Kreis Mettmann. Caritas im Kreis Mettmann berichtet über Anfeindungen von russisch-stämmigen Menschen. Schuld am Krieg sei aber nur die russische Regierung.
Mit einem öffentlichen Appell reagiert der Fachdienst für Integration und Migration (FIM) des Caritasverbands für den Kreis Mettmann auf die Meldungen über Anfeindungen gegenüber russisch-stämmigen Mitbürger und Mitbürgerinnen. „Der Überfall Putins auf die Ukraine darf nicht dazu führen, dass die hier lebenden Russinnen und Russen nun diffamiert oder rassistisch angegangen werden. Entsprechende Tendenzen müssen bereits an der Wurzel angepackt werden,“ sagt FIM-Leiter Martin Sahler. Denn es seien nicht ‚die Russen‘, die hier einen völkerrechtswidrigen Krieg führten und es seien auch nicht die mehr als zwei Millionen in Deutschland lebenden russischsprachigen Menschen aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion, die diese militärische Auseinandersetzung wollten. „Vielmehr ist es ausschließlich die russische Regierung um den Autokraten Putin, die diesen Krieg, der unendlich vielen Menschen Leid an Leben und Seele zufügt, vom Zaun gebrochen hat“, sagt Sahler weiter .
In einem demokratischen Staat nicht tolerierbar
Seit vielen Jahren engagiert sich der Caritasverband und insbesondere der FIM gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und versucht, einer zunehmenden Polarisierung unserer Gesellschaft, Ausgrenzung und Rassismus, Antisemitismus, Sexismus oder Antiislamismus entgegenzuwirken. Aktuell kommen wegen des Ukraine-Kriegs auch noch Anfeindungen gegen russisch-stämmige Mitbürger hinzu. So würden beispielsweise russischstämmige Kinder in den Schulen angegangen. „Dies in einem demokratischen Staat nicht tolerierbar und widerspricht dem unserer Caritas-Arbeit zugrundeliegenden christlichen Gebot der Nächstenliebe“, so Sahler weiter.
Flüchtlinge aus anderen Ländern nicht vergessen
Außerdem appelliert Sahler, bei aller lobens- und bewundernswerten Hilfsbereitschaft der Menschen in Deutschland für die inzwischen auch im Kreis Mettmann ankommenden Kriegsflüchtigen aus der Ukraine, nicht die bereits hier lebenden Geflüchteten aus den Augen zu verlieren. „Es darf keine Klassifizierung von Geflüchteten entstehen, denn auch Menschen aus anderen Krisengebieten, etwa Afghanistan, Syrien und Eritrea, bedürfen der Unterstützung, unabhängig von Herkunft, Religion und Aussehen.“
Weitere Informationen sind auf der Homepage des Caritasverbandes hinterlegt. Kontaktaufnahme bitte über fim@caritas-mettmann.de.
Spenden bitte gerne auf das Spendenkonto des Caritasverbandes unter www.caritas-mettmann.de oder Spendenkonto Caritas international IBAN: DE 88 6602 0500 0202 0202 02.