Velbert. Bei Krügers Imbiss an der Friedrichstraße dreht sich alles um die Wurst. Das Ehepaar Stolz verrät, weshalb die Velberter ihre Currywurst lieben.
„Vielleicht haben wir nicht die beste Currywurst“, überdenkt Christoph Stolz bescheiden, „aber zumindest kommen die Kunden seit über 36 Jahren zu unserem Imbiss“. Gemeinsam mit seiner Frau führt er seit über 25 Jahren Krügers Imbiss und kennt fast alle Gesichter seiner Kunden. Denn die meisten sind Wiederholungstäter.
Der zweifache Familienvater erinnert sich genau daran, wie er und seine Frau Dagmar zum eigenen Imbiss gekommen sind. „Meine Frau war hier damals angestellt und der Krüger suchte Nachfolger.“ Christoph Stolz, gelernte Dreher und CNC-Maschineneinrichter, mochte Currywurst Pommes bislang nur als Mahlzeit, dass er damit aber auch seine Brötchen verdienen sollte, daran hatte er bis zu diesem Zeitpunkt nicht gedacht.
Christoph Stolz übernahm Krügers Imbiss vor mehr als 25 Jahren
„Dann habe ich mir eine Woche alles angeschaut“, erinnert sich der heute 61-Jährige und tauscht den Arbeitsplatz an der Werkbank schließlich gegen die Theke am Imbiss. Dem vorherigen Inhaber war es wichtig, dass der Betrieb genauso weiter läuft, wie bisher. „Wir haben seine Speisekarte und auch die Rezepturen übernommen“, erinnert sich Christoph Stolz – bis heute gibt es die gleichen Gerichte im Imbiss. „Lediglich die Geflügelfrikadelle und der Spießbraten sind dazu gekommen.“
„Und er hat uns anfangs immer unterstützt, wenn wir Fragen hatten. Ein Jahr lang hat er sich angeschaut, ob wir den Imbiss in seinem Sinne weiterführen und erst dann entschieden, ob wir den Namen behalten dürfen“, Christoph Stolz lächelt zufrieden: „Und was steht draußen dran?“.
Er ist sichtlich stolz auf seine kleine Imbissbude, die er, Seite an Seite mit seiner Frau führt. „Hier ist alles selbst gemacht und frisch, bei uns gibt es keine TK.“ Nur wenige Gerichte stehen auf der Karte, aber Familie Stolz hält das Angebot bewusst überschaubar. Es gibt Schaschlik, Hähnchen, Schnitzel und natürlich: Wurst.
Die Bratwürste bei Krügers Imbiss werden nach einem Spezialrezept gefertigt
Die Rostbratwürstchen nach Thüringer Art werden von einer Fleischerei nach einer geheimen Rezeptur extra für ihn hergestellt. Einst waren auch sie Velberter Originale. Doch der Metzgermeister schloss seinen Betrieb und so kommen die Würste im Naturdarm nun aus Wuppertal.
„Sie haben schon einen besonderen Geschmack und ich finde selten eine Wurst, die mir so gut schmeckt.“ Doch nicht nur die Wurst macht’s. Auch den Ketchup und die Saucen stellt Familie Stolz selbst her. Nach streng geheimer Rezeptur. „Die kennen außer meiner Frau und mir nur unsere Tochter und unser Sohn“. Denn auch die beiden, mittlerweile erwachsenen, Kinder haben zeitweise, aber vor allem immer äußerst gerne im Familienbetrieb mitgeholfen.
Seit mittlerweile 36 Jahren ist der Imbissinhaber mit seiner Frau zusammen. „Klar gibt es mal gute und mal schlechte Zeiten“, sagt er. Auch wenn das Miteinander bei Beruf und Arbeit anfangs eine Herausforderung war, haben sie immer zusammengehalten. Gegenseitig versuchen sie sich zu stärken und auch mal Freiräume zu schaffen. Doch Freizeit bleibt den Beiden nicht allzu viel.
„Wir unternehmen dann gerne mal Ausflüge“, gemeinsam – versteht sich oder aber Christoph Stolz widmet sich seinem kleinen Garten. Eine Leidenschaft hat er dann aber doch: „Currywurst mit Pommes und Mayo“, sagt er lachend. Denn die ist in dem Vierteljahrhundert in seiner Imbissbude nie leid geworden.
Der Velberter Christoph Stolz hat eine Leidenschaft für Currywurst
„Ich esse sie jeden Tag“, räumt er ein „und wenn ich unterwegs bin, dann bestell ich mir auch gerne ne Wurst mit Pommes.“ Die meisten waren „nicht schlecht und es gab auch so einig richtig gute dabei“, aber „unsere mag ich doch am liebsten.“ Das geht es auch vielen Velbertern so, die regelmäßig an der kleinen Bude für ihren Imbiss anstehen. „Es gibt so einen, der kommt aus Berlin, kauft dann 30 Würstchen und fünf Kilo Ketchup – und nimmt sie dann mit hoch“, freut sich Christoph Stolz.
Mit dem Gedanken, seinen Imbiss einmal weiterzugeben, hat er sich noch nicht so richtig beschäftigt. „Klar denken wir mal ans Kürzertreten“, aber so ganz ohne Wurst kann er dann doch nicht. Und wenn, dann ist eins klar: „Wir geben nicht an irgendwen ab, das muss schon eine Person sein, die den Imbiss in unserem Sinne weiter führt.“
>>>Öffnungszeiten und Infos zu Krügers Imbiss
Die kleine Gastronomie hat montags bis freitags von 10.30 bis 19 Uhr geöffnet und samstags von 10.30 bis 16 Uhr. An Sonn- und Feiertagen hat der Imbiss an der Friedrichstraße 191 geschlossen. Das Team liefert die Gerichte auf Wunsch auch. Alle Infos gibt es unter der Rufnummer 02051 25 12 85
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text wurde bereits im Okotber 2023 veröffentlicht.