Velbert. Birgitt und Klaus Saeger haben Tanzfolgen und volkstümliche Musik aus dem 19. und 20. Jahrhundert präsentiert. Viel Applaus und eine Zugabe.

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Zu einer musikalischen Reise um die Welt hat die Evangelische Kirchengemeinde Velbert-Dalbecksbaum im vierten und letzten Sommerkonzert eingeladen. Birgitt Saeger, Violocello und Klaus Saeger, Klavier, hatten Tanzfolgen und folkloristische Musik von Komponisten des 19. Und 20. Jahrhunderts vorbereitet.

Launige Moderationen

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In den launigen Moderationen der Cellistin wurden im Vorfeld der gespielten Musik, Szenarien und Bilder der Reise entworfen, verbunden mit manch humoristischer Impression und dem Satz: Es wird getanzt! Mit Walzerklängen von Franz Schubert in Bearbeitungen von Franz Grützenmacher wurde das Programm umrahmt – Schubert und der Walzertanz als Sinnbild des Daheimseins. Dann wurde die Reise über Frankreich eröffnet – die „Suite francaise“ des Cellisten und romantischen Komponisten Paul Bazelaire geriet in den schnellen Sätzen so temperamentvoll und mitreißend, dass die Zuhörer zu Zwischenbeifällen animiert wurden.

Geheimnisvolles Spanien

Das Publikum in der Apostelkirche forderte eine Zugabe ein.
Das Publikum in der Apostelkirche forderte eine Zugabe ein. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Mit Ravels „Pièce en forme de Habanera“ erfolgte die musikalische Beschwörung des geheimnisvollen und sinnlichen Spaniens. „Andaluza“ von Enrique Granados und das von Klaus Saeger für Violoncello und Klavier bearbeitete Gitarrenstück Recuardas de la Alhambra verzauberten mit heißen Rhythmen und singendem Schmelz im Ton die Zuhörer.

Israelische Melodien

Joachim Stutschewsky war russisch-isralischer Cellist, Komponist und Musikwissenschaftler. Seine „Israelischen Melodien“, komponiert 1962, zeichnen ein musikalisches Bild des modernen Israel, in das freilich deutlich wehmütige russische Elemente einfließen, so gleich im ersten Satz der Sammlung „Legend“ zu hören. Temperamentvoller „Raindrops“ der zweite Satz. Orientalische Einflüsse, die religiöse Komponente, in dieser Musik ist Vieles enthalten, dass die Klänge der sich mischenden Kulturen in Israel ausmacht.

Musikalische Reise nach Russland

Mit einer Auswahl aus den 12 Albumblättern des russisch-sowjetischen Komponisten Reinhold Gliére konnte die musikalische Reise nach Russland fortgesetzt werden. Mit Bela Bartoks „Rumänischen Volkstänzen“ wurde ein weiterer Höhepunkt des Konzerts erreicht: Eine eindrucksvolle Darbietung slawischen Temperaments, kombiniert mit Spielfreude und zahlreichen tänzerischen Elementen, das in höchsten Sopranlagen singende Cello, Flageolettklänge ließen es bei den Zuhörern mucksmäuschenstill werden. Mit den Walzern von Schubert war die Heimat wieder erreicht, stets war der Pianist der Cellistin ein guter „Reisebegleiter“ gewesen. Viel Applaus und eine Zugabe beendeten das Konzert, der Erlös ist komplett für die Flutgeschädigten in Langenberg bestimmt.