Velbert. . Die erste offizielle Dirt-Bike-Strecke in der Grünheide wurde mit einem Wettbewerb eingeweiht. Von Anfang an waren die einheimischen Dirtbiker an der Planung beteiligt.
Mitten in der Grünheide in Birth sind auf einer Grünfläche in den vergangenen Wochen zwölf Hügel geschaffen worden. Mit viel Schwung fahren dort jetzt junge Biker rauf und runter. Die Geübteren zeigen dabei den einen oder anderen waghalsigen Trick auf ihren Mini-Fahrrädern.
Die erste offizielle Dirt-Bike-Strecke der Stadt wurde jetzt, nach fünf Jahren Planungszeit, mit einem Wettbewerb eröffnet. „Vor ungefähr fünf Jahren hat sich eine ansässige Gruppe Biker mit der Bitte an uns gewandt, einen offiziellen Platz für sie zu schaffen. Der Antrag wurde zwei Jahre später im Rahmen der sozialen Stadt Birth/Losenburg Ende 2009 bewilligt“, erinnert sich Franz-Josef Ingenmey, vom Stadtteilmanagement Birth/Losenburg. Dadurch wurden 70 Prozent des 75 000 Euro teuren Projekts finanziert. Von Anfang an waren die einheimischen Dirtbiker an der Planung beteiligt. „Schließlich hat die Stadtplanung keine Ahnung, wie genau man so etwas bauen muss“, erklärt Ingenmey.
Das Aufschütten der Hindernisstrecke auf dem 30 Meter breiten und 50 Meter langen Platz habe nur wenige Wochen gedauert. „Die endgültige Umsetzung hat so viel Zeit in Anspruch genommen, weil wir lange nach einem passenden Platz gesucht haben. Es ist ja kein gewöhnlicher Spielplatz. Die Strecke muss gut erreichbar sein und doch nicht direkt in einem Wohngebiet liegen, wegen des Lärms“, erklärt Renate Schieferstein von der AG Spielraum der Stadt. Durch den direkt angrenzenden Panoramaradweg ist die Dirt-Bike-Strecke an alle Teile der Stadt angebunden. Ein glücklicher Zufall, 2007 war das noch nicht klar.
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Der Parcours sei für alle Dirt- und BMX-Biker ab zwölf Jahren geeignet. „Es gibt drei verschiedene Strecken, von einfach bis schwierig“, erklärt Schieferstein, „die ganz Kleinen können sonst noch auf den angrenzenden BMX-Kurs aus den 70ern ausweichen“.
Gegenseitige Rücksichtnahme ist Pflicht
Ein Schild am Rande des Platzes weist auf die Regeln hin, die alle Biker beachten sollen. Helm und Protektoren müssen zum Eigenschutz angelegt werden, gegenseitige Rücksichtnahme wird groß geschrieben und Veränderungen der Strecke dürfen nur in Abstimmung mit den Technischen Betrieben durchgeführt werden. „Es handelt sich hier um einen öffentlichen Platz“, erklärt Schieferstein, „Änderungen sind kein Problem, müssen aber mit uns abgesprochen werden.“ Im Vorfeld der Eröffnung hatten sich Unbekannte an der Strecke zu schaffen gemacht und die Form der Hügel leicht verändert.
„Wir wollten nicht immer in umliegende Städte ausweichen“
Dem „Train-Race-Wettbewerb“ steht das aber nicht im Weg. Vom Rand aus, mit seiner Familie, verfolgt Andy Hüskes die Kunststücke der jungen Fahrer. Der BMX-Fahrer gab damals mit fünf Freunden den Anstoß zu dem Projekt. „Wir wollten nicht immer in umliegende Städte ausweichen müssen, und illegal fahren kam für uns auch nicht in Frage“, erinnert sich der 41-Jährige. „Heute bin ich fürs Dirtbiken zu alt“, fügt er grinsend hinzu. Recht könnte er haben. Der Altersdurchschnitt auf der Grünheide liegt bei geschätzten 15 Jahren. Hüskes war an der Planung beteiligt, doch die Umsetzung hält er noch für bearbeitungsbedürftig. „Einige Hügel haben nicht die idealen Formen, aber das kann man in Absprache mit der Stadt sicher noch anpassen“, findet er. Trotzdem freue er sich, die Strecke endlich in Aktion zu sehen. „Es ist eine super Sache für die neue Generation. Da werden viele Spaß dran haben, schließlich ist das Dirtbiken mittlerweile fast schon ein Massensport.“