Velbert. Aber viele Schüler wollten sich zunächst nicht testen lassen. Mit 1000 neuen Corona-Tests vom Land geht es nach den Osterferien weiter.
Insgesamt lief es bei uns gut“, bilanziert Jürgen Rodermund, stellvertretender Schulleiter der Velberter Gesamtschule nach der ersten landesweiten Selbsttest-Runde in den Schulen. „Das war beruhigend für die Kollegen, denn sie sehen, dass es machbar ist.“ Da die Gesamtschule im Wechselmodell unterrichtet – in einer Woche die eine Hälfte der Schüler, in der nächsten die andere – standen für die kurzfristig vor den Osterferien anberaumten Tests nur fünfzig Prozent der Kinder zur Verfügung.
Angst bei den Schülern
„Wir haben die Utensilien am Donnerstag , 18. März, bekommen, konnten aber erst am Mittwoch dieser Woche testen; ein bisschen Vorlaufzeit brauchen wir.“ Das Testen selbst sei ohne größere Probleme vonstattengegangen. „Ein bisschen Angst hat es bei den Schülern zwar schon gegeben, aber insgesamt hat es besser geklappt als erwartet.“ Aber: Es habe „nicht wenige“ Schüler gegeben, die die freiwilligen Untersuchung verweigert hätten. Bei den minderjährigen Schülern ist dafür ein Schreiben der Eltern notwendig, die volljährigen können das selbst entscheiden.
Lehrer beaufsichtigen die Tests
Das schulische Personal – insbesondere Lehrerinnen und Lehrer – beaufsichtigen die Durchführung der Selbsttests“, heißt es vonseiten des NRW-Schulministeriums.Damit sind aber nicht alle Pädagogen einverstanden. Einige Lehrer wehren sich gegen diese Aufgabe: In Herne etwa (die WAZ berichtete), machten sie ihren Ärger in einer Remonstration öffentlich.
Sie machen alles selbst
Die Schüler, die sich testen lassen, machen alles selbst: sie tunken ein Stäbchen in eine kleine Flasche mit Testflüssigkeit und drehen ihn in jedem Nasenloch zehnmal herum. Exakt vier Tropfen der Flüssigkeit mitsamt des Nasensekrets werden dann auf einen Streifen gegeben: nach fünfzehn Minuten sollte das Ergebnis da sein.
Aerosole durch das Niesen
Beaufsichtigt werden die Schüler beim Selbsttest von den Lehrern. „Es gab schon viel Gegiggel, aber es hat trotzdem gut geklappt“, sagt Rodermund. „Einer der großen Gründe, warum Kollegen Vorbehalte hatten – und das kann ich verstehen –, war das Niesen. Es kitzelt eben in der Nase und das ist natürlich der Worst Case: dass ein Schüler niest und so die Aerosole durch den Raum fliegen.“ Da helfen selbst geöffnete Fenster und Durchzug, wie es angeordnet ist, wenig.
Kein Hatschi während der Tests
Doch dieses theoretische Szenario blieb ein solches: kein einziges Hatschi während des Tests. Nach den Osterferien soll es direkt weitergehen: über 1000 neue Tests hat die Gesamtschule bereits vom Land bekommen, sie sind nun eingelagert. Geplant ist wohl, dass die Schulen zweimal pro Woche testen können. „Man muss aber abwarten, ob man da ausreichend Material bekommt“, sagt Rodermund. Das Ausliefern der Chargen war schon diesmal nicht leicht: „Wir haben die Tests nicht mit DHL bekommen, sondern von der Polizei. Wahrscheinlich würde die normale Post sonst einfach an ihre Grenzen kommen“, sagt der stellvertretende Schulleiter.
Mehr Vorlaufzeit gewünscht
Weil die erstmalige Untersuchung nun verhältnismäßig gut geklappt hat, gibt es die Hoffnung, dass nach den Osterferien mehr Schüler teilnehmen. „Die Leute wussten nicht, was auf sie zukommt, aber jetzt haben alle gesehen, dass es kein schwerer Eingriff ist.“ Vom Land NRW wünscht sich Rodermund rückblickend etwas mehr Vorlaufzeit: „Ich verstehe schon, dass es sehr viele Schüler im Land gibt und Millionen Tests an tausende Schulen zu schicken, ist sicherlich eine spezielle Aufgabe; verstehe ich alles. Aber die Sachen müssen zeitig zugeschickt werden.“ Die Tests für die nächste Runde jedenfalls sind diesmal schon deutlich früher eingetroffen.