Velbert. Agit Keser ist es wichtig, dass seine Kunden zufrieden sind. Er weiß um die schlechte Parksituation vor seinem Kiosk. Das möchte er jetzt ändern.

Es ist kurz vor 9 Uhr morgens. Die ersten Kunden stehen schon mit ihren Paketen, Briefen und Abholbenachrichtigungen an der Tür. Zeit, um den frisch zubereiteten Kaffee zu trinken, bleibt Agit Keser nicht. Denn zuerst sind natürlich die Kunden dran.

„Das ist mittlerweile der ganz normale Alltag bei uns“, sagt der 39-Jährige, der vor fast vier Jahren die City-Post Keser an der Friedrichstraße eröffnet hat. Das sah zur Eröffnung noch ganz anders aus. Als er gemeinsam mit seinem Bruder beschloss, den Kiosk in Velbert zu eröffnen und bei der Post nachfragte, ob er auch diesen Service in sein Angebot aufnehmen könne, „standen wir in der ersten Zeit herum und haben manchmal stundenlang auf einen Kunden mit Paket gewartet“. Mittlerweile aber wird die Filiale unterhalb der Fußgängerzone rege genutzt.

City-Post in Velbert an der Friedrichstraße wird zur Hauptpost

Auch die Postfächer gibt es schon seit drei Jahren nicht mehr an der früheren Hauptpost, sondern hier. „Ab sieben Uhr morgens sind wir hier“, erklärt der Betreiber. „Dann sortieren wir die Briefe und die Postfachkunden können dann schon kommen.“ Auch viele andere versuchen vor 9 Uhr, ihre Postangelegenheiten zu erledigen, denn die Tür des Ladens steht offen. Dann aber ist das Team gemeinsam mit Zeynep Keser und Manuela Santowski noch damit beschäftigt, alles zu sortieren.

Isabel trifft Agit Keser von der Citypost. Demnächst sollen alle Kunden aus der Hauptpost zu ihm kommen. Moniert wird aber die Parksituation. Wir unterhalten uns.
Manuela Santowski und Zeynep Keser sind für die Kunden in der Velberter City-Post da. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Jeden Morgen landen bei der City-Post Keser Unmengen an Briefen in teilweise mehr als 20 großen Postkisten, zudem etwa 300 Pakete, die auf die Abholung der Kunden warten. Und das täglich. Seien es Päckchen, die die Kunden direkt in die Filiale schicken lassen, oder aber die DHL-Boten hier zur Abholung hinterlegen, weil die Kunden nicht zu Hause sind. Die Pakete werden in Regalen ordentlich sortiert.

Kunden bemängeln vor allem die schlechte Parksituation

Langweilig wird es Agit Keser, der mittlerweile gemeinsam mit seiner Frau und dem fast 15-jährigen Sohn von Wuppertal nach Velbert gezogen ist, nicht. Und er weiß: Es werden noch mehr Kunden kommen. Denn ab Januar kommenden Jahres werde die ehemalige Hauptpost an der Poststraße geschlossen. Hinzu kommt: Die Filiale am Berg wurde überraschend Mitte Juni dieses Jahres geschlossen. Dass der City-Post-Kiosk mit Schließung der Filiale an der Poststraße zur Hautpost wird, wusste der Betreiber hingegen schon damals, als er eröffnete.

Der Familienvater war zuvor Busfahrer und wagte den Schritt in die Selbstständigkeit. Unterstützt wird er durch Zeynep Keser. Und auch der Sohnemann hilft im Betrieb, wo es nur geht. Vor allem aber teilt er eine Leidenschaft mit seinem Papa: die Post. Denn hinter dem Schalter reihen sich kleine Matchbox-Autos mit DHL-Branding aneinander. Und sogar ein Playmobil-DHL-Shop findet dort Platz. „Jedes Jahr schenkt er mir etwas mit DHL“, sagt er, nicht ganz ohne Stolz

Isabel trifft Agit Keser von der Citypost. Demnächst sollen alle Kunden aus der Hauptpost zu ihm kommen. Moniert wird aber die Parksituation. Wir unterhalten uns.
Die City-Post an der Friedrichstraße: Künftig sollen die Kunden hier besser parken können. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Der City-Post ist zum Lebensmittelpunkt der Familie geworden. Seite an Seite arbeitet die Familie hier. An sechs Tagen in der Woche. Aus den fremden Gesichtern der Velberter Kunden sind viele bekannte Menschen geworden, „ein guter Kontakt zu unseren Kunden ist uns wichtig“, betont der Chef und Zeynep Keser ergänzt: „Und zu Weihnachten legen wir den Postfachkunden immer was Süßes ins Fach.“ Und weil die Kunden für das Team so wichtig sind, nehmen sie ihre Bedürfnisse sehr ernst. „Wir wissen, dass die Parksituation hier schwierig ist.“ Also setzt sich Keser dafür ein, dass sich das ändert.

Agit Keser setzt sich für bessere Parksituation vor der Post ein

„Auf den drei Parkplätzen vor dem Kiosk darf man bislang ja bis zu zweieinhalb Stunden parken“. Somit ist die Parkbucht oft belegt. „Das ist natürlich schlecht, wenn man sein Auto hier nicht abstellen kann.“ Im Hinterhof hat er nun vier Parkplätze gemietet, die seinen Kunden zur Verfügung stehen und entweder über die Friedrichstraße 88 oder aber über die Schulstraße 1-3 angefahren werden können. Doch nicht nur das: Bei den drei Parkplätzen vor dem Kiosk soll künftig ein Kurzzeitparken eingeführt werden. „15 Minuten dürfen die Autos dann dort stehen, sowas gibt es in Velbert bislang noch nicht“, weiß der Kioskbesitzer.

Diese Postfilialen gibt es für Velberter

Nach der Schließung der Postfiliale am Berg und der Schließung der „Hauptpost“ an der Poststraße in 2025 gibt es nur vier Postfilialen in Velbert-Mitte. Neben der City Post Keser an der Friedrichstraße 83 gibt es noch das Tabakland (Friedrichstr. 162) direkt in der Fußgängerzone ohne direkte Parkmöglichkeiten sowie Tabakland an der oberen Friedrichstr. 191. In der Oberstadt gibt es zudem noch am Einkaufszentrum die Lottoannahme Ekici (Sontumer Straße 73).

City Post Keser hat montags bis samstags von 9 bis 19 Uhr geöffnet. In dieser Zeit können Kunden alle Postangelegenheiten erledigen, als einzige Postfiliale bietet die City Post Keser auch das Postidentverfahren und Expresssendungen an.

„Doch ich habe es bei der Stadt beantragt und gezeigt, dass es das in anderen Städten auch schon gibt.“ Dass die Umsetzung in Planung ist, bestätigt auch Hans-Joachim Blißenbach, Sprecher der Stadt Velbert. Und so hofft Agit Keser, dass die Kunden, die ihre Pakete bislang an der Poststraße abgegeben haben, künftig gern auch zu ihm und seinem Team kommen. Denn hier gibt es noch einen ganz speziellen Service für all die Menschen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind. „Wir tragen die Pakete auch mal ins Auto oder aber nehmen sogar ein Paket aus dem Auto an“, sagt Zeynep Keser.

Isabel trifft Agit Keser von der Citypost. Demnächst sollen alle Kunden aus der Hauptpost zu ihm kommen. Moniert wird aber die Parksituation. Wir unterhalten uns.
Ein eingespieltes Team: Zeynep Keser, Agit Keser (Inhaber) und Manuela Santowski. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener