Langenberg. Mitsu Ikenoya geht neue Wege und hat eine lange Ideenliste. Darauf steht auch ein Chor, der allerdings keine klassischen Werke singen soll.
Musikalisch wird es in der evangelischen Kirchengemeinde Langenberg ab September. Zwar stehen die genauen Termine noch nicht fest, aber Kirchenmusiker Mitsu Ikenoya hat jede Menge Ideen - und nun sein Konzept vorgestellt. „Ich möchte allen, egal wie alt, den Spaß an der Musik vermitteln.“
Den Grundstein dazu möchte er schon bei den ganz Jungen legen: Das Angebot Nummer eins richtet sich an Grundschulkinder. „Viele singen in der Schule schon, die kennen das also“, sagt der gebürtige Japaner. „Bei mir geht es darum, gemeinsam zu singen, zu schauen, wer Spaß daran hat, sich zur Musik zu bewegen.“
Proben finden ein Mal pro Woche statt
Ein Mal pro Woche soll die Gruppe sich treffen, geplant ist als Tag der Mittwoch. Die genaue Uhrzeit und den Ort gibt die Gemeinde - wie bei allen anderen Angeboten - noch rechtzeitig bekannt. „Wer Lust hat, kann vorbeikommen“, wirbt Mitsu Ikenoya. Musikalische Vorbildung sei nicht erforderlich.
Im Anschluss soll dann die nächste Altersgruppe an der Reihe sein: Wer in die fünfte, sechste, siebte oder achte Klasse geht, ist hier willkommen. Auch hier steht der Spaß am Singen im Vordergrund, aber: „Jeder bekommt auch ‚Mini-Einzel-Unterricht‘ für Gesangstechnik bei mir“, sagt der Organist.
„Töne treffen und halten“
Es gehe darum, Töne zu treffen oder Intonationen halten zu können, „ein bisschen mehr Technik eben“. Dazu komme, dass die Gruppe auch Grundzüge der Chorarbeit kennenlernt, „zum Beispiel im Kanon zu singen oder mehrstimmig“. Und schließlich eröffnet der Kirchenmusiker eine dritte Gruppe.
Die richtet sich an Jugendliche und Erwachsene: „Wir werden moderne Lieder singen oder Gospel. Es geht hier nicht um klassische Chorliteratur.“ Er selbst werde die Sängerinnen und Sänger am Klavier begleiten. Stattfinden soll dieses Angebot donnerstags, immer abends. „Aber hier muss ich mich noch abstimmen, denn ein Mal im Monat findet donnerstags ja auch der Bibelkreis statt.“
Mitsu Ikenoya will eine Kirchenband gründen
Doch damit ist die Ideenliste von Mitsu Ikenoya noch lange nicht beendet. Der 53-Jährige möchte auch gerne eine Kirchenband gründen. „Das habe ich an meiner vorherigen Station in Norddeutschland auch gemacht und habe da genug Material, damit wir starten können.“
Dafür suche er zunächst einmal Musikerinnen und Musiker: „Ich brauche Gitarre, E-Bass, Klavier und Schlagzeug. Das wäre das Minimum. Natürlich sind auch alle anderen Musikerinnen und Musiker herzlich willkommen.“ Geprobt werden soll mittwochs im Anschluss an die Gesangsgruppe, „geistliche Stücke, aber auch Pop. Ich habe noch Noten für einige Stücke.“ Die habe er eigens für die kleine Besetzung der Band zugeschnitten, „fertige zu finden, ist nämlich gar nicht so einfach“.
Fernziel könnte ein eigener Auftritt sein
Zunächst soll die Band rein instrumental üben, so der Ansatz des Kirchenmusikers. „Wenn aber jemand aus der Singgruppe für Jugendliche und Erwachsene Lust hat, mit der Band gemeinsam etwas zu machen, bekommen wir das sicherlich auch hin“, ist sich Mitsu Ikenoya sicher.
Irgendwann einmal, wenn die Band sich eingespielt hat, könne es auch Auftritte geben - sofern gewünscht. „Zum Beispiel in Gottesdiensten, oder sogar auf einem eigenen Konzert.“ Aber wie bei allen Angeboten gelte auch hier: „Ich gebe dahin gehend nichts vor. Der Wunsch muss aus der Gruppe heraus kommen.“
Jugendtreff öffnet auch wieder
Und als ob das nicht schon genug wäre, übernimmt Mitsu Ikenoya auch erst einmal den Jugendtreff im Haus der Gemeinde an der Wiemerstraße. Freitags von 18 bis 22 Uhr ist dort geöffnet. „Ich weiß, dass dort auch schonmal gekocht wird“, erzählt er. „Ich koche selbst sehr gerne. Und deswegen möchte ich mit den jungen Leuten ein Mal im Monat oder alle zwei Monate japanisch kochen.“ Das könne er nämlich ohne Rezepte, ergänzt er lachend. „Später können wir auch gerne andere Dinge ausprobieren.“
Weiter im Programm der evangelischen Gemeinde bleiben auch die Kinderdisko an jedem ersten Samstag im Monat und die Kinderkirche an jedem zweiten Sonntag.
Konzertreihe in der Alten Kirche
Seine Konzertreihe möchte der Langenberger Kirchenmusiker Mitsu Ikenoya fortsetzen. Bereits fest stehen zwei Termine in diesem Jahr: Am 15. September begleitet er an der Orgel die Sängerin Franzi Kusche. Die beiden kennen sich aus dem Studium in Hamburg und haben dort gemeinsam in einer Band gespielt. „Ich freue mich sehr, dass ich mit ihr das Konzert spielen kann und dass ich Franzi den Langenbergern vorstellen darf.“
Ein weiteres Konzert ist für den Oktober geplant: Dann ist Mitsu Ikenoyas Orgellehrer zu Gast in der Alten Kirche. „16 oder 17 Jahre habe ich bei ihm gelernt“, erzählt der Kirchenmusiker. „Wer ihn spielen hört, erkennt sehr schnell, welchen Einfluss er auf mich hatte.“ Auch im Jahr 2025 soll die Konzertreihe fortgesetzt werden.