Heiligenhaus. Schnibbeln, brutzeln – und am Ende natürlich gemeinsam essen. Das können „coole Kinder“ bei besonderem Angebot in der Oberilp.

Jeden zweiten Mittwoch werden im Spielhaus in der Oberilp die weißen Kochmützen und blauen Kochschürzen aus dem Schrank geholt, die Küchenmesser bereitgelegt und die Töpfe auf den Herd gestellt. Denn dann heißt es wieder „Kids Kitchen – Coole Kinder kochen“. Das Projekt des Soroptimisten-Clubs Velbert-Heiligenhaus, dem derzeit 28 Frauen angehören, gibt es bereits seit Mitte 2018. Finanziell unterstützt wurde beziehungsweise wird es von den Stadtmarketing-Arbeitskreisen Handel und Gastronomie.

„Die Kinder, mit denen wir kochen, sind zwischen sechs und zehn Jahre alt“, erzählen Susan Küpper, Koordinatorin des Projekts, und Gudrun Sieg-Küster. Jeweils sechs Kinder können teilnehmen, und damit jede und jeder einmal an die Reihe kommt, treffen die Mitarbeiter des Spielhauses vorab die Entscheidung, wer an dem jeweiligen Tag mitmachen darf. Denn der Andrang ist groß, das Kochprojekt beliebt und die allermeisten Kinder kommen gerne immer wieder. „Die vegetarischen Rezepte sucht die Köchin aus, die wir für dieses Projekt gewinnen konnten und die die Kinder auch anleitet“, berichtet Küpper. Als Unterstützung sind abwechselnd mehrere Mitglieder des Soroptimisten-Clubs dabei.

Für viele Kinder ist es das erste Mal, dass sie selbst etwas kochen können bzw. dürfen.
Für viele Kinder ist es das erste Mal, dass sie selbst etwas kochen können bzw. dürfen. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Gemeinsam werden in der Heiligenhauser Oberilp Haupt- und Nachspeise zubereitet

Gegessen werden jeweils eine Haupt- und eine Nachspeise: Gemüsesuppe und Amerikaner zum Beispiel, Wraps und Himbeer-Mascarpone-Creme ein anderes Mal, Gemüsepizza und Vanillepudding gab es auch schon. „Vor Weihnachten haben wir auch schon mal Kekse gebacken“, verrät Susan Küpper. Vor der gemeinsamen Mahlzeit steht aber natürlich die Zubereitung der Speisen.

Die Heiligenhauser Koch-Kids dürfen viel selbst machen.
Die Heiligenhauser Koch-Kids dürfen viel selbst machen. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Kinder dürfen probieren und ausprobieren – und lernen so Unbekanntes kennen

Die Kinder besprechen, welche Gemüsesorten auf dem Tisch liegen, bekommen Unbekanntes erklärt und dürfen vor allem eins: Ausprobieren. „Sie riechen an Kräutern, beißen auch mal in eine Zwiebel, vergleichen Zucchini und Gurke“, berichten die Soroptimistinnen. Dann wird gehackt, geschnippelt, gerührt, gebacken und gekocht, bis das Gericht des Tages fertig ist. Einen gemeinsamen Spruch vor dem Essen gibt es natürlich auch: „1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 – guten Appetit, Ihr Lieben!“ klingt es durch den Raum, bevor endlich gegessen wird. Gespült wird übrigens auch – und sogar das Abtrocknen „machen einige Kinder mit großer Leidenschaft.“

Natürlich gehört auch das Schneiden von Gemüse zum Kinderkochen in Heiligenhaus.
Natürlich gehört auch das Schneiden von Gemüse zum Kinderkochen in Heiligenhaus. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Tischmanieren und soziales Miteinander werden auch vermittelt

„Die Kinder haben viel Spaß und lernen gleichzeitig auch noch einiges“, freuen sich Küpper und Sieg-Küster, die die Begeisterung und den Eifer der Kinder ganz großartig finden. Lebensmittelkunde, Tischmanieren, soziales Miteinander – all das wird ganz nebenbei rund um den Kochkurs auch noch vermittelt.

Ausflug auf den Hof zur Hellen in Velbert: Eier einsammeln, Kartoffeln ausbuddeln

Und ab und zu macht die Gruppe sogar einen Ausflug, zum Hof zur Hellen in Velbert beispielsweise. „Die Kinder haben alle sehr gerne die Eier eingesammelt und Kartoffeln ausgebuddelt. Vor den Hühnern und Schweinen hatten einige aber doch richtig Respekt, die waren auch sehr laut.“

Stadtmarketing-Arbeitskreise unterstützen das Projekt finanziell

Damit ein Projekt wie „Kids Kitchen“ gestemmt werden kann, braucht es natürlich finanzielle Unterstützung – und die hat der Soroptimisten-Club zum Glück gefunden. Der Stadtmarketing-Arbeitskreis Handel unterstützte die kleinen Köchinnen und Köche vor zwei Jahren, der Arbeitskreis Gastronomie war bereits im letzten Jahr als Sponsor aktiv und wiederholt dieses Engagement auch 2024. „So ein Projekt ist klasse und passt ja auch ganz hervorragend zur Gastro“, sagt Arbeitskreis-Sprecher Tom Karrenberg. An einem Nachmittag möchte er den gastronomischen Nachwuchs dann demnächst auch mal unterstützen und den ein oder anderen Tipp weitergeben. Die Kinder wird‘s freuen.