweitern. Auch in anderen Städten haben Forschungseinrichtungen und Kommunen sich dazu entschlossen, X den Rücken zu kehren. Insbesondere den Schulen geht es darum, Kinder und Jugendliche zu schützen und einer Plattform, die zunehmend mit Falschinformationen und Hass gefüllt wird, zu meiden.

Dark night young man looking at mobile phone screen texting late awake in bed insomnia. Serious guy depressed addicted to social media.
Die Plattform X wird immer stärker dafür kritisiert, Hass und Hetze zu verbreiten. © FUNKE Foto Services | Andrii Lysenko

Mehr Themen aus Velbert

Elon Musk sorgt für Unruhe und Aufruhr

Seit Elon Musk Twitter gekauft hat, mehren sich die Vorwürfe, dass die Plattform X zunehmend von Hassrede und Desinformationen geprägt ist. Musk selbst trägt dazu bei, indem er sich immer stärker in die Politik einmischt. So ist er mittlerweile Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump, der für die Verbreitung von Falschinformationen in sozialen Medien bekannt ist. Außerdem hat Musk mehrfach öffentlich zur Wahl der rechtspopulistischen AfD in Deutschland aufgerufen, zuletzt sogar in einem Gespräch mit der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel. Diese Entwicklungen tragen dazu bei, dass sich viele Unternehmen und Organisationen dazu entschieden haben, die Kurznachrichtenplattform X zu verlassen.