velbert. . Barbara Bussemas blickt auf viele erfolgreiche Jahre an der Friedrichstraße zurück.
Einen ganz besonderen Geburtstag feiert der Modeladen Bussemas: Das Familienunternehmen auf der Friedrichstraße gibt es nun seit 110 Jahren -- und es ist somit eines der ältesten in Velbert.
Das Team feierte mit 200 geladenen Gästen und zwei Models, die neue Ware präsentierten. „Die Damen waren begeistert, da sie neue Stile sehen konnten, die sie normalerweise nicht tragen würden“, so die Inhaberin Barbara Bussemas. Zudem bemalte am Wochenende die Graffiti-Gruppe Artletics mehrere Holzplatten, die im Schaufenster ausgestellt werden sollen.
Damenmode kam erst später ins Sortiment
In den letzten Jahren habe sich in der Modewelt einiges verändert, stellt Barbara Bussemas fest. „Früher war es bei den Damen viel weiblicher, figurbetonter und alles musste farblich abgestimmt sein.“ Heute seien aber Hosen ganz normal und die Kunden hätten nach dem Krieg mehr Geld ausgegeben, um sich für besondere Anlässe einzukleiden, ergänzt Bussemas. Auch der Laden habe sich den Entwicklungen der Zeit angepasst.
So hatte der Schneider Konrad Bussemas das Geschäft vor 110 Jahren eröffnet. Zunächst gab es nur Herrenmode. Erst in den 60er Jahren wurde Damenmode verkauft. Heute führt Barbara Bussemas das Unternehmen in dritter Generation und hat die Herrenmode aufgegeben. Sie erinnert sich noch an Zeiten, als die Ware noch hinter der Theke lag. Anfangs gab es auch noch keine Konfektionsgrößen. Deshalb musste alles nach Maß geschneidert werden.
Die Ansprüche der Kunden ändern sich
Die Kundschaft habe sich im Laufe der Zeit geändert. Heute seien die Käufer laut Barbara Bussemas sehr informiert und durch die Medien hätten sie eine bestimmte Vorstellung, wie etwas aussehen solle. Aus diesem Grund setzten die Verkäuferinnen auf die Beratung der Kundinnen. „Die Stammkunden kommen wegen der Beratung her. Bei den Neukunden dauert es. Die Kunden sind das nicht mehr gewohnt, weil in anderen Läden manchmal nur zwei Verkäufer sind“, sagt die Inhaberin. „Viele Mitarbeiter in großen Modeketten bekommen viel Druck und sagen dann eher, dass etwas gut aussieht“, bemängelt sie. An ihrem Beruf schätzt Bussemas besonders das Verhältnis zu ihren Kunden, den Kontakt zu unterschiedlichen Menschen und das familiäre Verhältnis zu ihren Mitarbeitern.
Die Zukunft des Familienbetriebes bleibt offen
In die Stadtgalerie möchte Barbara Bussemas nicht ziehen. „Wir bleiben so lange hier, wie ich gesund bin und die Kunden uns besuchen“, sagt die Besitzerin des Modeladens. Den Bau des Einkaufszentrums sieht sie kritisch.
Man brauche schon Fingerspitzengefühl, um ein Kaufhaus angenehm einzurichten. Die Zukunft des Landens könne sie aktuell noch nicht vorhersagen, da niemand aus der Familie den Familienbetrieb weiterführen werde. Aber die nächsten Jahre wolle sie aber sicher weitermachen.
>> VON DEN 1980ER JAHREN BIS HEUTE
- In dritter Generation stieg Barbara Bussemas 1982 an der Seite ihrer Mutter Angela Bussemas mit in das Familiengeschäft ein. Seit 1995 führ die gelernte Einzelhandelskauffrau das Unternehmen alleine und baute den Damenmodebereich aus.
- Das Geschäft führt heute Damenmode für Größen von 36 bis 54. Das Geschäft hat in der Woche von 09.30 bis 18.30 geöffnet und samstags bis 16 Uhr. Sechs Mitarbeiterinnen übernehmen die Beratung für Kunden mit allen Größen.