Neviges. Eine neue Brücke führt in Zukunft auf den Marienberg und zum katholischen Friedhof. Dieses und mehr war Thema im Bezirksausschuss Neviges.
Der Hardenberger Bach plätschert bald ein Stück weiter offen in Richtung Altstadt: Die Technischen Betriebe Velbert (TBV) wollen den Bach an der Bernsaustraße auf einer Distanz von 70 Metern weiter freilegen. Es geht um den Bereich zwischen Hausnummer 24, gegenüber des Restaurants „Parkhaus Seidl“, bis zur Eisenbahnbrücke. Dabei wird auch die Brücke bzw die Zufahrt zum Marienberg und zum katholischen Friedhof komplett erneuert. Dass die enge Straße hinauf zum Marienberg eigentlich eine Brücke ist, ist für Ortsunkundige nicht sofort zu erkennen: Denn an dieser Stelle verläuft der Hardenberger Bach im Moment noch unterirdisch – und das soll bald anders werden.
Start der Arbeiten ist noch unklar
Wann die Bauarbeiten starten, ist noch unklar, im BZA stellte Bernhard Wieneck, TBV-Geschäftsbereichsleiter Tiefbau, erst einmal den Plan vor. Die Kosten in Höhe von insgesamt 1,8 Millionen Euro – für den Brücken-Neubau und die Bach-Freilegung – müssten die TBV selbst stemmen, hierfür gebe es keine Förderung von Bund oder Land. Bei den Bauarbeiten müsse natürlich jederzeit der Zugang sowohl für die Friedhofsbesucher als auch für die Anwohner gewährleistet sein. Deren Hauseingänge liegen nicht nach vorn zur Bernsaustraße, sondern nach hinten heraus. Beim Thema Gewässer und Bachfreilegung, so der Ausschussvorsitzende Rainer Hübinger (SPD), müsse der Hochwasserschutz mehr in den Fokus rücken. Eine verständliche Forderung, allerdings müsse man hier sensibel vorgehen, so Bernhard Wieneck, und warnte vor Schnellschüssen: Maßnahmen gegen Hochwasser seien auch immer ein großer Eingriff in die Natur.
Hoher Laden-Leerstand
Austausch mit Bürgern
Die Altstadtmanagerinnen Julia Ostkamp und Eva Dannert sind jeden Donnerstag von 10 bis 12 Uhr im Coworking-Bereich Bernsaustraße 1 (früher Gassmann erreichbar. Im Glocken-Saal gab es am 29. September einen Austausch zum Thema „Stadtentwicklung“. Diesem Abend sollen noch weitere folgen.Beim Thema „Verschiedenes“ sprach Stefan Ludwig (CDU) die Parkplätze auf dem Aldi-Gelände in Tönisheide an. Den Platz haben die TBV vollständig an Aldi verpachtet. Man möge doch bei Aldi anfragen, so die Anregung für den TBV, ob nicht einige Plätze frei zur Verfügung stehen könnten.
Nicht neu, aber immer wieder ein aktuelles Thema: der Kampf gegen den Leerstand in der Altstadt. Standen 2007 noch 11 Ladenlokale leer, sei diese Zahl jetzt auf 34 gestiegen, erläuterte Caroline Strughold, Stadtplanerin bei der Stadt Velbert und zuständig für den Bereich Neviges. Ein beängstigender Abwärts-Trend, der unter anderem mit Hilfe eines neuen Bausteines im Landes-Förderprogramms gestoppt werden soll. Einstimmig beschlossen die Ausschuss-Mitglieder, die Maßnahme „Dauerhafte Umnutzung leerstehender Ladenlokale“ in das schon länger bestehende „Integrierte Handlungskonzept zur Stärkung des Ortskerns“ aufzunehmen.
Ein Quartiersarchitekt berät
Hohe Stufen statt Barrierefreiheit, sehr kleine Räume, fehlende Sanitäranlagen für die Kundschaft – so lauten einige Gründe, warum etliche Läden schon lange leer stehen. Fachlichen Rat können sich Eigentümer künftig bei einem Quartiersarchitekten holen, der sich die Immobile auch genau vor Ort anschaut. Finanziell gefördert werden bis maximal 100.000 Euro zum Beispiel die Entkernung und der Abriss von Anbauten, Umbauten im Erdgeschossbereich für einen barrierefreien Zugang und mehr. Der Fördersatz, so Caroline Strughold, sei abhängig von der späteren Nutzung der umgebauten Ladenlokale. Wird ein Ertrag erwirtschaftet, beträgt die Förderung 25 Prozent, ansonsten 45 Prozent, etwa bei einer Nutzung durch Vereine. Nicht nur mit Eigentümern und Geschäftsleuten, sondern mit allen Bürgerinnen und Bürgern möchten sich die beiden für Neviges zuständigen Altstadtmanagerinnen regelmäßig austauschen.