Langenberg. Das Gymnasium Langenberg lud zur Ausstellung „Lichterspiele“ an die Panner Straße – eine große Ausstellung unter Beteiligung aller Schüler.

Wo Licht ist, ist auch Schatten – wenngleich dieses Sprichwort, das Goethe Götz von Berlichingen sagen lässt, ausdrücken soll, dass alles Helle, Positive auch seine dunkle Seite, die Schattenseite hat, ließen die „Lichterspiele“ am Gymnasium Langenberg die Besucher das Faszinierende auch der Schattenseite erahnen: Denn zahlreiche Installationen spielten nicht nur mit dem Licht, sondern auch mit dem Schatten. Die Schlange derjenigen, die sich diese besondere Vernissage bei anbrechender Dunkelheit ansehen wollte, erstreckte sich über den gesamten Bürgersteig bis hin zur Sporthalle der Schule.

Musik zum Empfang

Kunstwerke – so wie hier –, Tanz, Musik und Theater erwartete die Besucher im Gymnasium Langenberg.
Kunstwerke – so wie hier –, Tanz, Musik und Theater erwartete die Besucher im Gymnasium Langenberg. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Bereits an der Tür überraschte die Besucher ein musikalischer Empfang mit Geigen, Cello, Klavier, Xylofon und Klarinette, dirigiert von Musiklehrerin Krisztina Sonder, um die Besucher mit dem eigens für die Ausstellung komponierten Stück „Space Neon (Dis)harmony“ vorzubereiten und die Neontapewand, ein Kunstwerk der Q1 von Kunstlehrerin Laura Grönig, mit passenden Klängen zu illustrieren.

Dann trat man ins zunächst völlig dunkle Pädagogische Zentrum, um dort von einem schummerig erleuchteten Chor zur Klaviermusik, geleitet von Susanne Ottner, empfangen zu werden und den Klängen zu „This little light of mine“ zu lauschen, ehe es in einen Raum ging, in dem Märchenszenen der 6. Klassen als Mobiles und Guckkästen gestaltet, faszinierten. Im nächsten Raum regte das dort präsentierte Kunstwerk „Tsunami – Stille Nacht der Flut“, gestaltet vom Kunstkurs der Q1, gemischte Gefühle, zeigte die beleuchtete Skulptur aus Holzrahmen in Verbindung mit einem Kurzfilm, wie dieses Kunstwerk von Wassermassen bewegt wurde.

Tanz und surreale Schattenbilder

Sich überlappende Schatten wurden zu surrealen Gebilden an der Wand.
Sich überlappende Schatten wurden zu surrealen Gebilden an der Wand. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Weiter führte einen der Gang zu einer tänzerischen Darbietung der Schülerinnen der Tanzwerkstatt, geleitet von Nicole Siefert, in völliger Dunkelheit, wo sich nur erahnen ließ, dass die leuchtenden Regenschirme und Kugeln von Tänzerinnen zur Musik bewegt wurden. Alsdann führte einen der Weg zu klar konturierten Schatten beleuchteter Schablonen von Menschen in all ihren Facetten, gefolgt von Schatten von Stillleben, deren Gegenstände auf Overheadprojektoren drapiert sich überlappend surreale Schattenbilder an die Wand warfen.

Rockmusik begleitete eine Installation der Q1, die Skyline of Products, die mit ihrer Werbekulisse an Großstädte wie Tokyo erinnerte; im Innenhof waren derweil die Bäume in allen Farben beleuchtet. Ein Schattentheater erzählte die Geschichte des Prometheus – initiiert und gestaltet von Kunstlehrer Christoph Schuhknecht. Wieder im Gebäude lockte eine kleine Theatervorstellung die Besucher in ein dunkles Klassenzimmer hinein, in dessen Mitte ein überdimensionaler Vogelbauer stand. „Bodymorphing“ stand auf der Tafel im Raum. Lehrerin Angelika Stodt erläutert: „Die Schüler arbeiten beim Bodymorphing mit Verfremden von Körperformen und stellen hier eigene Themen und Interpretationen zu selbstgewählter Musik dar, sodass jede Vorstellung eine andere ist.“

Bunte Chemie-Experimente

Wieder führte einen der Weg nach draußen, diesmal auf den dunklen Schulhof, der ebenfalls Schauplatz gleich mehrerer Darbietungen war. Schülerinnen lasen Gedichte und Geschichten, Schüler der Chemie aus Klasse 8 und 9 präsentierten unter Aufsicht und Anleitung von Kerstin Spiecker, wie farbenfroh Eisenwolle und andere Chemikalien im Bunsenbrenner leuchten und Tänzerinnen und Tänzer der Tanzwerkstatt von Nicole Siefert und die Kulturentdecker der Klassen 5 hatten hier ihre große Bühne.

Auch das gehört zum Licht: Vorlesen im Licht der Stehlampe.
Auch das gehört zum Licht: Vorlesen im Licht der Stehlampe. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Zurück im Gebäude führte der Weg vorbei an Bildern der EF mit Farbspielen zu einem Kunstwerk, das auf die Plastikverschmutzung der Meere hinwies und dann zu einem Raum, der eine Hommage an Günther Uecker beherbergte und von dem Kunstkurs der EF hergestellt worden war. Ein weiterer Raum zeigte Würfelboxen mit Stillleben, ein Kunstprojekt der Q1, das von Violinistinnen des Schulorchesters illustriert wurde. Am Schulhofausgang sammelten die Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen eine kleine Spende für die Tafel.

Organisatorinnen sind zufrieden

Organisatorin Angelika Stodt, die zusammen mit Kunstlehrerin Laura Grönig die Ausstellung geplant und koordiniert hat, war sehr zufrieden, dass mehrere Hundert Besucher den Weg in die Ausstellung fanden – und äußerte sich erleichtert, dass das Gesamtprojekt so gut gelungen war: „Wir wussten selbst nicht, wie alle Aktionen zusammen wirken würden, und ob die Koordination wirklich klappen würde. Alle haben so toll mitgeholfen, dafür bin ich sehr dankbar.“

Weitere Fotos auf www.waz.de/velbert.