Velbert. Der Fotoclub der Volkshochschule war in der Stadt unterwegs. In einer Ausstellung sind Bilder zu sehen, die Architektur mal anders zeigen.
Wer in der nächsten Woche in die Stadtbibliothek kommt, sollte nicht nur beim Stöbern nach Büchern die Augen aufhalten. In einem der Nebenräume, die normalerweise für Kurse und Lernrunden genutzt werden, kann man ab Dienstag, 23. Juli, die neueste Ausstellung des Fotoclubs der Volkshochschule Velbert/Heiligenhaus bewundern: Und die wird nicht nur „echte“Velberter begeistern, sondern jeden, der ein Faible für Architektur hat.
An durchsichtigen Fäden sollen die insgesamt zwölf Bilder ab Dienstag vor der grünen Wand hängen, doch noch sind acht Fleißige aus dem Fotokurs mit dem Aufbau beschäftigt. Die Fotografien sollen in der Reihenfolge gezeigt werden, in der sie geknipst wurden, erklärt der Vorsitzende Tim Edler. Die Gruppe habe bei der Villa Herminghaus angefangen, sich dann zur Friedrichstraße vorgearbeitet und auf dem Weg noch in der Offerstraße vorbeigeschaut, um die sehenswerte Tanzschule abzulichten.
Fotos zeigen sehenswerte Details in Velbert
Mit dem Foto-Club ins Gespräch kommen
Die feierliche Eröffnung der Ausstellung ist am Dienstag, 23. Juli, 18.30 Uhr in der Stadtbücherei. Oststraße 20. Bei einer kleinen Vernissage werden die Künstlerinnen und Künstler für Fragen zur Verfügung stehen.
Der Fotoclub der VHS Velbert/Heiligenhaus betont, dass in dem Club nicht etwa der Leistungsgedanke im Vordergrund stehe, es kein bestes Bild des Monats oder der Woche gebe. Sondern man Wissen austauschen und gemeinsam etwas erleben möchte. Mehr dazu auf www.vhsfotoclub.de
Ziel der Tour war es, möglichst viele der gut erhaltenen, alten Gebäude in der Innenstadt einzufangen. „Velbert ist geprägt von Gründerzeit-Architektur“, sagt Tim Edler, der zusammen mit den 45 festen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Fotoclubs momentan mehrere Projekte und Workshops zum Thema „Heimat“ auf die Beine stellt. Die Fotos, die es in die Ausstellung geschafft haben, zeigen vorwiegend Häuser, wie die Unternehmer-Villen der Offerstraße, aber auch viele sehenswerte Details wie Schmuckelemente und Fassaden. Gehalten sind die Abbildungen in schlichtem schwarz-weiß, was die geometrischen Strukturen betonen soll. So nimmt die Bilderreihe den Betrachter mit auf eine Reise durch Velbert, die sich ganz auf die Schönheit der Architektur konzentriert, ohne dass bunte Schaufenster und Plakate ihr die Show stehlen.
Die erste Kamera zur Konfirmation bekommen
Der Fotoclub der Volkshochschule existiert bereits seit 1989, ein paar wenige Mitglieder waren von Anfang an dabei. So auch Birgitt Saeger, die sich mittlerweile als stellvertretende Vorsitzende im Club engagiert. Auch bei ihr war die Leidenschaft für die Fotografie früh entfacht. „Eigentlich wollte ich mit sechzehn Fotografie studieren, dann ist es aber doch Musik geworden.“ Viele der Mitglieder bekamen ihre erste Kamera zur Konfirmation, begannen ihr Hobby mit analogen Geräten. Als der Club noch in der Nedderstraße kampierte, gab es sogar einen eigenen Raum zum Entwickeln der Bilder, doch mit der Zeit wurde er immer weniger genutzt.
Mittlerweile nutzen die Meisten digitale Kameras, die praktischer seien und die Nachbearbeitung einfacher machten, nur ein paar Hartgesottene machen sich noch die Mühe, analog zu fotografieren. Generell darf sich jeder im Club aussuchen, welches Gerät er benutzt. „Uns geht es um die Bilder, nicht um die Technik“ sagt Birgitt Saeger. Bei dem Umzug ins Forum musste sich der Fotoclub zwar von der Dunkelkammer verabschieden, doch dafür gibt es in den neuen Räumlichkeiten viel Platz und ausreichend Lagerraum. Nur für Ausstellungen eigne sich der neue Ort weniger, da er sich im oberen Geschoss befindet. Da müsse man erstmal hinfinden, so Britta Saeger.
Unter Velberter Kulturbegeisterten war das kein Problem, schließlich gibt es im Forum genug andere Räume, die sich dafür eignen. Die Stadtbücherei stimmte der Nutzung ihres Nebenraumes zu, und einen schöneren Rahmen kann man sich kaum vorstellen: mitten drin in Velbert, dazu ist die Stadtbibliothek für sich schon ein architektonisches Highlight.