Velbert. Der „Velberter Kultursommer“ wartet an einem Wochenende mit vier Veranstaltungen und vier Genres auf. Alle Künstler gastieren erstmals in Velbert
Die Corona-Pandemie hat beileibe nicht nur ihre Schattenseiten. Vielmehr führte sie, ja zwang sie vielfach zu kreativen Ideen und Innovationen, beförderte sie z. B. auch in Velbert die Renaissance des Autokinos. Zudem reifte gleich im ersten Corona-Jahr die Idee zum „Velberter Kultursommer“, der aktuell seine Neuauflage erlebt. Für das letzte Juli-Wochenende vom 28. bis zum 31. haben die Programm-Macherinnen von den „Velberter Kulturloewen“ gleich vier Veranstaltungen aus vier verschiedenen Genres in petto: an den Abenden jeweils ab 20 Uhr zuerst der Auftakt mit Kabarett bzw. Comedy, dann ein Klavier-Konzert mit Electronics, gefolgt von einem Singersongwriter aus dem Rock-Bereich und zum Abschluss um 11 Uhr eine sonntägliche Jazz-Matinee.
Alle Künstler kommen erstmals nach Velbert
„Die Zusammenstellung ist total spannend“, findet Anja Franzel und berichtet, dass sämtliche Künstler erstmals in Velbert zu Gast seien und aufträten. Die Künstlerische Leiterin ist zuständig für die Programmkonzeption – betont aber ausdrücklich, dass der Kultursommer eine Teamwork-Leistung sei – und hatte selbst mit „Wir hatten was mit Björn“ beim „Peng-Festival“ des gleichnamigen Essener Jazz-Kollektivs ihre erste Hör-Begegnung: „Mein Herz schlägt ja immer für den Jazz.“
Sängerin und Posaunistin hätten sich an der Folkwang-Uni für Musik kennengelernt; die vierköpfige Band spiele seit 2018 in der Formation zusammen, die nun die Matinee bestreite. „Die Sounds klingen betörend“, heißt es in der Ankündigung „nackt und rau, dann wieder zart und intim“. Übrigens: Die hiesigen Jazz-Matineen sind ursprünglich ebenfalls mal für die spielfreie Zeit aus der Taufe gehoben worden und sind somit eine Art Vorläufer des „Kultursommers“.
Piano und Electronics
Los geht es aber mit Markus Henrik alias „Dr. Pop“ und seiner Musik-Comedy-Stand-up-Show. Der Mann feuert Samples vertrauter und neuer Hits der Musikgeschichte ab, vom Hiphop, Rock, Pop und Schlager über die Klassik bis zum Jazz. Ein Klavier-Konzert der besonderen Art erwartet das Publikum am Freitag. Clemens Christian Poetsch bringt sein neues Album „The Soul of Things“ mit: Piano solo, kombiniert mit Kompositionen für Harfe, Cello, Piano und Electronics. Ungeschminkt und a bisserl royal herrschaftlich durchquert sodann der aus dem benachbarten Ruhrgebiet stammende Singer-Songwriter „Kaiser Franz“ die Musiklandschaft mit seiner Rockmusik und mitunter bissig-deutschen Texten.
Open-air im Innenhof der Nevigeser Vorburg
Es gibt noch Tickets für die Autokino-Abende
Offiziell eingeläutet wird der „Velberter Kultursommer“ bereits an diesem Wochenende mit dem Autokino an der IMS-Arena. Sowohl für die Vorstellung „Der Pate“ am Samstag, 2. 7., als auch für „Wunderschön“ tags darauf gibt es noch Karten.„Der Pate“ hat sich dieses Mal knapp als Wunschfilm durchgesetzt. Passend zum Thema „Filmklassiker“ erwartet alle Gäste, die Samstag mit einem Klassiker, also einem Oldtimer, anrollen, eine kleine Überraschung. Dafür reicht das H-Kennzeichen (Beginn jeweils 22 Uhr, Tickets ab 10 Euro).
Schauplatz für alle vier Termine ist der lauschige Innenhof der Vorburg Schloss Hardenberg. Die „Kulturloewen“ platzieren dort Tischchen mit kleinen Lampen, allerdings nicht mehr mit ganz so viel Abstand plus Einbahnstraßenregelung beim Catering wie im letzten Jahr wegen der Corona-Auflagen. Es habe aber jeder genug Platz, die Besucher müssten sich keine Sorgen machen, sagt Anja Franzel auf Nachfrage. Pro Veranstaltung würden maximal 144 Eintrittskarten verkauft; es herrsche freie Platzwahl. Das Catering übernimmt komplett der Verein „Nevigeser machen das“.
Tickets zu 15 bzw. für den Jazz-Vormittag zu 5 Euro gibt es nur im Vorverkauf online auf www.kulturloewen.de oder in diesen Vorverkaufsstellen: Buchhandlung Kape in Langenberg, Velbert Marketing in Velbert-Mitte, Weinhandel Stellwag in Neviges.