Velbert-Mitte. Unten durch die Röhre rollen Autos, oben auf dem Deckel tummeln sich MTB- und BMX-Fahrer. Die Pläne für einen Dirt-Bike-Park in Velbert reifen.
Es war einmal eine Initiative mit Kindern und Jugendlichen, die hatte sich für eine Bike-Anlage auf dem Parkplatz am Fasanenweg stark gemacht. Und die ist jetzt, nachdem die Bündnisgrünen bereits erfolgreich einen Prüfauftrag für einen Bike-Park nach dem Vorbild in Ratingen-Hösel im Verwaltungsrat der Technischen Betriebe Velbert (TBV) platziert haben, ihrem Ziel wieder eine ganze Ecke näher gerückt. Zwar nicht in ihrem eigenen Stadtteil, im Langenhorst, aber dafür in Birth in der Nähe der Straße Grünheide. Das ist das Ergebnis einer Standortanalyse, bei der stadtweit fünf Alternativen unter die Lupe genommen wurden. Und so viel vorweg: Der Rückhalt in dem Gremium ist ungebrochen. Er war jetzt am Donnerstag erneut einstimmig.
Strecke existiert schon 20 Jahre
Vom Panorama-Radweg in die Innenstadt
Der Verwaltungsrat hat, ebenfalls einstimmig, grünes Licht für das „Maßnahmenkonzept für den Radverkehr“ gegeben, bei dem es um die Umfahrung von Langenberger Straße und Willy-Brandt-Platz bei der Verbindung vom Panorama-Radweg zum Innenstadt-Bereich geht.Es handelt sich um den zweiten von vier Teilbereichen für den Stadtbezirk Velbert-Mitte, die zum „Klimaschutzteilkonzept Fuß- und Radverkehr“ gehören. Das Paket umfasst acht einzelne Maßnahmen, mit denen die TBV noch im zweiten Halbjahr beginnen wollen.
Aller Voraussicht nach werden sich in nicht allzu ferner Zukunft die MTB- und BMX-Fahrer auf dem „Deckel“ tummeln. Dort, oben auf dem A 44-Lärmschutztunnel, ist bereits in 2011 für rund 70.000 Euro eine Strecke angelegt worden, die Sven Lindemann als vergleichsweise „anspruchsvoll und trotzdem übersichtlich“ bezeichnet. „Das könnte man aufwerten“, sagte der TBV-Vorstand schon in der Sitzung letzten Dezember.
Beste Benotung erhalten
Als Fachmann hat sich Joscha Forstreuter von „Tracks and trails“ – der Planer hat auch Hösel mitgeplant und -entwickelt – seither die bei jener Sitzung ins Spiel gebrachten Vorschläge angeschaut: Grünheide Birth, Grünanlage Kostenberg, Fasanenweg Langenhorst, Hordtberg und Schloss Hardenberg. Er legte folgende Kriterien zugrunde: Eignung des Geländes (Flächengröße und Form), Anbindung (Rad, Pkw, ÖPNV), Konfliktpotenzial (z. B. angrenzende Bebauung), Baurecht und zu erwartende Kosten aufgrund der Vorbedingungen. Tja, unterm Strich schneidet dabei Birth/Grünheide mit der Note 1,5 am besten ab.
„Insbesondere die günstige Lage, die Größe der zur Verfügung stehenden Flächen und das bestehende Baurecht sprechen für den Standort und gewährleisten eine zügige Umsetzung der gewünschten Anlage. Die jetzt bereits auf dem Gelände befindliche ist aufgrund ihres Alters leider stark sanierungsbedürftig und entspricht in ihrer jetzigen Form auch nicht mehr den heutigen Benutzeransprüchen“, heißt es dazu in der Vorlage.
Gemeinsam in konkrete Überlegungen einsteigen
Die Unterstützung in dem TBV-Gremium galt jetzt jedoch nicht nur dem bisherigen Ablauf mit der vorgeschalteten Standortanalyse und der Ortswahl an sich, sondern auch dem weiteren Vorgehen. Sven Lindemann kündigte nämlich am Donnerstag an, die Jugendlichen „intensiv in die Planung einzubinden“, damit auch eine möglichst große Identifikation mit der Dirt-Bike-Anlage entsteht. „Wir wollen mit den Nutzern in konkrete Überlegungen einsteigen.“ Er sprach hierbei auch von Patenschaften und der Förderung der Eigeninitiative. Ja, es existiert sogar schon ein erster fixer Termin.
Erstes Treffen zum Ende der Ferien
Für den 16. August – das ist der letzte Montag der Sommerferien – laden die TBV zu einem Treffen auf dem Tunnel ein, „um gemeinsam in die Planung einzusteigen“. Dabei geht es um eine wirkliche Entwurfsplanung, bei der auch die Kosten ermittelt werden sollen, und die dann Grundlage für den TBV-Wirtschaftsplan 2022 wird – um eben möglichst auch schon im nächsten Jahr umgesetzt und Realität zu werden. „Ich glaube, da haben wir was Tolles gewonnen.“
Einmündung zum Kreisel machen
Was der Kreisverkehr kosten würde, zu dem die TBV den vorfahrtsgeregelten Einmündungsbereich Bahnhof-/Talstraße umbauen wollen, ist hingegen bereits bekannt: voraussichtlich 550.000 Euro. Pro Kreisel argumentiert wird mit den dort mitunter langen Wartezeiten und den unübersichtlichen Situationen. Dafür gab es Lob wie „eine ganz vernünftige Idee“ oder „wirklich ganz gut durchdacht“. Die Vorbehalte im TBV-Gremium galten u. a. der Summe bzw. standen im Zusammenhang mit der geplanten Nordtangente für Velbert. Es stand allerdings kein Baubeschluss an.