Velbert. Kinder haben coronabedingt seit dem vergangenen Jahr keinen Schwimmunterricht mehr gehabt: Die Zahl der Nichtschwimmer steigt somit stetig.

Die Schwimm- und Grundschulen, sowie der DLRG bereiten sich auf eine schnellstmögliche Aufnahme des Unterrichts vor.

„Seit dem 15. März 2020 fand kein Schwimmunterricht durch die Stadtwerke in den Velberter Bädern statt“, betont Norbert Noll. Der Abteilungsleiter der Bäder der Stadtwerke Velbert fährt fort: „Für die Schulen, die ihre Schüler bis Anfang Dezember noch unterrichten konnten, hatten wir ein gut funktionierendes Hygienekonzept ausgearbeitet.“ Mit speziellen Maschinen kann die Luft in Schwimmhallen innerhalb von drei Stunden ausgetauscht werden, außerdem sei das Ansteckungsrisiko im Schwimmbad allgemein weniger gering. Dies sei auf das Chlor im Wasser zurückzuführen. Im letzten Jahr war das Schwimmbad zu den Zeiten des Grundschul-Schwimmunterrichts ausschließlich für die Schülerinnen und Schüler geöffnet, so dass das Infektionsrisiko geringer war.

Ein verlorenes Jahr

„Das Jahr 2020 war für die Schwimmausbildung ein verlorenes Jahr“, bilanziert der DLRG-Präsident Achim Haag. Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft beklagte im vergangenen Jahr mindestens 378 Ertrunkene. Dies sind zwar weniger Todesopfer als im Vorjahr, jedoch ist die Anzahl der Nichtschwimmer, auf Grund des ausfallenden Schwimmunterrichts deutlich gestiegen. „Seit ungefähr einem halben Jahr konnte der DLRG Velbert keinen Schwimmunterricht mehr geben“, fasst Angelika Heinen, die Geschäftsführerin der DLRG Ortsgemeinschaft Velbert zusammen.

Das Jahr 2020 war für die Schwimmausbildung ein verlorenes Jahr, bilanziert die DLRG. Foto: Fabian Sommer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Das Jahr 2020 war für die Schwimmausbildung ein verlorenes Jahr, bilanziert die DLRG. Foto: Fabian Sommer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ © dpa | Fabian Sommer

Immer schon sei die Nachfrage nach Schwimmunterricht bei der DLRG Ortsgemeinschaft hoch gewesen. „Mittlerweile haben wir eine Warteliste mit bis zu hundert fünf- bis sechsjährigen“, fährt Heinen fort. Bis zu Beginn des vergangenen Lockdowns fand der DLRG-Schwimmunterricht unter der Einhaltung der Corona-Maßnahmen statt: Dazu zählte, dass die Teilnahme nur mit vorheriger Anmeldung möglich war und, dass Umkleiden und Duschen nicht benutzt werden durften. Außerdem war ein festgeschriebener Zeitplan nötig, um die Abläufe zu koordinieren. „Das Hygienekonzept des letzten Jahres hat sich gut gewährt“, erklärt Angelika Heinen und ergänzt: „Dieses Konzept würden wir auch für die Wiederaufnahme des Betriebs nutzen.“

Auch die Grundschule Bergische Straße hatte ab Dezember den Schwimmunterricht auf Grund der Corona-Schutzverordnung eingestellt. „Normalerweise findet der Schwimmunterricht in den dritten Klasse statt“, sagt Katrin Hefke, Konrektorin der Grundschule und fährt fort: „Seit einem knappen halben Jahr konnten wir den Achtjährigen keinen Schwimmunterricht geben.“ Etwa ein Drittel jedes dritten Jahrgangs der Schule kann noch nicht schwimmen und lernt es erst im schulischen Schwimmunterricht. „Dass der jetzige Jahrgang noch keinen Schwimmunterricht hatte, gibt mir ein ungutes Gefühl“, fasst die Lehrerin zusammen.

Ausfallender Schwimmunterricht

Die DLRG warnt vor dem kommenden Sommer und der damit kommenden Badesaison. Schon vor Ausbruch der Pandemie seien knapp 60 Prozent der Zehnjährigen keine sicheren Schwimmer.Da coronabedingt in den letzten Monaten der Schwimmunterricht für viele Kinder ausfiel, steigt die Zahl der Nichtschwimmer weiter an.

Unterricht nachholen

Deswegen entwickeln die Lehrer der Grundschule im Moment Ideen, auf welchen Wegen die Schülerinnen und Schüler den Schwimmunterricht nachholen können. Sobald das Distanzlernen vom Wechselunterricht abgelöst wird, hoffen die Lehrenden auch wieder das Schwimmen in der dritten Klasse zu unterrichten. Bis dahin muss erstmal abgewartet werden. Sicher ist: das Konzept für eine Umsetzung eines Schwimmunterrichts, der den Corona-Schutzverordnungen entspricht, steht schon aus dem vergangenen Jahr und das für die Bäder, die Grundschule und den DLRG.