Velbert/Heiligenhaus. Winterkleidung ist wegen des Lockdowns in vielen Geschäften liegen geblieben. Und nun wird bereits die Frühjahrskollektion geliefert.
Noch sind Wintermantel, Schal und Mütze in Gebrauch, doch schon bald
wird es wieder Zeit für frühlingshafte Mode. Dementsprechend wird auch
das Angebot in Modegeschäften normalerweise spätestens jetzt auf
Frühling umgestellt. Was machen die Velberter Händler aber nun, da sie
nicht öffnen dürfen, mit der Winterkleidung? Und liegen die neuen Stücke
schon in den Geschäften?
Winterware komplett reduziert
"Meine Winterware habe ich reduziert, zum regulären Preis möchte die
jetzt niemand mehr kaufen", erzählt die Einzelhändlerin, die ihren
Kundinnen Auswahllieferungen und Abholung im Geschäft anbietet. "Mützen
und Schals sind noch da, wir hatten ja nicht lange auf zu der Zeit, als
diese Ware gekauft worden wäre. Was nicht verkauft wird, kann ich nur
einlagern und nächstes Jahr mit Rabatt verkaufen."
Situation "äußerst schwierig"
Ab der kommenden Woche muss sich Barbara Bussemas schon um den nächsten Winter kümmern, die entsprechende Ware ordern und auch mehrere Firmen aufsuchen, um Stoffe anzuschauen und Kleidung zu testen. "Jacken zum Beispiel probiere ich gerne an, um zu wissen wie sie sitzen." Und die Frühlingsware? Die ist noch bei den Händlern. "Geliefert wird, wenn's wieder losgeht. Momentan ist das schon deswegen schwierig, weil schwer zu erkennen ist, ob jemand im Geschäft ist und einige Lieferfirmen umdrehen", weiß
Bussemas - und hofft auf Mitte Februar, denn die Situation sei "äußerst
schwierig".
Viel läuft über "Click and Collect"
Auch Kati Maier, Inhaberin der "Kati's Fashion"-Läden in Neviges und
Heiligenhaus, möchte ihre Kundinnen bald wieder persönlich begrüßen.
Derzeit läuft bei ihr und Simone Brix, die die Nevigeser Boutique
leitet, alles über "Click und Collect". "Jetzt wäre Winterschlussverkauf", sagt Maier und ist froh, "dass die Wintersachen alle noch gehen. Wir geben 20 Prozent Rabatt auf alles."
Frühlingsware zum Lockdown-Ende
Die Anlieferung der Frühlingsware schiebt auch sie auf das Ende des Lockdowns, bei den Firmen, die nur kleine Stückzahlen produzieren, ist bei einem Besuch auch direkt eine Mitnahme möglich. Im Vordergrund stehen bei Maier derzeit die Vororder-Termine für den kommenden Winter, "gedanklich bin ich also mehr im Winter als im Frühjahr", erzählt sie lächelnd, "gerade die Übergrößen müssen jetzt bestellt werden." Einen positiven Punkt kann Kati Maier aber auch vermelden: "Wir haben seit dieser Woche eine
Webpräsenz auf www.katis-fashion.de". Dort kann zwar nicht gekauft, wohl
aber nach Inspirationen gesucht werden.
Kostenlose Auslieferung der Ware
Marc Rexhausen, Inhaber des Herrenmodegeschäfts in der Kolpingstraße,
verkauft ebenfalls Winterware - und liefert diese auch kostenfrei,
solange die Läden geschlossen bleiben müssen. Ralf Klingenhagen, Inhaber
des Schuh- und Modeladens Skyline an der Bahnhofstraße konnte "das
meiste der Winterware zum Glück bereits verkaufen", im Schaufenster
finden sich aber noch ein paar Highlights, die auch reduziert sind -
"das aber schon, seit wir geschlossen haben". Zehn Tage vor der Öffnung
der Läden gibt er dann den Lieferanten der Frühjahrskollektionen ein
Startzeichen, damit es dann vor Ort Frühling werden kann.
Dankbarkeit für treue Kunden
Und Anja Bötzel-Hirsch, Inhaberin der Boutique "Froschkönigin" in Langenberg,
gibt auf ihrer Facebook-Seite schon Einblicke, was die Kundinnen im
Frühjahr an Mode-Neuigkeiten erwartet. "Dank der Online-Präsenz konnte
ich viele Damen mit Winterkleidung versorgen. Von der Frühjahrsmode
kaufe ich viel in kleinen Stückzahlen, das wird wöchentlich geordert und
es gibt alle paar Wochen neue Stücke." Und über eins freut sich die Einzelhändlerin ganz besonders: "Ich bin froh, wahnsinnig treue Kundinnen zu haben, das gibt Hoffnung und Mut in dieser Zeit."