In Birth soll eine neue Dirt-Bike-Strecke entstehen. Vor Ort hörten sich die Planer die Ideen der künftigen Nutzer an. Und das waren einige.

Zahlreiche von Gras bedeckte Hügel lassen nur noch erahnen, was hier einmal war. Hier in Birth nahe der Straße Grünheide, wo 2011 eine Dirt-Bike-Anlage für MTB- und BMX-Fahrer angelegt worden war. Heute ist die zugewachsene Strecke nicht mehr zu gebrauchen.

Umsetzung dauerte zu lange

So sah die alte Strecke aus, als sie 2011 eingeweiht wurde,
So sah die alte Strecke aus, als sie 2011 eingeweiht wurde, © Unbekannt | Detlev Kreimeier

„Die erste Initiative kam damals zwar von jugendlichen Fahrern, doch die Umsetzung dauerte damals so lange, dass, bis der Park stand, die Nachfrage schon kaum mehr da war“, erklärt Dennis Schieferstein von den Technischen Betrieben Velbert (TBV). Ein weiterer Grund, wieso der Dirt-Bike-Parcours mit der Zeit immer mehr in Vergessenheit geriet, sei auch der gewesen, dass die Kinder und Jugendlichen – für die dieser gedacht war – nicht ausreichend in die Konzeption miteinbezogen wurden, vermutet Schieferstein.

Fehler vermeiden

Die Strecke in Ratingen ist äußerst beliebt, auch Velberte fahren nach Hösel, um sich hier so richtig auszutoben. 
Die Strecke in Ratingen ist äußerst beliebt, auch Velberte fahren nach Hösel, um sich hier so richtig auszutoben.  © Stadt Ratingen | Stadt Ratingen

Da nun ein komplett neuer Parcours auf dem Gelände entstehen soll, möchte man dieselben Fehler nun vermeiden. Daher hat Schieferstein, der Landschaftsarchitekt ist, zur einer Öffentlichkeitsbeteiligung direkt vor Ort eingeladen. „Wir sind froh, dass das Interesse so groß ist und Sie zahlreich erschienen sind“ begrüßt er die Anwesenden – unter ihnen viele junge Menschen, die mit ihren Fahrrädern gekommen sind. „Wir möchten eure Wünsche und Ideen bestmöglich in die Planung der Strecke mit einbauen“, versichert auch Joscha Forstreuter. Als Streckenplaner und Bauleiter war der Fachmann von „Track and Trails“ bereits an der Umsetzung zahlreicher Parcours in Deutschland und Österreich beteiligt. Zu einem seiner abgeschlossenen Projekte zählt auch der Dirt-Bike-Parcours in Hösel.

Lange Schlangen am Start

Aufgrund der großen Beliebtheit der Strecke kommt es dort teilweise sogar zu langen Schlangen an den Startrampen, weiß Jan Piprek. Der 14-jährige Velberter fährt regelmäßig nach Hösel und würde es natürlich begrüßen, eine Strecke in der Nähe zu haben. Um es in Birth noch etwas besser hinzukriegen als in Hösel, hat er folgende Idee mitgebracht: „Ein größeres Startpodest, auf dem mehr Fahrer Platz haben, wäre gut“, sagt er selbstbewusst in die Runde.

Weitere Interessenten

Wer in den E-Mail-Verteiler aufgenommen werden möchte, um bei der Planung auf dem Laufenden zu bleiben oder wer noch weitere Ideen einbringen möchte, kann sich noch bei Dennis Schieferstein melden.Das geht telefonisch unter Telefon 02051 26-2793 oder aber auch per Mail: dennis.schieferstein@velbert.de

Die Ideen sprudeln

Und auch die anderen jungen Fahrer sprudeln so vor Ideen. „Eine Boner Log“, „ein Drop aus Holz“ „eine Line mit vielen Hips und einer steilen Kurve würde auch sehr viel Spaß machen“, werfen andere Dirt-Biker ein. Man merkt ihnen an, dass sie sich auf das Projekt freuen und bereits vertraut mit der Materie sind.

Strecke für Anfänger und Fortgeschrittene

Dirt-Bike-Experte Forstreuter sammelt die Ideen fleißig und entwickelt im Dialog mit ihnen weitere Ideen. „Unser Ziel ist es, dass die Strecke sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet ist“. Daher soll der Park auch verschiedene Streckenabschnitte, sogenannte Lines, in drei unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen enthalten. So könne man garantieren, dass Fahrer die mit der Zeit besser werden, sich nicht auf dem Platz langweilen, erklärt er. „Denn wenn der Platz ständig genutzt wird, weil er einfach Spaß macht, besteht auch keine Gefahr, dass er irgendwann so verwildert wie der aktuelle Platz“.

Im Austausch bleiben

Entstehen könnte die neue Strecke für Dirt-Biker bereits im Laufe des nächsten Jahres, wenn man mit der Planung gut durchkäme und die Mittel schnell zur Verfügung stünden, so Schieferstein von den Technischen Betrieben. Bis Ende des Jahres könnte ein endgültiger Entwurf feststehen. „Da sind wir natürlich auch weiterhin auf Rückmeldungen von den Nutzern angewiesen. Daher richten wir nun auch einen E-Mail-Verteiler ein, um weiter im Austausch zu bleiben“.