Neviges. . 28 Kurse Kinderschwimmen bieten die Stadtwerke Velbert in den drei Hallenbädern bis Jahresmitte an. Dazu kommen noch private Anbieter.
Neben dem normalen Badebetrieb findet in den drei Velberter Hallenbädern Schwimmunterricht statt: Sage und schreibe 28 Kurse Kinderschwimmen bieten allein die Stadtwerke im ersten Halbjahr 2016 an; dazu kommen noch das reguläre Schulschwimmen und weitere Schwimmkurse privater Anbieter – und das Jahr für Jahr.
Vor diesem Hintergrund dürfte es doch eigentlich in Velbert überhaupt keine Nichtschwimmer mehr geben, möchte man meinen. Sabine Stocker weiß es besser: „Wir wissen aus den Grundschulklassen, dass oft Dreiviertel der Schüler nicht schwimmen können.“ Die blonde sportliche Frau mit dem Pferdeschwanz ist Angestellte der Stadtwerke Velbert und leitet Schwimmkurse für Kinder bereits seit 1989. Ihre Beobachtung: „Meist sind es Kinder aus Mittelstandsfamilien, die sogar noch vor der Einschulung schwimmen lernen wollen – oder sollen.“
Am Freitagnachmittag bietet Sabine Stocker seit Mittwoch zwei Kurse an, die jeweils an zwei Tagen pro Woche laufen und nach sechs Wochen mit der Seepferdchenprüfung enden. Zum früheren Termin kommen Fünfjährige, einige mit Eltern oder Großvater. „Beim ersten Mal geht das in Ordnung“, sagt Sabine Stocker. Dann ist alles noch neu für die Kleinen, und Mama in Sicht beruhigt ungemein. „Später stört es eher, denn die Kinder sind abgelenkt.“
Kinder werden immer jünger
Freundlich, aber bestimmt schiebt die Schwimmlehrerin ihre neun Schützlinge in bestimmte Positionen an den Rand des Nichtwimmerbeckens. Der kleine Felix tanzt da gerne aus der Reihe: „Du schaust in die falsche Richtung“, korrigiert ihn Sabine Stocker.
Die Kinder wirken sehr entspannt, es ist aber auch schön mollig warm im Panoramabad, frieren muss hier niemand.
Am Ende des Schwimmkurses hier in Neviges steht die Seepferdchenprüfung. „Eine Bahn von 25 Metern am Stück schwimmen und einen Gegenstand aus nicht allzu tiefem Wasser tauchend bergen“, sagt Sabine Stocker. Im jetzigen Stadium kann man sich nicht vorstellen, dass das in wenigen Wochen zu erreichen wäre.
„Die Kinder, die in unseren Schwimmkursen angemeldet werden, sind immer jünger“, hat Sabine Stocker festgestellt. Insbesondere die privaten Anbieter von Schwimmkursen bieten bereits für Dreijährige Kurse an. Die Eltern wünschen sich, dass ihr Nachwuchs so früh wie möglich aus der Gefahrenzone der Nichtwimmer herauskommen. „Berichte in den Medien, wenn irgendwo wieder ein Kind ertrunken ist, wirken wie Alpträume“, sagt die Schwimmlehrerin.
Ihre Schützlinge sind emsig bemüht, den Vorgaben von Sabine Stocke zu folgen und bald selbst schwimmen zu können. Auf dem Rücken im Wasser liegend machen sie mit ihren Beinen Froschbewegungen. Das sieht richtig gut aus.