Langenberg. Licht in all seinen Facetten stand im Fokus des Projekts „Lichterspiele“ am Gymnasium in Velbert-Langenberg. Ein Rundgang durch die Ausstellung.
Der Raum ist dunkel, so dunkel, dass man die Gesichter der umherstehenden Menschen kaum erkennen kann. Nur ein kleines Licht strahlt auf einem Klavier, an dem Susanne Ottner sitzt und den Chor, der vor ihr steht, begleitet. „Wenn wir gemeinsam leuchten, kann man’s schon von weitem seh’n“, singen die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums.
Das Pädagogische Zentrum (Aula) ist abgedunkelt, denn an diesem Abend veranstaltet die Schule die Aktion „Lichterspiel“ – eine Ausstellung, die sich rund um das Thema Licht und das Spiel mit diesem dreht.
Die stellvertretene Schulleiterin Susanne Ottner erläutert das Projekt: „Es gibt Aktionen zum Zuschauen, aber auch zum Mitmachen. Neben den Aktionen gibt es auch noch Ausstellungen von Kunstwerken aller Art.“
Viele Kurse haben etwas vorbereitet
Nach dem Chor zu Ende gesungen hat, verlagert sich die Kulisse nun in die Mitte der Aula. Es ertönt Musik und drei Schüler beginnen eine Choreographie mit bunt leuchtenden Springseilen aufzuführen. Schülerinnen und Schüler aus dem Sportkurs der Jahrgangsstufe EF, sagt Susanne Ottner. Danach ist der Tanzsportkurs der Jahrgangsstufe Q2 an der Reihe.
Schülerin Annabell sagt, dass ihr Sportkurs in mehreren kleinen Gruppen gearbeitet habe. Diese Gruppen sollten das Thema „Lichterspiel“ auf ganz unterschiedliche Art und Weise interpretiert und haben passende Tänze einstudiert.
Schule mal anders
„So eine Veranstaltung ist für Schülerinnen und Schüler eine Möglichkeit, die Schule einmal anders zu erleben“, sagt Angelika Stodt, die zusammen mit Kollegin Laura Grönig die Hauptorganisation übernommen hat.
Die Aktion „Lichterspiel“ findet nun schon zum zweiten Mal statt. Das besondere sei, dass nicht nur die Fachschaften Kunst und Musik sich an der Aktion beteiligen, sondern fast alle anderen Fachschaften auch, so Angelika Stodt.
So machen beispielsweise auch Fachschaften wie Latein und Chemie mit. „Toll ist auch, dass gerade die Schüler, deren kreative Ader im Unterricht manchmal unentdeckt bleibt, die Chance bekommen, sich zu zeigen“, sagt Angelika Stodt. „Wir als Schule und Schulgemeinschaft wollen einfach zeigen, wie vielfältig wir sind.“
Auch ernste Themen betrachtet
Wie vielfältig die Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrerinnen und Lehrer die Ausstellung erarbeitet haben, wird beim Gang durch die einzelnen Räume und Flure deutlich. Ob Porträtzeichnungen aus Draht, Installationen von Objekten, digitale Kunstwerke oder ein schlagzeugspielender Schüler mitten auf dem Flur – es ist alles dabei. Selbst im Treppenhaus sind die Wände unter anderem mit Schattenbildern und Schwarzlicht bestrahlt.
Auch ernste Themen werden künstlerisch dargestellt: In den Räumen im oberen Geschoss, die sonst zum Klausuren schreiben genutzt werden, befinden sich nun unterschiedliche Ausstellungen. Aus dem hinteren Raum dringen laute Geräusche in den Flur. Betritt man den Raum, sieht man ein Video auf dem ein Turm aus Bausteinen zusammenbricht.
Auf dem Boden befindet sich zerstörtes Spielzeug und Bausteine. Auf der Fensterbank steht ein Bild in den Farben der Ukrainischen Flagge. Darauf steht: „1 Jahr Ukraine-Krieg.“ Der Kunstlehrer Christoph Schuhknecht sagt: „Es ist wichtig, auch solche ernsten und traurigen Themen mit einzubeziehen.“ Das Video über den zusammenbrechenden Turm solle die Zerstörung und das Leid in der Ukraine darstellen. Zugleich wolle man auch die Menschen, die unter dem Krieg leiden, würdigen.
>>>Gymnasium als Kulturschule<<<
Seit zwei Jahren gibt es am Gymnasium Langenberg das Projekt Kulturentdecker, das sich an die Fünft- und Sechstklässler richtet.
Auch für die folgenden Jahrgänge gibt es Projekte. Das Gymnasium versteht sich als Kulturschule und rückt in allen Altersstufen kulturelle Arbeit in den Fokus.
Weitere Fotos aus dem Projekt „Lichterspiel“ gibt es auf www.waz.de/velbert zu sehen.