Velbert. Ob Seilspringen auf Bällen oder nackte Füße, die auf Glasscherben balancieren: Auch in diesem Jahr überrascht das Ferienspaß-Zirkus-Projekt.

„Sehr geehrte Damen und Herren, Manege frei“: In nur fünf Tagen haben die Kinder der Ferienspaß-Aktion eine Zirkusshow auf die Beine gestellt, die von Trapezdarstellungen bis hin zu Balanceübungen reicht. Das Zirkuscamp findet zum 16. Mal im Rahmen der „Ferienspaß für Kids“-Aktion der Stadt Velbert statt. Hula-Hoop, Akrobatik und Seiltanz.

Seilchenspringen auf einem Ball: Da muss man die Balance halten.
Seilchenspringen auf einem Ball: Da muss man die Balance halten. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

„Am Sonntag haben wir hier am Bolzplatz in der Birth das Zirkuszelt aufgebaut“, erinnert sich Stefan Reineke, der für die Organisation zuständig ist. Am Montag trafen sich die 50 Kinder zum ersten Mal und hatten die Möglichkeit sich zwischen zwölf Workshops, wie Hula-Hoop, Akrobatik oder Seiltanz zu entscheiden. „Mit dem Circus Zapp Zarap, der in ganz Deutschland mit Städten und Institutionen Darstellungen plant, haben wir auch in diesem Jahr zusammengearbeitet“, erklärt Reineke. Mit jedem Auftraggeber plane die pädagogische Einrichtung individuelle Angebote für die Kinder und Jugendliche, erklärt eine Projektleiterin des Zirkus.

Von Teilnehmerin zur Leiterin

Das Konzept kommt gut an – Mia beispielsweise war selbst jahrelang als Teilnehmerin bei der Zirkusaktion dabei. In diesem Jahr leitet sie die Gruppe der Fakire. „Das ist doch die größte Bestätigung, die wir kriegen können“, kommentiert Stefan Reineke vom Jugendamt lachend. Die zehn Kinder der Fakir-Gruppe haben sich mit Mia und den zwei anderen Leitern in einem Sitzkreis eingefunden. „Wer möchte jetzt mal auf den Scherben stehen?“, fragt eine Leiterin und sofort schießen einige Hände in die Luft. Nachdem eine Tasche mit unzähligen durchsichtigen Glasscherben feierlich geöffnet wurde, macht ein Mädchen den Anfang. Bedacht stellt sie sich auf die scharfen Kanten und verzieht dabei keine Miene – neben ihr stehen zwei andere Kinder, die sie auffangen, falls sie umknickt.

Ferienspaß-Aktion ist beliebt und vielseitig

Eine Etage tiefer in einer der Turnhallen in Birth übt gerade die Hula-Hoop-Gruppe. Unter ihnen ist Lena, die an diesem Mittwoch 13 geworden ist: „Ich mache den Zirkus schon zum sechsten oder siebten Mal mit. Außerdem habe ich an den Ferienspaß-Aktionen Malatelier und Tanzen teilgenommen.“

Bald steht sie. die Pyramide, die die Ferienkinder hier beim Zirkusprojekt üben.
Bald steht sie. die Pyramide, die die Ferienkinder hier beim Zirkusprojekt üben. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

In Kooperation mit der Sportjugend Velbert im Stadt-Sport Bund Velbert und vielen Vereinen und Institutionen finden in den Sommerferien jährlich die Ferienspaß-Aktionen statt. Dabei stehen Windsurfen, Kartfahren, Tanzen, Basteln und viele weitere Aktionen auf dem Programm, dass auf der Internetseite der Stadt Velbert eingesehen werden kann.

„Kinder stellen sich besser als Leiter an“

Die Kinder im Alter zwischen 6 und 13 Jahren, die am Zirkusprojekt teilnehmen, kennen sich zum Teil aus den Jahren zuvor, so wie Lena – manche sind aber auch frisch dabei. Das gleiche gilt für die Gruppenleiterinnen und Leiter. „Die Trainer konnten sich bei der Stadt Velbert bewerben und haben dann an einem Tag Einführungen in die Workshops erhalten“, erklärt Stefan Reineke und fährt lachend fort: „Mir fällt auf, dass sich die Kinder besser anstellen als die Erwachsenen.“ Sie seien mutiger und hätten weniger Angst sich zu verletzten.

Circus Zapp Zarap

Der Circus Zapp Zarap arbeitet mit verschiedenen Institutionen zusammen und entwickelt auf diesem Weg ein Zirkusprojekt mit Kindern und Jugendlichen, die zwischen verschiedenen Workshop wählen können.Die pädagogische Einrichtung gibt dabei Input und stellt das nötige Equipment bereit. Zum 16. Mal ist der Circus Zapp Zarap teil der Ferienspaß-Aktion der Stadt Velbert

Nach der Einführung konnten sich die Teamleiter für die Workshops, die sie vermitteln wollen, entscheiden. Jede Zehnergruppe führt dann am Samstag zwei der zwölf Workshops auf.

Das Hoffen auf die Vorführung

„Ob die Vorführung stattfinden kann, ist natürlich abhängig vom Pandemie-Geschehen“, betont Reineke. Wenn die Kinder in die Manege treten, dann aber nur für Eltern oder Familienangehörige. Um mögliche Infektionen auch während der Proben möglichst gering zu halten, werden die Kinder zweimal die Woche und die Leiterinnen und Leiter jeden Tag getestet. „Weil die Kinder in festen Gruppen sind, müssen sie keine Maske, während den Proben tragen“, erklärt der Organisator, der froh ist, dass das Zirkus-Projekt in diesem Jahr das Zelt nutzen kann. „Im letzten Jahr waren wir Corona-bedingt nur in der Turnhalle. Die Proben und Vorstellungen im Zelt sind natürlich viel atmosphärischer – für die Kinder, aber auch für uns“, fasst Stefan Reineke zusammen.