Langenberg. Tanja Meurers von den Kulturloewen Velbert nahm Familien mit auf eine Führung hinter die Kulissen des Bürgerhauses Langenberg.
Wie läuft eine Veranstaltung im Bürgerhaus ab? Welche Personen sind an den Aufführungen beteiligt und was hat es eigentlich mit der Pflicht auf sich, seine Jacke an der Garderobe abzugeben?
All diese Fragen und noch viele mehr hat Tanja Meurers, Kultur- und Theaterpädagogin bei den Velberter Kulturloewen, bei einer Führung für Familien beantwortet. „Spannende Einblicke hinter die Kulissen für alle ab sechs Jahren“, lautete das Motto.
Backstage-Pass für die Besucher
Ganz stilecht bekam jeder Besucher seinen eigenen Backstage-Pass für das Historische Bürgerhaus. Die erste Station ist im Untergeschoss an der Garderobe und die Frage, warum jeder seine Jacke abgeben muss, ist auch schnell beantwortet: „Das hat Brandschutzgründe“, erläutert Meurers.
„Bei jeder Veranstaltung ist auch immer jemand von der Feuerwehr dabei“, fährt sie fort. Für den achtjährigen Jakob ist das nichts Neues: „Der eine steht immer vorne mit den Händen in den Taschen und der andere an der Bühne auch mit den Händen in den Taschen.“ Ach, wie schön ehrlich Kinder doch sind.
Notstrom und Garderoben
Durch die Kellergänge geht es nun vorbei an Notstromaggregat und Verteilerkästen zu den Künstlergarderoben. Diese sind schlicht und neutral eingerichtet, das Bürgerhaus dient nämlich als Spielstätte für externe Theater.
Insbesondere die vier Landestheater aus NRW seien regelmäßig zu Gast. Bis zu sechs Wochen in Vollzeit proben die Schauspieler für eine Aufführung. Damit am Tag des Auftritts im Bürgerhaus dann alles gut geht, ist Tanja Meurers Kollege Tobias als Veranstaltungstechniker dabei.
Faszinierende Technik
Im Materiallager wartet er schon auf die Familien. Das Lager liegt direkt unterhalb der Höhenverstellbaren Bühne. Diese kann vom Lager aus bis auf Boden- oder Bühnenhöhe gehoben oder gesenkt werden. Fasziniert betrachten die Besucher die Technik.
Danach geht es zum zentralen Bestandteil des Bürgerhauses – auf die Bühne des großen Saals. Während die Besucher in der ersten Reihe Platz nehmen, erklärt Meurers einige Hintergründe. „Der Kronleuchter über Ihnen wiegt knapp eine Tonne.“
Technik fällt aus
Die Kinder sollen nun mit einem Tablet ein paar Soundeffekte über die Anlage abspielen und im entscheidenden Moment versagt ausgerechnet die Technik. Der Veranstaltungstechniker bleibt gelassen und lacht: „Deswegen mögen wir Veranstalter drahtlose Verbindungen nicht.“ Kurz nachjustiert und alles funktioniert einwandfrei.
Auf der Empore oberhalb der Bühne ist der Sitz der Techniker während der Aufführungen. Ton- und Lichtpult stehen hier für ihren Einsatz bereit. Die vielen Knöpfe und Regler scheinen für einen Normalsterblichen jedoch kaum verständlich.
Lichtinstallation zum Ausprobieren
Die Möglichkeit daran herumzuexperimentieren haben die Besucher im kleinen Saal, denn dort wurde extra eine kleine Lichtinstallation aufgebaut. Jakob hatte Spaß mit der Führung. „Das war gut“, findet er. „Ich glaube der große Saal hat mir am besten gefallen.“
Auch die anderen Besucher können sich dem anschließen. „Es ist einfach mal was anderes, auch im Vergleich zu den kunsthistorischen Führungen“, resümiert Tanja Meurers die Veranstaltung.
Weitere Führungen
Weitere Führungen im Bürgerhaus gibt es am 4. Dezember um 16 und um 17.30 Uhr. Marina Burdida-Kemper übernimmt eine kunsthistorische Führung mit den Schwerpunkt auf der Geschichte des Hauses.Am 21. November werden bei den „Bürgerhausgeschichten“ kleine Anekdoten und persönliche Geschichten aus Sicht der Langenberger vorgestellt. Es gibt zwei Starttermine, einen um 14 und einen um 16 Uhr.Der Ticketpreis beträgt 4 Euro, erhältlich sind diese online auf www.kulturloewen.de, bei der VMG in Velbert-Mitte, der Buchhandlung Kape in Langenberg oder bei Wortwechsel in Neviges.