Oberhausen. Der Krieg in der Ukraine erhitzt die Gemüter. Ein Supermarkt mit multikulturellen Kunden und Waren hat die Wut zu spüren bekommen.
Zum zweiten Mal ist der osteuropäische Supermarkt „Kauver“ an der Seilerstraße Opfer einer Attacke geworden. Unbekannte zerschlugen eine Fensterscheibe und schmierten weiße Farbe an die Fassade der Oberhausener Niederlassung der Kauver-Kette.
Der Staatsschutz der Polizei Essen untersucht den Fall, den sie als politisch motivierte Straftat einstuft. Zum Krieg in der Ukraine besteht eindeutig ein Zusammenhang – bereits bei der ersten Attacke auf den Laden, der eine multikulturelle Kundschaft hat, wurde „Freie Ukraine“ und „Putin Mörder“ in großen Lettern aufs Glas gesprüht. Der Geschäftsführer reagierte geschockt.
Die Pressesprecherin der Kauver-Kette, die neben Delikatessen aus Russland und Polen auch Produkte aus der Ukraine, aus Rumänien und vom Balkan führt, rief dazu auf, das offene Gespräch zu suchen: „Dann wird man mitbekommen, dass wir alle für den Frieden sind. Wir Menschen aus der ehemaligen UdSSR haben nichts mit dem zu tun, was derzeit in der Ukraine passiert.“