Velbert. Vier Gebrauchtwarenhäuser gibt es in der Stadt, die Bekleidung verkaufen. Wir wollten wissen: Wo ist ein komplettes Damenoutfit am günstigsten?
Während Modeläden mit erschwinglicher Kleidung in Velbert immer weniger werden, gibt es mittlerweile vier Gebrauchtwarenläden, in denen Velberter einkaufen können.
So unterschiedlich die Konzepte der Gebrauchtwarenhäuser sind, so unterschiedlich sind auch die Waren. Immerhin gibt es bei den Gebrauchtwarenhäusern eben nur Secondhandbekleidung und somit meist nur bereits getragene Einzelteile.
Unterschiedliche Preiskonzepte bei Velberter Gebrauchtwarenhäusern
Auch die Konzepte der Preisgestaltung unterscheiden sich von Geschäft zu Geschäft. Doch wo kauft man am günstigsten ein? Um das S.O.S. Gebrauchtwarenhaus an der Schwanenstraße, „Jacke wie Hose“ in der Stadtgalerie, die „Zweite Chance“ in der unteren Fußgängerzone der Friedrichstraße und das Bepro -Gebrauchtwarenhaus an der Kaiserstraße zu vergleichen, haben wir nach einem ähnlichen Outfit, das aus Basics besteht, gesucht: Die Vorgabe: Ein Damenoutfit in Gr. 38, bestehend aus einer Blue-Jeans, einem T-Shirt und einem dunkelblauen oder schwarzem Blazer sowie einem Paar sportlicher, praktischer Schuhe.
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Feste Preise pro Kleidungsstück bei „Jacke wie Hose“
Los geht die Suche nach dem passenden Outfit bei „Jacke wie Hose“. Ganz wichtig: Bargeld einstecken, denn Kartenzahlung ist hier nicht möglich. Zudem hat die Kleiderkammer aufgrund der Ehrenamtler, die den Laden betreuen, keine gewöhnlichen Öffnungszeiten. Auf der rechten Seite gibt es Damenmode, Preisetiketten an der Ware sind unnötig. Denn hier geht es nach Kleidertyp. Zustand und Marke der Kleidungsstücke beeinflussen den Kaufpreis nicht. Das macht es sehr transparent.
Der Blazer kostet neun Euro. Ein neuwertiges Modell in dunkelblau von Comma ist in der passenden Größe und einem aktuellen Schnitt schnell gefunden. Auch ein weißes T-Shirt mit roten und blauen Akzenten von. S.Oliver ist schnell gefunden, kostet drei Euro. Jeans kosten, genau wie lange Hosen 4,50 Euro. Die Auswahl ist groß. Und so wird es eine Jeans von C&A. Bei den Schuhen gibt es einen hellen Sneaker, der das Outfit optimal ergänzt und auch ungetragen wirkt. Kostenpunkt: 5 Euro. Für 21,50 Euro gibt es das komplette Outfit, das optisch wie aus einem Modegeschäft wirkt. Übrigens unterscheidet „Jacke wie Hose“ bei den Preisen nicht zwischen Herren- und Damenbekleidung. Kinderkleidung hingegen ist noch einmal günstiger.
Bepro-Gebrauchtwarenhaus mit Sommersale
Weiter geht‘s zum Bepro Gebrauchwarenhaus. Hier können Kunden auch ohne Bargeld nach Herzenslust shoppen. Kartenzahlung kein Problem. Die Verführung ist hier derzeit besonders groß: Auf die Preise der Sommerware gibt es satte 50 Prozent Rabatt. Die Preise variieren hier allerdings je nach Qualität und Zustand. Für das Test-Outfit haben wir vergleichbare Teile gewählt. Ein dunkelblauer, tailliert geschnittener Blazer der Marke Orsay sieht neuwertig aus und kostet 9,95 Euro.
Dazu lässt sich prima ein Shirt in gleicher Farbe von S. Oliver kombinieren, das Shirt gibt es für 4,95. Eine Jeans gibt es ebenfalls für 9,95 Euro und bei den Schuhen ein markenloses Paar Sneaker für 9 Euro. Zusammengerechnet (mit dem günstigen Shirt) macht das 33,85 Euro und nach Rabatt 16,93 Euro. Ein echtes Schnäppchen, allerdings gibt es die rabattierten Preise nur zum Saisonende.
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S.O.S. Gebrauchwarenhaus: Preis nach Zustand und Marke
Noch ist die Shoppingtour nicht zu Ende. Immerhin warten noch zwei Gebrauchtwarenläden auf den Test. Gut gefüllt sind noch die Kleiderständer beim S.O.S. Gebrauchtwarenhaus. Auch hier ist die Höhe des Verkaufspreises von der Marke und dem Zustand der Artikel abhängig. Der schwarze Blazer von Airfield für 29,95 Euro kommt für den Test also nicht infrage. Stattdessen wird es ein schwarzer Blazer von H&M für sechs Euro, der in Schnitt und Qualität den anderen Outfits gleicht.
Ebenfalls landet hier ein S.Oliver T-Shirt im Einkaufskorb. Hier kostet das blaue Shirt mit Print 3 Euro. Dazu eine Jeans von Comma für 7,20. Bei den Schuhen fällt es schwer, sich an die Vorgaben zu halten. Denn hier gibt es nagelneue Winterboots, alle um die 20 Euro. Dann gibt es aber doch ein vergleichbares Sneakermodell für 6,90 Euro. Kosten für das gesamte Outfit: 23,10 Euro.

Keine Preise an der Ware bei „die zweite Chance“
Zum letzten Test geht es zu „die zweite Chance“. Auch hier lässt sich das gewünschte Outfit zusammenstellen. Preisschilder gibt es an der Kleidung nicht. Auch hier gibt es eher pauschale Preise: Doch wer mehr nimmt, bekommt die Kleidung manches Mal auch günstiger. Mit einem T-Shirt für vier Euro, einer Jeans für fünf Euro und einer Jeansjacke für sechs Euro kostet das Outfit, ohne Schuhe gerechnet, 15 Euro. Bei Schuhen gibt es die Wahl zwischen gebrauchten und neuen Paaren.
Preise bei Modekette können trotz Rabatt nicht mithalten
Ein ähnliches Outfit, bei C&A in Velbert zusammengestellt, gibt es übrigens auch: Die Jeans aus dem Sale für 12,90 Euro, derzeit gibt es darauf sogar noch 50 Prozent Rabatt. Beim T-Shirt gibt ebenfalls einen Schnapper, ein weißes Modell mit blauer Biese für 7.90 Euro. Der Blazer allerdings kostet als günstigstes Modell 29,90 Euro und ist nicht reduziert. Sneaker gibt es gar nicht. In Summe macht es 40,30 Euro, allerdings ohne Schuhe.